Verarbeitung den Tod des Mannes und AZ

[juttalina]

es ist wahnsinnig schwer, die Persönlichkeit hat sich verändert. Die Empflindlichkeit, ob es Stress oder Lautstärke ist oder Missverständnisse sind besonders schlimm, da ist mir meine Mutter schon weggelaufen und hat sich hinter einem Baum versteckt, da sie nach Hause wollte. Später tat es ihr Leid und ihr ist aufgefallen, das sie sich früher nicht so verhalten hat. Verkappseln sich jetzt die Zellen im Gefühlszentrum. Hinzu kommt noch eine Depression, sie sitzt da traurig. Wir haben sie einfach aus ihrem Zuhause herausgerissen, da alles negative dort ist. Tod meines Vater, viel Arbeit mit Garten und Haus, Einsamkeit.

Dann kommen immer wieder sehr schlechte Tage, schwindel, viel Müdigkeit, Stimme wird dunkler.

Wie kann ich meine Mutter unterstützen oder hat jemand auch schon solche Erfahrungen gemacht. Oder sollen die Medikament geändert werden??

Gruss Juttalina

Sie kann nicht mehr alleine zu Hause sein, aber sie glaubt das sie das muss und kann.

[Spruth, Charité]

Re: Verarbeitung den Tod des Mannes und AZ


Sehr geehrte Juttalina,

es ist schwierig Ihnen Rat zu geben, die Probleme scheinen Sie zu überwältigen, zumindest klingt ein wenig Hilflosigkeit aus Ihren Worten.
Haben Sie Kontakt zu anderen Angehörigen von Alzheimer-Patienten, z.B. über eine Angehörigen-Initiative? Manchmal hilft es sich persönlich über die gemachten Erfahrungen auszutauschen.
Ihre Mutter macht vermutlich im Moment eine sehr schwierige Phase durch, die schon jemanden mit einem gesunden Gehirn aus der Bahn werfen kann. Ich denke aber, dass sich eine gewisse Besserung ihres Befindens schon allein durch einen etwas größeren zeitlichen Abstand zu den Geschehnissen der jüngeren Vergangenheit ergeben wird. Ob eine Depression vorliegt, vermag ich über das Internet nicht zu beurteilen. Diesbezüglich kann Sie nur der behandelnde Arzt beraten.

Mit freundlichen Grüssen,

Spruth