Hallo Herr Dr. Spruth, liebe Forums-Teilnehmer
Mein Vater (86) leidet seit einigen Jahren an Alzheimer.
Leider leben weder meine Schwestern noch ich in seiner Nähe, so dass eine pflegerische Betreuung durch nahe Angehörige nicht möglich ist. Doch obwohl unser Vater mittlerweile schon unter sehr starken Gedächtnisverlusten, Verwirrtheitszuständen und Wesensveränderungen leidet, konnte er bisher mit Hilfe eines sehr guten Pflegedienstes noch in seinem eigenen Haus wohnen bleiben. Der Pflegedienst kommt 2 mal täglich, verabreicht ihm die Medikamente, kauft ein, macht sauber, achtet darauf, dass Vater frühstückt und zu Abend isst und hilft ihm bei der Körperpflege, sofern er das wünscht (meist lehnt er dies jedoch ab). Mittags isst unser Vater in einem Altenheim, das nur etwa 200 Meter von seinem Haus entfernt ist. Noch ist er in der Lage, den Weg dorthin ohne Begleitung zu bewältigen, aber wir fragen uns, wie lange das noch gut geht.
Dieses Altenheim ist sehr gut geführt und wir wünschen uns, dass unser Vater baldmöglichst dort einzieht. Aber das lehnt er vehement ab, obwohl ihm das Heim gut gefällt und er freiwillig meist schon Stunden vor der eigentlichen Essensausgabe dort hingeht, möchte er unter keinen Umständen dort dauerhaft wohnen.
Bisher ging das ja auch alles leidlich gut. Meine Schwestern und ich haben uns an den Wochenenden mit Besuchen bei ihm abgewechselt und uns irgendwie durchgewurstelt. Doch in den letzten Wochen hat sich der Geisteszustand uneres Vaters deutlich verschlechtert, er will mit unserer Mutter reden, die seit 8 Jahren tot ist, geht am späten Abend aus dem Haus, weil er annimmt, es sei Mittag, er glaubt in einer identischen Dublette seines Hauses zu wohnen und fragt, was wir mit seinem alten Haus gemacht hätten, er weiß nicht, welchen Tag wir haben, welchen Monat, welche Uhrzeit.
Vor etwa 20 Jahren musste er sich einer Blasenkrebs-Op unterziehen. Bis vor kurzem kam er mit den daraus resultierenden Behinderungen beim Wasserlassen noch ganz gut klar, er war tagsüber völlig trocken und benutzte Nachts einen Urinbeutel. Mittlerweile ist er nachts total inkontinent, kommt mit dem Beutel nicht mehr zurecht, mit Windeln klappt es ebenfalls nicht richtig und auch tagsüber ist er jetzt häufig nass.
So langsam machen wir uns Sorgen, ob es nicht für unseren Vater gefährlich werden könnte. Er geht ja nicht nur ins Altenheim zum Essen, sondern läuft auch sonst noch recht viel in der Gegend umher. Was, wenn er sich verirrt oder seinen Schlüssel verliert und am Ende nicht mehr ins Haus kommt? Bisher klappt es mit der Orientierung in seiner Umgebung noch ganz gut, denn unser Vater hat seine ganzes langes Leben im selben Ort gewohnt und kennt dort jeden Baum, jeden Strauch und jeden Stein, aber es ist absehbar, dass es irgendwann auch damit vorbei ist.
Welchen Rat können Sie uns geben? Was können wir tun, um unserem Vater einerseits so lange wie möglich seine Selbstständigkeit und Würde zu erhalten aber dabei die Gefahren für ihn so gut wie möglich zu begrenzen?
Oder auf der anderen Seite: Ab wann wird eine Heimeinweisung unumgänglich.
Entschuldigen Sie meinen langen Sermon.
Ich bedanke mich bereits im Voraus.
Liebe Grüße E.B.
Mein Vater (86) leidet seit einigen Jahren an Alzheimer.
Leider leben weder meine Schwestern noch ich in seiner Nähe, so dass eine pflegerische Betreuung durch nahe Angehörige nicht möglich ist. Doch obwohl unser Vater mittlerweile schon unter sehr starken Gedächtnisverlusten, Verwirrtheitszuständen und Wesensveränderungen leidet, konnte er bisher mit Hilfe eines sehr guten Pflegedienstes noch in seinem eigenen Haus wohnen bleiben. Der Pflegedienst kommt 2 mal täglich, verabreicht ihm die Medikamente, kauft ein, macht sauber, achtet darauf, dass Vater frühstückt und zu Abend isst und hilft ihm bei der Körperpflege, sofern er das wünscht (meist lehnt er dies jedoch ab). Mittags isst unser Vater in einem Altenheim, das nur etwa 200 Meter von seinem Haus entfernt ist. Noch ist er in der Lage, den Weg dorthin ohne Begleitung zu bewältigen, aber wir fragen uns, wie lange das noch gut geht.
Dieses Altenheim ist sehr gut geführt und wir wünschen uns, dass unser Vater baldmöglichst dort einzieht. Aber das lehnt er vehement ab, obwohl ihm das Heim gut gefällt und er freiwillig meist schon Stunden vor der eigentlichen Essensausgabe dort hingeht, möchte er unter keinen Umständen dort dauerhaft wohnen.
Bisher ging das ja auch alles leidlich gut. Meine Schwestern und ich haben uns an den Wochenenden mit Besuchen bei ihm abgewechselt und uns irgendwie durchgewurstelt. Doch in den letzten Wochen hat sich der Geisteszustand uneres Vaters deutlich verschlechtert, er will mit unserer Mutter reden, die seit 8 Jahren tot ist, geht am späten Abend aus dem Haus, weil er annimmt, es sei Mittag, er glaubt in einer identischen Dublette seines Hauses zu wohnen und fragt, was wir mit seinem alten Haus gemacht hätten, er weiß nicht, welchen Tag wir haben, welchen Monat, welche Uhrzeit.
Vor etwa 20 Jahren musste er sich einer Blasenkrebs-Op unterziehen. Bis vor kurzem kam er mit den daraus resultierenden Behinderungen beim Wasserlassen noch ganz gut klar, er war tagsüber völlig trocken und benutzte Nachts einen Urinbeutel. Mittlerweile ist er nachts total inkontinent, kommt mit dem Beutel nicht mehr zurecht, mit Windeln klappt es ebenfalls nicht richtig und auch tagsüber ist er jetzt häufig nass.
So langsam machen wir uns Sorgen, ob es nicht für unseren Vater gefährlich werden könnte. Er geht ja nicht nur ins Altenheim zum Essen, sondern läuft auch sonst noch recht viel in der Gegend umher. Was, wenn er sich verirrt oder seinen Schlüssel verliert und am Ende nicht mehr ins Haus kommt? Bisher klappt es mit der Orientierung in seiner Umgebung noch ganz gut, denn unser Vater hat seine ganzes langes Leben im selben Ort gewohnt und kennt dort jeden Baum, jeden Strauch und jeden Stein, aber es ist absehbar, dass es irgendwann auch damit vorbei ist.
Welchen Rat können Sie uns geben? Was können wir tun, um unserem Vater einerseits so lange wie möglich seine Selbstständigkeit und Würde zu erhalten aber dabei die Gefahren für ihn so gut wie möglich zu begrenzen?
Oder auf der anderen Seite: Ab wann wird eine Heimeinweisung unumgänglich.
Entschuldigen Sie meinen langen Sermon.
Ich bedanke mich bereits im Voraus.
Liebe Grüße E.B.
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