#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

H. pylori & Colitis ulcerosa

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • H. pylori & Colitis ulcerosa

    Einen schönen guten Tag wünsche ich, Dr. Schönenberg und allen Nutzern des Forums,


    nachdem ich (männlich, 178 cm, 36 Jahre alt) jahrelang mit vergleichsweise leichten Beschwerden mit einer im Jahr 2003 diagnostizierten Colitis ulcerosa recht gut zurande gekommen bin, plagen mich seit einigen Monaten wiederholt Magenschleimhautentzündungen, Übelkeit, Erbrechen und heftige, vollkommen flüssige Durchfälle sowie Gewichtsverlust (von 155 kg auf 125 kg in 10 Monaten). Die Blutwerte sind in Ordnung, einzig und allein der Blutzucker ist ein wenig hoch, sodass ich Kohlenhydrate gegen Abend meiden sollte, wie mein Hausarzt meint. Im Juni wurde eine Magenspiegelung sowie eine Darmspiegelung durchgeführt. Bei ersterer wurde nach einer Laboruntersuchung eine Infektion durch Helicobacter pylori nachgewiesen, bei zweiterer eine komplette, akute Entzündung des gespiegelten Darmabschnitts.

    Als der Nachweis einer Infektion durch H. pylori noch nicht stand, versuchte man den akuten Schub der Colitis mit Claversal (Mesalazin) zu behandeln. Ich musste die Tabletteneinnahme jedoch abbrechen, da nach zwei bis drei Tagen die Symptome hinsichtlich Übelkeit und Stuhlgang umso schlimmer wurden. Auch ein Umstieg auf Zäpfchen brachte keinerlei Verbesserung.
    Daraufhin wurde mir vom Gastroenterologen Sulfasalazin für das Darmleiden verschrieben, gemeinsam mit Omep Plus (Amoxicillin, Clarithromycin, Omeprazol), um der bestätigten Infektion entgegenzuwirken. Nach der kompletten Einname der Triple-Therapie durch die Antibiotika ging es mir deutlich besser, Übelkeit und Erbrechen waren verschwunden und der Stuhl wurde wieder fester. Nach zwei Wochen traten die bekannten Symptome allerdings wieder auf, sodass ich mich erneut an meinen Hausarzt wandte. Selbiger verschrieb mir daraufhin Pylera (Citronensäure, Bismut-Kalium-Salz, Metronidazol, Tetracyclinhydrochlorid) und Omeprazol, welches ich gemeinsam in der im Beipackzettel angegegebenen Dosierung aktuell den sechsten Tag zu mir nehme.

    Entgegen der ersten Therapie mit Omep Plus geht es mir derzeit jedoch jeden Tag schlechter. Vor der Einnahme von Pylera war Erbrechen eher eine Seltenheit, aktuell kämpfe ich den dritten Tag hintereinander mit diesem Symptom sowie Schwindel und starker Übelkeit, obwohl ich noch gar nichts im Magen habe. Ich habe das Gefühl, dass die Bakterien von der aktuellen Therapie nicht berührt werden, da sich die Symptome hinsichtlich Stuhlgang nicht verbessern und die Rückstände der Emesis nach wie vor nicht von einem bekannten Brennen durch die Magensäure begleitet werden, sondern einen deutlich ausgeprägten „medikamentösen” Beigeschmack haben. Ich schätze, das liegt am durch die Bakterien entstehenden Ammoniak im Magen.

    Selbstverständlich sind Ferndiagnosen ein schwieriges Thema, aber schlussendlich möchte ich einfach gerne einen zweiten Eindruck zum dargelegten Fall einholen, da die verschlimmerten Symptome mir aktuell sehr zu schaffen machen und natürlich auch Anlass zur Sorge geben.


    Mit freundlichem Gruß und vielen Dank vorab!


  • Re: H. pylori & Colitis ulcerosa

    Ihr Arzt versucht, mit der zweiten Antibiotikakombination eine Behandlung der Helicobacterinfektion des Magens !
    Das diese Antibiotikakombination nicht gut vertragen wird, ist überhaupt kein Wunder, sondern eher der Normalfall. Wie lange sollten die Medikamente eingenommen werden ??
    Sie müssen selber entscheiden, ob Sie die volle Therapie noch durchhalten. Eine unbedingte Behandlungsnotwendigkeit besteht bei Magen- oder Zölffingerdarmgeschwüren, bei allen anderen Magenproblemen ist die Behandlung des Helicobacter nicht zwingend erforderlich.
    Übrigens ist die Helikobacterinfektion des Magens unabhängig von der Darmentzündung zu betrachten, es gibt keinen Zusammenhang.
    MfG
    Dr. E. S.

    Kommentar


    • Re: H. pylori & Colitis ulcerosa

      Das diese Antibiotikakombination nicht gut vertragen wird, ist überhaupt kein Wunder, sondern eher der Normalfall. Wie lange sollten die Medikamente eingenommen werden ??
      Vielen Dank für die Aufklärung. Da ich mit der Therapie durch Omep Plus gegen den Helicobacter so gut wie keine Nebenwirkungen verspürt habe, haben mich die aktuellen Auswüchse sehr überrascht. Im Moment stehen mir von den veranschlagten zehn Tagen noch drei mit einer Behandlung durch Pylera bevor.

      Sie müssen selber entscheiden, ob Sie die volle Therapie noch durchhalten. Eine unbedingte Behandlungsnotwendigkeit besteht bei Magen- oder Zölffingerdarmgeschwüren, bei allen anderen Magenproblemen ist die Behandlung des Helicobacter nicht zwingend erforderlich.
      Als Patient muss ich abwägen. Daher nehme ich auch eine aktuell weniger erfreuliche, vollständige Behandlung gegen den Helicobacter in Kauf, in der Hoffnung auf Erradikation desselben, da die wiederholt aufgetretenen Magenschleimhautentzündungen in ihrer Summe auf die Dauer sehr geschlaucht haben.

      Übrigens ist die Helikobacterinfektion des Magens unabhängig von der Darmentzündung zu betrachten, es gibt keinen Zusammenhang.
      MfG
      Dr. E. S.
      Vielleicht ist es tatsächlich nur Zufall, aber der Zeitpunkt der Verschlimmerung der Symptome meiner Colitis und der ununterbrochene Schub seit der Infektion, legten einen solchen Schluss für mich zumindest nahe, dass jener Bakterienbefall für eine Verschlechterung meines Darmleidens sorgt.

      Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort, Dr. Schönenberg!

      Kommentar

      Lädt...
      X