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Ich bin ein Neurotiker

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  • Ich bin ein Neurotiker

    Hallo,
    Ein Talent zum Unglücklich sein: Menschen einer bestimmten seelischen Webart sind gegen die Härten des Lebens schlecht gewappnet. Sie trauen sich nichts zu, schrecken vor Anforderungen zurück, reagieren oft ängstlich und depressiv, schlucken ihren Ärger hinunter. Neurotizismus nennen die Forscher diesen Persönlichkeitszug.

    Es gibt ja Tage, da fühlt man sich klein und minderwertig. Der Himmel ist grau. Nichts will gelingen. Alle wollen einem Übel. Die Welt hat sich gegen einen verschworen. Das Leben: ein Jammertal. Die Zukunft: ein Minenfeld. Am besten, man verkriecht sich.
    Jeder hat solche Tage und sie gehen vorbei-bei den meisten, aber bei mir nicht. Selbst, wenn man fröhlich ist lauert die Trauer wieder still und heimlich. Man kann nicht einschlafen, weil man wach liegt und über zig Dinge nachgrübelt, die man falsch gemacht hat und vielleicht noch falsch macht.

    Wisst ihr vielleicht, wie man aus dem Neurotizismus herauskommt? Es ist zwar ein bestimmter Persönlichkeitszug, aber vielleicht ist dieser behebbar, oder muss man gleich zu einem Therapeuten?


  • RE: Ich bin ein Neurotiker


    Hi Toc,
    außer Mitgefühl hab ich da nichts hinzu zu fügen, es ist als wenn man ein lebenslanges prämenstruales Syndron hat, und das ist nicht schön. Auf dauer ist so was unerträglich.
    Wie kann man sich wieder Lebensfreude verschaffen???
    Wie lange hast Du dieses Problem denn schon?
    Gruß Evelin

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    • RE: Ich bin ein Neurotiker


      Guten Morgen, Toc,

      Loslassen ist die Lösung.
      Vertrauen in eine Höhere Macht (z. B. Gott),
      Arbeit an sich selbst.
      Dafür gibt es auch Selbsthilfegruppen.

      Pack es an

      und liebe Grüße

      Morgenfrau

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      • .


        die Frage ist nur, wie soll man es anpacken

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        • lang


          also diese ganze Sache geht schon seit ich richtig denken kann. Das ist es ja, ein Persönlichkeitszug.....
          voll das Problem und ich weiß nicht weiter

          toc

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          • RE: Ich bin ein Neurotiker


            Gegen dein Leiden hilft nur,ein paar Leuten mal kräftig in den Arsch zu treten...das tut gut

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            • RE: Ich bin ein Neurotiker


              Hallo Toc,
              bist du sicher, dass es sich um eine neurotische "Störung" handelt? Für mich klingt deine Beschreibung mehr nach einem Sinnfindungsproblem. Vielleicht hilft es dir, wenn du deinem Leben eine neue Aufgabe gibst. Finde heraus, welche Begabungen/Talente du hast. Meist entdeckst du deinen Weg, wenn du dir klar machst, was dir besonders liegt - du dich besonders wohl fühlst.
              Was fällt dir leicht und macht Sinn?
              Auch der Weg zu Gott ist ideal. Wenn nicht für dich, garantiere ich dir, wird dir Meditation auf die Sprünge helfen.
              Gruss Joe

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              • RE: lang


                Hallo toc

                Das tönt eher nach einer depressiven Verstimmung und wenn du sagst es geht schon lange so, dann kann es sogar schon ne Depression sein. Mein Rat an dich....such dir nen guten Psychologen, der Erfahrung in Verhaltenstherapie hat ....diese ist ne ziemlich strukturierte Therapie, wo man aktiv was macht und nicht nur über das Problem spricht (wie in der Psychoanalyse). Alles Gute!

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                • RE: Ich bin ein Neurotiker


                  Hallo Toc!

                  Ich möchte dir mal eine Geschichte aus meinem Leben erzählen: Es gab bis vor kurzem erst ein einziges Jahr in meinem Leben, in welchem ich wirklich überglücklich war. Aber mit dem Ende dieses Jahres und mit dem neuen Schulanfang in der neuen Klasse, begann plötzlich ein neues Abschnitt in meinem Leben. Damals machte ich viele Fehler, aber letztendlich - auch wenn ich sie bereue - haben sie zu meiner Entwicklung beigetragen und ich weiß jetzt, dass ich so, wie ich damals war, nie wieder sein möchte. Es war eine schreckliche Zeit. Jeder war gegen mich. Meine Freunde und sogar meine Eltern. Zwar verging diese Zeit auch wieder und meine Eltern und Freunde waren wieder für mich da, jedoch war es einfach nicht mehr so wie früher und ich machte einen rießengroßen Fehler: Ich begann der Vergangenheit hinterherzuheulen. Ich habe sie mir immer wieder zurückgewünscht und habe verlernt vorauszublicken, weil ich kaum Hoffnung auf ein besseres Leben sah. Das allerschlimmste war diese Stimme, die in meinem Kopf unaufhörlich immer wieder zu mir sprach, dass jeder schöne Moment irendwann vergangen sein wird. So verdarb es mir die Laune etwas zu genießen. Ich wollte ja, doch konnte ich nicht, weil ich diese Stimme in meinem Kopf nicht abstellen konnte. Ich war damals am Boden zerstört und ich wusste nicht mehr weiter. Ich hätte schreien können und ich hätte mich gerne in irgendwelchen Armen ausgeheult, doch tat ich es nicht. Ich weinte an Orten und zu Uhrzeiten, an denen es niemand mitbekam. Ich weiß nicht warum. Diese Zeit dauerte ungefair 3 ganze Jahre. Das soll dich jetzt nicht entmutigen, aber die Tatsache, dass ich es geschafft habe, dieser Zeit zu entfliehen und diese Stimme aus meinem Kopf zu verbannen, soll dir Mut machen.
                  Du willst wissen, wie ich es damals geschafft habe? Ich habe angefangen Dinge zu tun, die mir Spaß machen. Ich ging Badminton spielen und hab angefangen zu tanzen. Aufgrund meiner Noten in der Schule war ich sogar stolz auf mich. Ich hatte Freunde, nicht viele, nur 3 Stück (richtige Freunde) auf die ich mich immer verlassen konnte und ich wurde aufmerksam auf viele kleine Dinge. Ich zwang mich dazu sie zu sehen, mich zu bewundern. Immer wenn ich traurig war, versuchte ich mir das Schöne vor Augen zu halten und wenn ich das nicht mehr konnte, so sprach ich mich bei jemandem aus, der mir dann wieder Mut machte und mir das Schöne vor Augen führte. Ich habe gelernt welch wundervolle Menschen es auf dieser Welt gibt und ich habe festgestellt, dass mich diese Menschen brauchen. Das ich einen festen Teil in ihrem Herzen besitze. Das erfüllt mich mit Freude.
                  Ich weiß nicht, wie es damals zu dieser Veränderung kam. Zu meiner positiveren Einstellung. Woher ich die Kraft nahm, weiß ich auch nicht. Ich sehnte mich nur nach einer Veränderung und ich wollte nicht mehr in der Vergangeneit leben. Ich sehnte mich so sehr danach wieder glücklich zu sein. Womöglich war es das, was mir Kraft verliehen hat dafür zu kämpfen.
                  Du musst versuchen wieder das Schöne im Leben zu sehen. Morgens den Vorhang aufzuziehen und dich über das Wetter zu freuen. Am Frühstückstisch deiner Familie gegenüber zu sitzen und dich freuen, dass es sie gibt und im gleichen Moment Stolz auf dich sein, weil sie dich lieben. Dann solltest du die ganzen Dinge aufzählen, weshalb sie so stolz auf dich sind und es sollte dich auch mit Stolz und Freude erüllen. Du musst lernen dich selbst zu schätzen ebenso wie die Dinge, die du tust. All das gibt dir Kraft aus deiner Traurigkeit hersauszukommen.
                  Damals, als ich begonne habe, wieder ein Auge für das Schöne in der Welt zu haben, erlebte ich kurz darauf eine noch schönere Zeit, als diese, der ich damals hinterhergeheult habe.

                  Ich hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte.
                  Ich wünsche dir alles Gute und viel Glück!

                  Liebe Grüße

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