Skoliose-Symptome: 9 Anzeichen für eine Wirbelsäulenverkrümmung

Eine Skoliose lässt sich in einigen Fällen äußerlich erkennen. Typisch sind etwa eine schiefe Haltung durch Asymmetrie im Rücken sowie ungleich hohe Schultern. Mitunter kommt es zu einem Beckenschiefstand, oder das Becken ragt an einer Seite deutlich hervor. Einige Skoliose-Erkrankte halten durch die Verkrümmung zudem ihren Kopf schief. Bei Frauen sind Asymmetrien und optische Volumenveränderungen der Brust möglich.

Ein weiteres optisches Merkmal bei einer Skoliose sind Muskelwulste im Hals- oder Lendenbereich. Grund ist eine Vorwölbung der Rückenmuskulatur, meist auf der rechten Seite. Dazu kommt es insbesondere, wenn der sogenannte Cobb-Winkel von 60 Grad überschritten ist. Dieser Winkel wird in der Diagnostik als Maßstab für den Krümmungsgrad der Wirbelsäule verwendet.

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Bei Menschen mit einer gesunden Wirbelsäule sind die Taillendreiecke, also die Dreiecke zwischen Hüfte und Rumpf, auf beiden Seiten ungefähr gleich geformt. Bei Skoliose-Betroffenen unterscheiden sich die Dreiecke deutlich voneinander: Im Bereich der Lendenwirbelsäule kommt es typischerweise zu einer Auswulstung des Taillendreiecks nach links, wohingegen das Dreieck der rechten Seite eingeknickt ist.

Ist die Skoliose ausgeprägt (Cobb-Krümmungswinkel ab 40 Grad), kann der sogenannte Rippenbuckel sichtbar werden. Zur Diagnostik beugt sich der*die Patient*in vornüber. Im Falle einer Skoliose erscheint ein einseitiger Buckel. Ursache ist, dass die Rippen durch die verdrehten Wirbelkörper nach hinten wandern, wodurch sich der Brustkorb am Rücken wölbt. Beim Großteil der Betroffenen sind die Rippen außerdem asymmetrisch gewachsen.

Optische Merkmale einer Skoliose fallen vor allem im Schwimmbad oder in der Schule beim Sportunterricht auf und können bei Betroffenen – insbesondere im Jugendalter – zu einem hohen psychischen Leidensdruck führen. Mögliche Folgen sind etwa ein geringes Selbstbewusstsein und sozialer Rückzug.

Besonders bei älteren Leuten können im Rahmen einer Skoliose starke Rückenschmerzen und Muskelverspannungen auftreten. Vor allem der untere Rücken ist betroffen, die Schmerzen können jedoch bis in den Nacken strahlen. Auch Spannungskopfschmerzen treten mitunter auf. Unbehandelt nimmt die Beweglichkeit der Erkrankten immer weiter ab, während die Schmerzen im Verlauf stärker werden.

Aufgrund der Rückenverkrümmung und damit einhergehenden Schiefhaltung kann es neben Rücken- und Nackenschmerzen auch zu Beinschmerzen sowie Knöchel- und Knieschmerzen kommen. In der Folge kann sich das Gangbild verändert und Betroffene humpeln oder hinken mitunter.

Mitunter kommt es im Rahmen einer Skoliose zu besonders starken Verkrümmungen im oberen Rücken. Dadurch hat die Lunge nicht ausreichend Platz. Die verminderte Lungenkapazität kann zu einem Rückstau des Blutes ins Herz führen. Die Folge: Das Herz vergrößert sich krankhaft, Betroffene leiden an Atemnot, einem unangenehmen Druckgefühl auf der Brust und Herzrasen (Tachykardie) sowie Herzrhythmusstörungen.

Im Falle einer ausgeprägten Skoliose können neben der Lunge weitere Organe, etwa der Magen, zusammengequetscht werden. Dadurch wird Druck auf Magen und Darm ausgeübt. Ein mögliches Symptom, das viele Betroffene zunächst nicht mit der Wirbelsäulenverkrümmung in Verbindung bringen, sind daher Verdauungsprobleme wie Verstopfung (Obstipation).

Wer mögliche Symptome einer Skoliose bei sich feststellt, sollte ärztlichen Rat aufsuchen. Erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein. Erhärtet sich der Verdacht auf eine Wirbelsäulenverkrümmung, erfolgt in der Regel eine Überweisung in die Orthopädie. Bei geringer Ausprägung erweisen sich schon physiotherapeutische Maßnahmen als wirksam. Bei fortgeschrittenen Fällen können ein Korsett und/oder ein operativer Eingriff notwendig werden.