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Verzweiflung und Ratlosigkeit

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  • Verzweiflung und Ratlosigkeit

    Hallo zusammen,
    jetzt habe ich auch mal ein Problem....
    Ich war mit meinem Freund 3 Monate lang sehr glücklich, er war viel bei mir, weil ich wegen meiner beiden Kinder dann doch sehr gebunden bin. Aber es störte ihn nicht, im Gegenteil, er war gern hier, sagte er zumindest und wir verstanden uns alle prima. Es war teilweise fast so, als würde er schon hier mit wohnen.

    Seit Anfang des Jahres ist plötzlich alles anders. Durch seinen Nebenjob hat er momentan nur noch sehr wenig Zeit und so verabredeten wir, uns vorerst nur noch an den Wochenenden zu sehen. Alles kein Problem...dachte ich. Man muß sich schließlich nicht jeden Tag sehen und sich auf der Pelle hocken.

    Aber dann war er plötzlich verschollen. Kein Lebenszeichen und telefonisch nicht zu erreichen. Ich wußte absolut nicht, was los war, schrieb ihm dann eine Mail mit meinen Gedanken und erreichte so, dass wir uns am folgenden Wochenende zusammensetzten, um zu reden.

    Das Gespräch verlief sehr vernünftig, mir wurde einiges klar, er entschuldigte sich für sein Verhalten und betonte, wie wichtig ich ihm bin, aber dass er sich einfach zu eingeengt gefühlt hatte. In Zukunft wollten wir vorher über solche Dinge reden und nicht erst, wenns fast zu spät ist, beschlossen wir.

    Alles war wieder einigermaßen in Ordnung und wir wollten versuchen, da weiterzumachen, wo wir vor dieser Zeit aufgehört hatten.
    In der Woche drauf kamen dann auch wieder liebe Anrufe, doch dann am letzten Wochenende war er plötzlich wieder weg, obwohl wir verabredet waren.
    Ich hatte inzwischen gehört, dass es bei ihm in damaligen Beziehungen auch schon solche Vorkommnisse gab und machte mir viele Gedanken.

    Das Ganze sah nicht gut aus und ich überlegte, warum er sich so verhielt. Warum redete er nicht mit mir, warum lief er weg?

    Durch ein gemeinsames Hobby sahen wir uns dann am vergangenen Montag. Es war fürchterlich. Von ihm ging soviel Kälte aus, er war sehr bemüht, die Distanz zu wahren und sagte mir dann auf der Rückfahrt im Auto, dass er sich für sein schäbiges Verhalten nur entschuldigen könnte. Er sei zu feige, mir zu sagen, dass irgendwas nicht stimmt. Er wüßte nicht genau, was es ist, aber irgendwas sei falsch. Er hätte vor irgendwas Angst. Er sähe sich nicht in der Rolle, mit mir und den Kindern zusammen zu sein. Wenn er daran denken würde, dass er eine Beziehung hat, dann bekäme er zuviel...

    Ich verstehe gar nichts mehr. Ich weiß nicht, was in dem Menschen so plötzlich vorgeht. Warum plant man einen gemeinsamen Urlaub, warum hört man, wieviel man dem anderen bedeutet, wie lieb der andere einen hat, um dann kurze Zeit später einen Schlag ins Gesicht zu bekommen? Ohne jegliche Anzeichen? Ohne einen Streit oder sonstiges?

    Ich glaube, er hat einfach Angst vor der Verantwortung, die auf ihn zukommt, wenn er mit einer Frau zusammen ist, die 2 kleine Kinder hat. Angst vor einer festen Bindung. Aber warum merkt er es erst jetzt? Nachdem wir 3 so wunderschöne Monate hatten? Er wußte doch die ganze Zeit, dass die Kinder nun mal zu mir gehören. Ich möchte ihn so gerne verstehen und vor allem möchte ich ihn nicht verlieren. Er bedeutet mir sehr viel und ich weiß, dass er im Grunde auch sehr an mir hängt.

    Ist es denn nicht möglich, diese Ängste zu bekämpfen? Kann man denn nicht trotzdem zuzsammen glücklich sein? Oder ist das Weglaufen für ihn einfach nur der einfachste Weg? Allen Komplikationen aus dem Weg gehen und einfach alles hinschmeissen, was man sich bereits aufgebaut hat....das ist doch keine Lösung.
    Im Gegenteil, ich finde dieses Verhalten sehr egoistisch und vor allem sehr ungerecht. Was kann ich gegen seine vermutlich vorgefertigte Meinung im Kopf denn jetzt noch tun?

    Am Wochenende wollen wir nochmal reden, ich soll Antworten auf meine Fragen bekommen...bisher gibt es keine ausdrückliche Entscheidung und ich sehe das kommende Gespräch als letzte Chance an, ihm klarzumachen, dass wir es schaffen können.
    Aber wie?
    Ich bin einfach ratlos, dazu stecken viel zu viele Emotionen in der ganzen Sache.

    Ich weiß nicht, ob es da wirklich Tipps gibt, aber vielleicht mußte ich das Ganze einfach mal loswerden.
    Ich bin am Ende.

    Liebe Grüße
    Rose.....


  • RE: Verzweiflung und Ratlosigkeit


    Hallo Rose!

    Ich habe eine Frage:
    Du schreibst, er käme zu Dir und Ihr würdet Euch bei gemeinsamen Hobbys treffen. Warst du auch schon mal bei ihm zu Hause? (Vielleicht tippe ich völlig falsch, aber hat er noch eine zusätzliche Beziehung?)

    Natalie

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    • RE: Verzweiflung und Ratlosigkeit


      Hallo Rose,
      zunächst einmal:
      Auch wenn du es im Moment so fühlst,
      du bist sicher nicht am Ende!
      Es tut nicht gut sein Glück so von einem Menschen
      abhängig zu machen. Du wirst sicher immer wieder eine neue Chance zum Glück bekommen.
      Aber jetzt zu dem Verhalten deines Freundes.
      Ich denke, dass er wenig erwachsen ist.
      er fühlte sich wohl bei dir /euch, als noch alles unverbindlicher war. da hatte er sicher eher das
      Gefühl, Gast zu sein. Der Gedanke, dass du von
      ihm erwartest, so etwas wie ein Mann und auch Vater für deine Kinder zu sein, macht ihm Angst.
      Er will keine Verantwortung!
      Er hat auch nicht die Courage sich einem Konflikt
      auszusetzen und verkriecht sich lieber.
      Du bist jetzt in ihn verliebt und möchtest ihn nicht verlieren. Ich kann verstehen, dass du da bereit
      bist diese Dinge zu verzeihen, zu übersehen und
      hinzunehmen.
      Vielleicht glaubst du ,dass er sich ändert in der Beziehung. Ich glaube das nicht.
      Du solltest dich fragen, ob du einen Mann willst, der
      evtl dein drittes Kind werden könnte -
      ein Mann, der dich verantwortlich machen wird für alles wofür er die Verantwortung nicht übernehmen will.
      und der dich allein lässt, wenn es brenzlig wird.
      Mit der Zeit wirst du die Achtung vor ihm verlieren.

      Das Leben hält auch für dich noch viele Überraschungen bereit.
      Denke nicht, es gäbe nur diesen einen Mann!


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      • RE: Verzweiflung und Ratlosigkeit


        Hallo Rose,

        eine ähnlich schmerzliche Erfahrung hatte ich kurz vor der Trennung von meinem Mann. Und ich habe mich auch lange gefragt, warum sich ein Mann erst mit Haut und Haaren in die Familienrolle stürzt, um ein paar Monate später wegzulaufen.

        Ich glaube nicht, dass da eine böse Absicht dahinter steckt. Er hat sich selber gewünscht, dass es funktioniert, hat sich gern in der Familienrolle gesehen. Das war für ihn toll und positiv, plötzlich eine Familie zu haben. Dann merkt er, dass er nicht stark genug ist und läuft weg. Denn das Erkennen der eigenen Schwäche ist das eine, es zuzugeben ist das andere (dann wäre er ja stark).

        Dieser Fluchtinstinkt sitzt ganz tief in ihm, und an den kommst du nicht ran. Er fühlt sich nicht mehr wohl, geht aber Konflikten völlig aus dem Weg - natürlich kein Streit.
        Er wird gehen, du kannst vielleicht noch ein paar Diskussionen haben, halbherzige Erklärungen.

        Hast du Lust, mal außerhalb des Forums zu reden? Ich bin grad auch wieder in einer ziemlich üblen Trennungssituation in ähnlicher Lage. Schick mir doch eine Mail.

        Liebe Grüße
        Tacu

        [email protected]

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        • RE: Verzweiflung und Ratlosigkeit


          Hallo Natalie,

          ich bin sehr selten bei ihm zuhause, da ich durch die beiden Kinder sehr gebunden bin und abends hier kaum weg kann. So richtig Zeit für uns haben wir nur alle 2 Wochen an den Wochenenden, wenn die Kinder bei ihrem Papa sind.
          Eine andere Beziehung hat er nicht, da bin ich mir sicher...er hat auch immer gesagt, er wäre viel lieber bei mir, weil seine Wohnung nicht so schön ist.
          Lieber Gruß
          Rose

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          • RE: Verzweiflung und Ratlosigkeit


            Hallo Kimba,

            Du hast sicher bei vielen Dingen recht, ich habe auch schon viel darüber nachgedacht.
            Sicher gibt es nicht nur den einen Mann, aber genau der ist mir nun mal gerade so wichtig, das sich ihn ungern verlieren möchte.
            Er scheut sich vor der Verantwortung, das ist klar, und ich könnte mir auch vorstellen, dass es wieder solche Krisen geben würde, wenn man denn doch zusammenbleibt, aber ich verstehe eben nicht, warum er nicht mit mir redet. Wir konnten immer so gut über alles reden, hatten damit nie Probleme, auch wenns mal etwas komplizierter wurde.

            Ich würde zu gern verstehen, was in ihm vorgeht und warum es so plötzlich gekommen ist. Warum er plötzlich so feige ist und den Schwanz einzieht.
            Und ich wüßte einfach gern, ob und wenn dann was ich dagegen machen kann.
            Man kann doch als erwachsener Mann nicht sein Leben lang vor der Verantwortung davonlaufen.

            Er hat mir wahnsinnig viel beim Umzug geholfen, er war für mich da, als ich zwischendurch fürchterlichen Stress mit meinem Exmann hatte, er
            hat von sich aus die Kinder mit zum Einkaufen genommen usw....es gab nie Anzeichen dafür, dass er sich vielleicht überfordert fühlt....im Gegenteil, er war einfach immer gern hier und mit mir, bzw. uns zusammen.

            Aber es ist wohl so, man kann stundenlang über all möglichen und unmöglichen Dinge nachdenken, man kommt zu keinem richtigen Ergebnis. Es gibt einfach keine Lösung für das Problem.
            Aber noch weigere ich mich, mich damit abzufinden.

            Liebe Grüße
            Rose

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            • RE: Verzweiflung und Ratlosigkeit


              Hallo Tacu,

              vielen Dank für Deine Worte. Sie sind zwar leider nicht sehr tröstlich, aber vermutlich treffen sie den Nagel genau auf den Kopf.

              Er geht dem Konflitk aus dem Weg, weil es eben der für ihn einfachste Weg ist.
              Andererseits will er am Samstag nochmal mit mir reden...er will bis dahin versuchen, herauszufinden, was ihm wirklich an mir liegt....und wie es weitergehen kann.
              Ich hatte das Gefühl, dass er sehr hin-und hergerissen war, sonst hätte er doch eigentlich schon am Montag endgültig Schluß machen können, wenn er sich denn so sicher gewesen wäre.

              Es tut mir leid, dass Du auch so etwas erlebt hast, ich möchte es niemandem wünschen, wirklich nicht.

              Ich werde Dir gleich mal eine Email schicken, dann kannst Du mir gern ausserhalb des Forums antworten, wenn Du magst.

              Liebe Grüße
              Rose

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              • hoffentlich entscheidet er sich endgültig


                liebe rose,

                statt eines Rats eine Erzählung:

                Nach den ersten gemeinsamen Jahren wollte mein Mann mich verlassen "weil er die Frau seines Lebens gefunden hat".
                Die Frau hatte ein 2jähriges Kind - und er stand 2 Monate später wieder vor meiner Tür. Nochmal Familie, nochmal Kleinkind, das wollte er nicht.

                Ehrlich, aber hart. Denn natürlich hab ich mich lange damit rumgequält, dass seine Begründung so rational war, dass ich als Frau ja trotzdem die 2.Wahl blieb woraus er kein Hehl machte bis eben nach und nach das Vergessen seinen sanften Schleier über die Sache deckte. Heute tut er die Geschichte ja glücklicherweise mit einem Schulterzucken ab: "...ach, ob ich mich mit der so gut verstanden hätte wie mir dir...." :-)

                Manche Männer sehen sich noch nicht, überhaupt nicht oder eben nicht ein zweites Mal als Familienväter.

                Ich wünsche Dir nur, dass er sich - so oder so - verlässlich entscheidet. Auf ein unendliches Hin- und Her, falls er ein labiler Charakter ist, solltest Du Dich auch wegen der Bindung, die Deine Kinder zu ihm eingehen würden, nicht einlassen.

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                • RE: hoffentlich entscheidet er sich endgültig


                  Hallo Stiepel,
                  danke für deine Geschichte. Ich hoffe, Du bist weiterhin mit Deinem Mann glücklich und diese Geschichte liegt nicht mehr so stark zwischen Euch. Es gehört sicher eine menge Kraft dazu, so etwas zu bewältigen.
                  Ich hatte das Gefühl, in den letzten Tagen etwas ruhiger geworden zu sein. Der Austausch mit anderen Menschen hat mir irgendwie ein wenig von meiner inneren Ruhe und Zuversicht wiedergegeben und ich wollte nun einfach auf dieses Gespräch morgen warten. Hatte mir schon soviel zurecht gelegt...
                  Dann kam heute morgen plötzlich eine SMS von ihm....ziemlich belanglos, aber trotzdem nett....und diese dumme SMS hat mich völlig aus der Bahn geworfen.
                  Vielleicht, weil ich absolut nicht damit gerechnet hatte? Vielleicht weil ich ein bisschen den Eindruck habe, dass er sich selbst damit beruhigen will?
                  Ich weiß, ich darf mir deswegen nicht wieder Hoffnungen machen, bevor nicht morgen alles geklärt ist und ich hoffe so sehr, dass morgen eine endgültige Entscheidung fällt. Wenn nicht von ihm, dann eben von mir.

                  Alles Gute für Dich,
                  Rose

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                  • RE: Verzweiflung und Ratlosigkeit


                    Hi!

                    Manche Menschen sind einfach beziehungsunfähig, und dazu zählt eventuell auch dein Freund. Ich habe schon oft solche Fälle gehabt wo aus heiterem Himmel der Typ plötzlich Distanz genommen hat, bis heute habe ich nicht herausgefunden warum, aber es hat sicher nicht an mir gelegen. Und ich glaube auch nicht dass es an dir liegt. Wahrscheinlich hat er Bindungsängste, dazu braucht er eine Therapie.

                    Am besten ist, lass ihn eine Zeit lang in Ruhe, so schwer dir das auch fallen mag, und schau mal wie es sich weiterentwickelt, aber dränge ihn zu nichts, denn sonst distanziert er sich nur noch mehr.

                    Alles Gute!

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