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Systemische Reaktion auf LA?

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  • Systemische Reaktion auf LA?

    Hallo Herr Dr. Völkert,

    mein Text wird etwas länger, vllt. können Sie mir trotzdem weiterhelfen, denn irgendwie sitzt bei mir momentan die Angst tief (bin w, 28 Jahre, NR, NT). Bei mir zeigten sich beim ZA nach Verabreichung eines LA (Artecain + Adrenalin) nach ca. 30 - 40 min Kreislaufprobleme, erhöhte Pulsfrequenz, Schwindel, Übelkeit, Hitzegefühl im Gesicht mit Rötung im Wangenbereich, Urindrang. Einige Wochen später wurde im HNO-Bereich ein Oberflächenanästhetikum (Tetracainhydrochlorid + Adrenalin) zur Vorbereitung einer Untersuchung des Nasen-Rachen-Raumes eingesetzt. Widerum stellten sich Beschwerden ein: Tachykardie, Kreislaufprobleme, Schwindel, Übelkeit, Schwächegefühl, erhöhte Pulsfrequenz, Hitzegefühl im Nasen- und Wangenbereich mit Rötung derselbigen, Brennen in der Nase bis in die NNH und den Stirnbereich, geschwollene Nasenschleimhäute, Niesreiz und "Fließschnupfen". Diese Symptome zogen sich mindestens über 9 Stunden hin. Weil ein Atmen durch die Nase nicht mehr möglich war und ich ein Gefühl hatte, dass ich nicht genügend Luft bekomme, war ich in der Notfallambulanz. Hier wurde eine systemische Reaktion diagnostiziert. Die Beschwerden mit der Nase (Atmung, Schwellung der Schleimhäute, Brennen, Fließschnupfen) bestanden über 3 Tage und ich war an den beiden folgenden Tagen (es war Wochenende) in die Ambulanz bestellt wurden, weil die Nasenatmungsbehinderung so stark war, dass Fibrin und Sekret abgesaugt werden mussten.

    Vom Dermatologen wurde mir gesagt, dass ein Allergietest auf LA nicht sinnvoll wäre, weil man weiß, dass ich auf obige LA reagiere. Der Test von weiteren LA hat ebenfalls keine hohe Aussagekraft, weil eine systemische Reaktion bei einer Folgeapplikation des Mittels nicht ausgeschlossen werden kann, selbst wenn die erste Verabreichung ohne Komplikationen einhergeht.

    Nun habe ich Angst vor weiteren Verabreichungen von LA, weil ich nicht weiß, ob die bisherigen Reaktionen wieder auftreten und vllt. bis zum anaphylaktischen Schock führen (ich habe ein Notfallset bekommen: mit Cortison-Tropfen, Tropfen mit Wirkstoff Dimetinden und Adrenalin-Injektor).

    Mein ZA muss demnächst eine Behandlung am WHZ durchführen, weil dieser nicht richtig von allein rauskommt und Beschwerden bereitet. Und es steht noch ein weiterer ambulanter Eingriff unter örtlicher Betäubung (nicht beim ZA) an.

    Wie soll ich mich jetzt verhalten, damit ich auf der sicheren Seite bin?

    Wäre ein Test mit anderen LA evtl. doch sinnvoll oder kann es sein, dass ich nur mit obigen Symptomen reagiere, wenn ein LA in/auf die Schleimhaut appliziert wird?

    Darf ich mir überhaupt noch LA verabreichen lassen?

    Vielen Dank.

    Viele Grüße

    Annabell


  • Re: Systemische Reaktion auf LA?


    Hallo Annabell,

    Lokalanästhetika werden anhand ihrer chemischen Struktur in 2 Gruppen eingeteilt:
    in die Gruppe der Esther - wozu das Tetracain gehört und in die Gruppe
    der Amide - wozu das Articain gehört.
    Aufgrund ihres erhöhten allergenen Potentials werden LA aus der Esthergruppe nur noch selten eingesetzt, wie bei Ihnen meistens zur Oberflächenanästhesie (Spray).
    Bei LA der Amidgruppe (hierzu gehört auch das Articain) sind allergische Reaktionen ausgesprochen selten. Wenn hier Reaktionen auftreten, könnte es durchaus auch am verwendeten Konservierungsstoff (häufig Methylparaben) liegen.
    Deshalb würde eine Austestung beim Allergologen schon sinnvoll sein.
    Als Alternativsubstanz könnte der ZA Mepivacain verwenden; diesem Medikament wird das geringste allergene Potential zugeschrieben.
    Wenn Sie gänzlich auf die Anwendung von LA verzichten möchten, könnte auch ein zahnärztlicher Eingriff in "Vollnarkose" durchgeführt werden.

    Gruß F. V.

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