Milde Chemo mit Litalir

[Minnie]

Sehr geehrter Herr Prof. Wust,
mein Vater hat jetzt eine Woche lang Litalir 2000mg abends einnehmen müssen.
Gestern war er bei der Blutkontrolle:
Leukos jetzt 14.000, Thrombos 56.000,HB 11,0.
Er fühlt sich nur so schwach. Kommt das von dem Medikament?? Und ... kann das sein, dass sich das, jetzt ist die Dosis auf 500 mg reduziert, dass sich das etwas einspielt. Wie ist das zu bewerten, dass die Leukos jetzt so fix runtergegangen sind?
Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und vielen Dank für die tollen Auskünfte und die Hilfe, die Sie mir gegeben haben.
Minnie

[Prof. Wust]

Re: Milde Chemo mit Litalir


Hydroxyurea (Litalir) ist ein allgemeines Zytostatikum, welches bei den meisten malignen Erkrankungen wirksam ist. Es ist sehr erfreulich, dass die Blasten so schnell zurückgegangen sind (das ist ein Kriterium für das Ansprechen auf das Medikament). Die Abgeschlagenheit könnte eine Allgemeinreaktion auf das Medikament sein, aber auch auf den Zellzerfall. Nach einer Induktionsphase (2000 mg) wird jetzt eine Erhaltungstherapie begonnen (500 mg). Diese wird zu einer besseren Verträglichkeit führen. Ich denke, dass dann auch die Leistungsfähigkeit wieder etwas zunimmt (wie Sie schon vermuten). Natürlich kann auch die Grunderkrankung selbst zu Schwäche führen. Ein Blick auf den Hb und die Erys wäre sinnvoll. Wenn diese erniedrigt sind, wäre das ein Teil der Erklärung.