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Scharlach

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  • Scharlach

    Meine Tochter (4) hat Scharlach. Der behandlende Arzt hat kein Antibiotikum verschrieben, sondern Zinnober und Apis/Levisticum. Was soll ich von dieser Bahandlung halten?


  • RE: Scharlach


    Hallo Olaf,
    ich gehe einmal davon aus das du, wenn du dich an ein forum dieser art wendest auch eine adäquate antwort auf deine fragen erwartest.

    Die primären pharyngealen Infektionen durch Streptokokken der Gruppe A einschließlich Scharlach sind in der Regel selbstlimitierend. Antibiotika könnnen bei Kleinkindern, insbesondere mit Scharlach, den Verlauf verkürzen, haben aber nur geringen Einfluß auf die Symptome bei Adoleszenten und Erwachsenen. Sie helfen, lokal-eitrigen Komplikationen wie dem Peritonsillarabszeß, der Otitis media, der Sinusitis und der Mastoiditis vorzubeugen. Ihre wichtigste Bedeutung liegt in der Bekämpfung der nichteitrigen Komplikationen (wie rheumatisches Fieber), die unbehandelten Infektionen der Gruppe A folgen können. Bei einer bestehenden Streptokokkeninfektion der Gruppe A ist Penicillin das Mittel der Wahl. Eine Einzeldosis Benzathin-Penicillin G von 600000 IE i.m. für Kleinkinder (< 27 kg 50000 IE/kg) und 1,2 Mio. IE i.m. für Jugendliche oder Erwachsene reicht in der Regel aus. Eine orale Therapie mit Penicillin V kann bei zuverlässigen Patienten erfolgen: bei Jugendlichen und Erwachsenen Penicillin V 125-250 mg, bei Kindern 25-50 mg/kg/Tag 3- bis 4mal in geteilten Dosen. Als Alternative für unzuverlässige Patienten oder für Patienten, die mit einer oralen Medikation Schwierigkeiten haben, gibt man drei Injektionen Procain-Penicillin 600000 IE (Kinder 50000 IE/kg) i.m. am 1., 4. und 7. Tag. Diese sind meist weniger schmerzhaft als Benzathin-Penicillin. Ist Penicillin kontraindiziert, kann man Erythromycin, 4mal 250 mg, oder Clindamycin, 3mal 300 mg, 10 Tage lang oral geben. Eine Resistenz der Gruppe-A-Streptokokken wurde für Makrolide wie Erythromycin, Clindamycin, Clarithromycin und Azithromycin beobachtet. Auch TMP-SMX, die meisten der Fluorochinolone und Tetracycline sind unzuverlässig. Clindamycin (20 mg/kg/Tag 3- bis 4mal in geteilten Dosen) ist ein bevorzugtes Mittel bei Kindern mit rezidivierender chronischer Tonsillitis, möglicherweise weil es eine gute Wirkung gegen penicillinaseproduzierende Anaerobier besitzt, die eine Koinfektion der Tonsillarkrypten hervorrufen und Penicillin G inaktivieren. Das bakteriostatische Sulfadiazin sollte nicht zur Behandlung einer bereits bestehenden Infektion eingesetzt werden, dagegen ist es zur Verhinderung von Streptokokkeninfektionen gut wirksam.

    liebe grüße
    olli

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