#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Bin völlig überfordert...

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Bin völlig überfordert...

    War heute mit meiner erst 63 Jahre alten Mutter mal wieder beim Arzt. Sie veträgt das Exelon-Pflaster nicht... nun bekommt sie wieder Tabletten. Alzheimer wurde vor ca. einem halben Jahr diagnostiziert und ich bin komplett mit der Situation überfordert. War bei Alzheimer-Angehörigen-Beratung... habe mich über die Krankheit informiert und komme doch so gar nicht klar damit.
    Ich bin 38 und seit eineinhalb Jahren wieder glücklich mit einem Partner zusammen. Ich arbeite halbtags und nebenbei in einer selbständigen Tätigkeit. Stressfrei ist mein Leben dadurch nicht und große Sprünge kann ich mir finanziell nicht erlauben.
    Und gerade als mein Leben in etwas geregeltere Bahnen zu laufen scheint, kommt diese Diagnose... die für mich wieder den steinigen Weg bedeutet, den ich gehofft hatte hinter mir zu haben. Ich kann nicht mehr lachen... bin aufs äusserste gereizt und könnte ständig laut rausschreien oder heulen.
    Meine Mutter verlor vor ca. 10 Jahren die gewohnte Umgebung in der sie seit 35 Jahren lebte (Haus wurde verkauft und sie vor die Tür gesetzt) und vor 3 Jahren den Lebenspartner (ist nach kurzer heftiger Krankheit gestorben). Das alles war recht heftig für sie und da waren wohl die ersten Zeichen der Krankheit zu sehen (ständiges Suchen nach Schlüsseln etc.). Sie war Zeit ihres Lebens Künstlerin und selbständig (d.h. sie hat nie was zurücklegen können und lebt nun von Hartz4). Ihr Alltag ist geprägt von Sorgen.
    Ich möchte ihr so gerne helfen und bin machtlos da ich merke JETZT SCHON daran kaputt zu gehen....
    Dachte ich daran endlich selbst eine Familie aufzubauen -selbst endlich zu leben-, stehe ich nun vor Trümmern die ich scheinbar nicht aus dem Weg räumen kann....


  • Re: Bin völlig überfordert...


    Hallo Lilli38,

    kann das sehr gut nachvollziehen, war und bin in einer ganz ähnlichen Situation, bloß dadurch nicht vergleichbar, da mein Vater seine Frau hat und mich als Tochter zusätzlich; und die Sorgen also nicht auf einer Schulter alleine lasten. Meine Herangehensweise an Probleme ist, leider oder Gott sei Dank, eine sehr "kämpferische", d.h. erstmal zieht mich sowas total runter und in meinem Kopf wird ständig nur nach möglichen Lösungen gesucht. Ich kann sehr schlecht einfach die Dinge laufen lassen, wenn mich etwas sehr belastet, oder verdrängen; sondern male mir die Zukunft bunt aus, und das dann manchmal nicht in den fröhlichsten Farben... allerdings beruhigt es mich einfach mehr, wenn ich mich intensiv mit einer Sache beschäftige. Ich verstehe aber auch Menschen, die es nicht so handhaben, sondern einfach praktischer sind, nicht so viel nachdenken, sondern einfach bestmöglich in dem Moment handeln aber dafür sich den Kopf nicht mit Sorgen zuzementieren. Deshalb sind Tipps für Sie ganz individuell zu sehen. Vielleicht hilft es Ihnen, sich mehr mit dem derzeitigen Problem zu beschäftigen, d.h. die Suche nach den richtigen Ärzten, der richtigen Unterstützung, Kontakte zu erfahrenen Menschen, und die Suche nach den "richtigen" Medikamenten. Aber vor allem die Frage nach dem Lebensmodell, und da können nur Sie selber sagen, was Sie sich vorstellen können, und müssen sich wohl auch nicht sofort entscheiden in welche Richtung Sie die Entwicklung der kommenden Jahre mit beeinflussen.
    Stellen Sie am besten konkrete Fragen an das Forum hier, sind ja einige vertreten, die Erfahrungen haben. Ich möchte auch nichts schön malen, aber oft scheint ein Weg unmöglich und letztendlich geht man ihn und wundert sich, dass es doch läuft und das Leben trotzdem seine interessanten und schönen Seiten hat, auch mit Steinen im Weg
    Viele Grüße, Flieder

    Kommentar


    • Re: Bin völlig überfordert...


      Liebe Lilli, ich verstehe Sie so gut...auch ich kämpfe diesen hoffnungslosen Kampf seit über drei Jahren. Gerade heute bin ich wieder einmal völlig am Boden, weil es Vater (Alzheimer)in dem Heim, in das ich ihn vor 5 Monaten übersiedelte, zunehmend schlechter geht. Ich kann es kaum mehr ertragen, ihn so zu sehen - so entwürdigt, so missachtet, so schlecht versorgt. Ich fühle mich von meinem Gewissen und meinen Schuldgefühlen erdrückt und habe schon an "allerletzte" Auswege gedacht. Melden Sie sich, berichten Sie, halten Sie Kontakt. Vielleicht kommt ein bisschen Kraft zurück. Alles Liebe, Leona

      Kommentar

      Lädt...
      X