Nase läuft, brennt, Augen sind müde

[neuzugang99]

Hallo,

danke erstmal das sie meine andere Frage beantwortet haben.

Ich hatte nie wirklich die Auswirkungen meiner vielen Allergien gespürt, allerdings ist es seit kurzem so das ich einige Probleme habe. Ich wollte sie fragen ob (alle) diese Probleme auf die Allergien zurückzuführen sind und wie man sie behandeln kann?

Ich habe folgende Probleme:

-Nase läuft, muss ständig die Nase putzen (besonders in den letzten paar Wochen)

-morgens nach dem Aufstehen brennt meine Nase und ist total verstopft durch die Bildung von "Klumpen" bzw. "Plättchen" (meistens werde ich auch wach weil ich einfach keine richtige Luft mehr durch die Nase bekomme)

-selbst nach 8-10h Schlaf fühle ich mich zwar körperlich fit aber meine Augen sind sehr müde. Habe dunkle Augenringe und sehe garnicht ausgeschlafen aus. Ausserdem werden meine Augen manchmal plötzlich ganz klein und die Augenpartie dunkel, besonders wenn ich draußen bin. Und bin sehr Lichtempfindlich (das ich so müde aussehen nimmt mich sehr mit)

-und das vorher beschriebene jucken verschiedener Körperregionen
(aber es ist das einzige was sich durch die Einnahme von Cetirizin beheben lässt)

-manchmal einfach so starkes Husten (habe auch Asthma)

Ich habe folgende Allergie:

Ergebnis Pricktest:

Pilze +++ (allerdings fehlt Test auf Einzelallergene)
Gerste+++
Hafer ++
Roggen ++
Weizen +
Beifuß ++
Wegerich ++
Brennnessel +
Löwenzahn +
Hund ++
Katze++
Milbe (D.pteronyssinus) +++

Ergebnis Blutbild:

Erle (positiv Klasse 2)
Hasel (positiv Klasse 2)
Lieschgras (extrem positiv >Klasse 6)
Roggen (extrem positiv >Klasse 6)
Beifuß (positiv Klasse 2)
Milbenmischung (negativ)
Tiermischung (negativ)

Ist ein Pricktest oder das Blutbild aussagekräftiger?
Sind meine Probleme typisch für diese Art von Allergien und was sollte ich am besten dagegen machen?
Cetirizin nehme ich, es hilft allerdings nur gegen das Jucken. Meine Nase und meine müden Augen machen mir am meisten zu schaffen.

Würde mich über eine Antwort freuen

Danke im vorraus

[Thomas Hagen]

Re: Nase läuft, brennt, Augen sind müde


Hallo,

eine Allergiediagnostik erfolgt i.d.R. über mehrere Schritte.
Am Wichtigsten ist hierbei die Krankheitsgeschichte (Anamnese), Lebensumstände, Ernährungsgewohnheiten und das berufliche Umfeld. Hierbei ist z.B. die Führung eines Allergietagesbuches sehr hilfreich: Zu welcher Jahreszeit treten die Symptome auf? Welche Symptome treten auf? Gibt es besondere Situationen, die sich mit den Beschwerden in Verbindung bringen lassen?

Nach dem Erfassen der Krankheitsgeschichte folgen Hauttests, Labortests und, wenn es zu keinem sicheren Befund gekommen ist, manchmal ein sogenannter spezifischer Provokationstest, bei dem der Arzt den Betroffenen direkt mit dem Allergen konfrontiert, zum Beispiel indem er ihm Hausstaub in die Nase sprüht.

Beim Hauttest trägt der Arzt Allergenlösungen auf die Haut von Unterarm oder Rücken auf oder sticht sie in die Haut ein. Anschließend beobachtet er die Reaktion. Quaddeln oder Bläschen an einer Hautstelle verraten eine überschießende Immunabwehr.

Der Pricktest ist hier der Standard beim Nachweis von Soforttyp-Allergien.

Der Epikutantest (Pflastertest) wird beim Verdacht auf Spättyp-Allergien angewendet.

Bei stark geschädigter oder besonders empfindlicher Haut sind diese Hauttests manchmal nicht möglich.
Ausserdem werden Hauttests durch akute Infektionen oder die Einnahme von Medikamenten wie Kortison verfälscht.

Dies ist bei RAST-Untersuchungen (Blutuntersuchung) nicht der Fall.

Bei Allergien wie Heuschnupfen, Neurodermitis und Asthma bronchiale sind in vielen Fällen spezielle Eiweiße, die Immunglobuline E (IgE), im Blut stark erhöht. Der RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbens-Test) zeigt, wie viele spezifische, allergieauslösende Antikörper (IgE) vorhanden sind.

Die Ergebnisse werden in verschiedene Rast-Klassen eingeteilt: Je höher der RAST-Wert, desto stärker ist die Sensibilisierung. Klasse 0 bedeutet, dass keine Antikörper entdeckt wurden. Ab Klasse 3 sprechen Mediziner dagegen von einer starken Reaktion. Mit dem RAST-Test kann also ermittelt werden, ob und wie stark ein Patient auf einen Fremdstoff überempfindlich reagiert.

Ein positives Testergebnis ist aber kein sicherer Beweis, dass eine Allergie vorliegt, da auch die evtl. auftretenden Symptome hierzu passen müssen.
Nur wenn eine eindeutige Übereinstimmung von Symptomen und Untersuchungsergebnis vorliegt spricht man von einer Allergie.

Letzte Sicherheit würde nur der spezifische Provokationstest liefern,
bei dem der Patient mit dem verdächtigen Allergen direkt z.B. über ein Nasenspray in Kontakt gebracht wird und die auftretenden Reaktionen mittels z.B. Rhinomanometrie und Beobachtung aufgezeichnet werden.

Hilfe bei Ihren Augen- und Nasenbeschwerden könnten z.B. antiallergische Nasensprays und Augentropfen geben.
Seit einiger Zeit gibt es auch ein Nasenspray (Avamys), das gleichzeitig bei den Augenbeschwerden wirkt.

Ich hoffe ich konnte Ihre Fragen beantworten.
Mit besten Grüssen

Thomas Hagen