CUP-Syndrom

[Strohäker]

Sehr geehrter Herr Dr.Hennesser,
zunächst vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.Sie sprachen von einer eventuellen Beendigung der Chemo, nachdem keine nennenswerte Verbesserung im Krankheitsbild meines Schwagers eingetroffen ist. Dies ist eine Entscheidung, die alleine das KHK treffen kann. Er befindet sich in keiner Onkologie-Abt. sondern auf einer "ganz normalen Inneren ABT." in einem städt.KHK.Bei meinem Schwager wurde ein ca.2,5cm grosse Sternalmetastase gefunden und sogenannte Rundherde auf der Lunge, von Metastasen wurde bisher nicht gesprochen.Dieser Befund hat sich durch die Chemo nicht nennenswert verändert. Es wird von einem Primärtumor in der Lunge ausgegangen. Jetzt leidet er an absoluter Schwäche, Würgeanfällen ohne wirklich spucken zu müssen, Müdigkeit, ein BB wurde in den letzten 8 Tagen nicht mehr kontrolliert. Wie sehen Sie die Möglichkeit auf Besserung bei diesem Krankheitsbild, wie sollen wir uns weiter verhalten. Ist es möglich, dass durch die Chemo kein Eigenblut mehr gebildet werden kann, da das Knochenmark geschädigt ist?? Vielen Dank !

[Dr.Hennesser]

RE: CUP-Syndrom


Die Knochenmarkschädigung ist ein fast ständiger Begleiter von Chemotherapien, jedoch ist sie miest so kurz daß man nichts davon spürt. Es ist also sehr wahrscheinlich daß sich das Knochenmark erholt. Dies kann auch mit Einsatz von G-CSF und Darbepoetin zur Stimulierung des Knochenmakres geschehen. Es wäre sehr wichtig, die Ursache des Tumors zu klären. Ist der Herd am Sternum punktierbar? Ist eine Lungenspioegelung durchgeführt worden mit Zellgewinnung? Für die Wahl der Therapie wäre dies enorm wichtig, ich bezwifle daß es sich hier um ein klassisches CUP-Syndrom handelt. Nehmen Sie dies einfach mal zum Anlaß mit einem der Kollegen vor Ort über die Therapie und vor allem weitere Diagnoseschritte zu reden.