Icaridin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 29.05.2009

Allgemeines

Der Wirkstoff wird als Insektenabwehrmittel (Repellent) auf der menschlichen Haut eingesetzt, um Insekten vom Blutsaugen abzuhalten. Zehnprozentige Icaridin-Produkte wehren Mücken und Bremsen bis zu vier Stunden zuverlässig ab. Zwanzigprozentige Präparate schützen bis zu acht Stunden vor Mücken und Bremsen und bis zu vier Stunden vor Zecken.

Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?

  • Insektenstiche abwehren

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Icaridin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Icaridin nicht verwendet werden?

Icaridin darf nicht auf geschädigte Hautpartien (beispielsweise bei Sonnenbrand) aufgebracht werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff kann auch während der Schwangerschaft angewendet werden, da er kaum über die Haut in den Körper aufgenommen wird. In Tierversuchen war Icaridin auch während des Stillens angewendet, nicht schädlich. Dennoch sollte eine Anwendung in der Stillzeit nicht kurz vor dem Stillen erfolgen und vor allem sollte man die Haut der Brüste nicht mitbehandeln.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für Säuglinge und Kinder unter zwei Jahren ist die Anwendung von Icaridin untersagt. Für Kinder ab zwei Jahren besteht keinerlei Anwendungsbeschränkung.

Welche Nebenwirkungen kann Icaridin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Icaridin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Es sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Auf der Haut wirkt Icaridin weder reizend noch Allergie-auslösend. Auf Schleimhäuten sind jedoch leichte örtliche Reizungen möglich. Deswegen sollte der Wirkstoff möglichst nicht in den Mund oder die Augen gelangen. Sollte der Wirkstoff in Sprays verarbeitet sein, ist darauf zu achten, dieses beim Auftragen nicht einzuatmen.

Welche Wechselwirkungen zeigt Icaridin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Es sind keine Wechselwirkungen zu erwarten. Auch mit Kunststoffen oder Kunstfasern geht Icaridin keine Wechselwirkungen ein.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament darf nicht in die Augen gelangen, auch ein Kontakt mit den Schleimhäuten in der Nase oder im Mund ist zu vermeiden.
  • Die Anwendung des Medikaments auf geschädigter oder sonnenverbrannter Haut ist nicht erlaubt.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Icaridin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Icaridin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Icaridin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Icaridin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Hautmittel gegen Insekten, Repellents, zu welcher der Wirkstoff Icaridin gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Icaridin

Der Wirkstoff wird als Insektenabwehrmittel (Repellent) auf der menschlichen Haut eingesetzt, um Insekten vom Blutsaugen abzuhalten. Zehnprozentige Icaridin-Produkte wehren Mücken und Bremsen bis zu vier Stunden zuverlässig ab. Zwanzigprozentige Präparate schützen bis zu acht Stunden vor Mücken und Bremsen und bis zu vier Stunden vor Zecken.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Icaridin sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Icaridin

    Der Wirkstoff ist kein so genanntes Insektizid, das die Insekten tötet, sondern eine Substanz, die sie abwehrt.

    Die meisten Insekten reagieren sehr stark auf Gerüche, wobei einige anlockend und andere abstoßend wirken. Gerüche werden wahrgenommen, indem sich ein chemisches Molekül an eine Andockstelle (Rezeptor) bindet und damit eine Nervenreaktion auslöst. Icaridin wurde gezielt für den Insekten-Geruchsrezeptor entwickelt, an den sich Geruchs-Moleküle binden, die die Insekten vertreiben. So wurde eine Substanz gefunden, die auf sehr viele Insekten abstoßend wirkt. Icaridin kann auch in den Tropen langanhaltenden und zuverlässigen Schutz vor Insektenstichen und Insektenbissen bieten. Abgewehrt werden unter anderem Mücken der Gattungen Aedes, Culex und Simulium sowie die Malaria-übertragende Anopheles-Mücke, die Gemeine Stechfliege sowie der Gemeine Holzbock (Zecke).
    Icaridin ist wie die meisten Insektenabwehrmittel ein leicht flüchtiger Stoff, der schon bei Zimmertemperatur verdampft. So entsteht um die behandelte Person herum eine Wolke von Wirkstoff-Geruch, die zwar für Menschen kaum wahrnehmbar ist, Insekten aber wirkungsvoll vertreibt.

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.