Steglujan 5 mg/100 mg/ -15 mg/100 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 07.09.2018
Hersteller: Merck Sharp & Dohme Limited
Wirkstoffkombination: Sitagliptin + Ertugliflozin
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Steglujan 5 mg/100 mg/ -15 mg/100 mg Filmtabletten enthalten die Wirkstoffkombination Sitagliptin + Ertugliflozin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Steglujan 5 mg/100 mg/ -15 mg/100 mg Filmtabletten.

Die Kombination dient bei Erwachsenen ab 18 Jahren mit Diabetes mellitus Typ 2 zusätzlich zu Diät und Bewegung zur Senkung des Blutzuckers.

Voraussetzung ist,
  • dass der Blutzucker des Patienten mit Metformin und/oder einem Sulfonylharnstoff, Sitagliptin oder Ertugliflozin nicht ausreichend gesenkt werden kann
  • oder
  • der Patient bereits mit der Kombination aus Ertugliflozin und Sitagliptin in Form von einzelnen Tabletten behandelt wird.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Sitagliptin + Ertugliflozin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe orale Antidiabetika, zu welcher die Wirkstoffkombination Sitagliptin + Ertugliflozin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Typ-2 Diabetes mellitus bei Erwachsenen ab 18 Jahren - zusätzlich zu Diät und Bewegung

Dosierung

Die empfohlene Dosis zu Anfang der Therapie beträgt einmal täglich eine Tablette mit 5 Milligramm Ertugliflozin und 100 Milligramm Sitagliptin. Sofern eine zusätzliche Blutzuckersenkung notwendig ist und der Patient die niedrigere Dosis gut vertragen hat, kann der Arzt die Dosis auf 15 Milligramm Ertugliflozin und 100 Milligramm Sitagliptin einmal täglich erhöhen.

Bei Patienten, die mit Ertugliflozin behandelt werden und auf die Kombination umgestellt werden, kann der Arzt die Ertugliflozin-Dosis beibehalten.

Wenn die Kombination zusätzlich zu Insulinen angewendet wird oder zusätzlich zu einem Mittel, das die Insulin-Ausschüttung fördert (wie beispielsweise Sulfonylharnstoffe und Abkömmlinge), kann es notwendig sein, die Dosis der ergänzenden Medikamente zu verringern, um das Risiko einer Unterzuckerung zu vermindern.

Falls Sie eine Einnahme vergessen haben, sollten Sie diese nachholen, sobald Sie daran denken. Keinesfalls sollten Sie jedoch eine doppelte Dosis am selben Tag einnehmen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hyprolose
  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Titandioxid (E 171)
  • Carnaubawachs
  • Croscarmellose-Natrium
  • Eisenoxide und -hydroxide (E 172)
  • Natriumstearylfumarat
  • wasserfreies Calciumhydrogenphosphat

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Pilzinfektionen der Scheide und anderer Geschlechtsorgane bei Frauen

Häufige Nebenwirkungen:
Pilzinfektion der Eichel und anderer Geschlechtsorgane bei Männern, Unterzuckerung, Kopfschmerzen, zu geringes Blutvolumen, erhöhter Harndrang, Juckreiz der Scheide, Durst, veränderte Blutfette, erhöhter Hämoglobin-Wert, Blut-Harnstoff erhöht

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwindel, Verstopfung, Juckreiz, Harnentleerungsstörungen, erhöhter Kreatinin-Wert im Blut, verminderte Nierenfunktion

Seltene Nebenwirkungen:
Diabetische Körperübersäuerung (Ketoazidose)

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich allergischer Reaktionen, Lungenentzündung (interstitielle Lungenerkrankung), Erbrechen, akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (auch tödliche und nicht-tödliche Verlaufsformen mit Blutung und Gewebszerfall), Gesichtsschwellung, Hautausschlag, Nesselfieber, Entzündung von Hautblutgefäßen, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, bullöses Pemphigoid), Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen, Gelenkerkrankung, Nierenfunktionsstörungen, akutes Nierenversagen

Besonderheiten:
Kommt es zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, ist die Behandlung mit der Kombination sofort zu beenden und darf bei Bestätigung der Diagnose nicht wieder begonnen weren. Anzeichen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sind anhaltende starke Bauchschmerzen.

Übelkeit und Erbrechen, Essensverweigerung, Bauchschmerzen, übermäßiger Durst, Schwierigkeiten beim Atmen, Verwirrtheit, ungewöhnliche Müdigkeit oder Schläfrigkeit können Anzeichen einer Körperübersäuerung (Ketoazidose) sein. Dann ist die Behandlung mit der Kombination sofort zu beenden.

Wie bei allen Diabetikern sind die Füße und Zehen regelmäßig zu überprüfen, um Durchblutungsstörungen dort sofort festzustellen.

Wechselwirkungen

Ertugliflozin kann die entwässernde Wirkung von Entwässerungsmitteln (Diuretika) verstärken und so das Risiko für eine Austrocknung oder einen Blutdruckabfall erhöhen. Auch kann Ertugliflozin das Risiko für eine Unterzuckerung erhöhen, sofern es gemeinsam mit Insulinen oder einem Wirkstoff angewendet wird, der die Insulin-Ausschüttung erhöht. Demzufolge wird der Arzt bei gemeinsamer Anwendung mit der Kombination möglicherweise die Dosis des Insulins oder des anderen Wirkstoffs verringern.

Bei Menschen mit stark eingeschränkter Nierenfunktion sind Wechselwirkungen zwischen Sitagliptin und den Pilzmitteln Ketoconazol und Itraconazol möglich, sowie mit dem Tuberkulose-MittelRitonavir sowie dem Makrolid-AntibiotikumClarithromycin).

Gegenanzeigen

Bei Vorliegen eine Diabetes mellitus vom Typ 1, Nierenfunktionsstörungen mit einer Kreatinin-Clearance unter 45 Milliliter/Minute und bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe darf die Kombination nicht eingesetzt werden.

Bei Patienten, die wegen eines größeren chirurgischen Eingriffs oder einer akuten schweren Erkrankung ins Krankenhaus kommen, wird der Arzt die Behandlung unterbrechen. In beiden Fällen kann die Therapie fortgesetzt werden, sobald sich der Zustand des Patienten gebessert hat.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination angewendet werden bei
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und bei älteren Menschen, weil die Wirkstoffe die Urinausscheidung verstärken und das Blut eindicken
  • Einnahme von Blutdrucksenkern, wenn dabei schon niedriger Blutdruck auftrat
  • Magen-Darm-Erkrankungen, die zu einem Flüssigkeitsverlust führen können
  • Patienten mit Herzmuskelschwäche, weil es mit dieser Gruppe kaum Erfahrungen aus klinischen Studien gibt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es gibt keine Erfahrungen mit der Anwendung der Kombination bei Schwangeren. Aus Tierexperimenten weiß man, dass Ertugliflozin die Entwicklung und Reifung der Nieren des Ungeborenen beeinflussen kann. Deshalb sollten Schwangere die Kombination nicht angewenden.

Bei Ratten geht die Wirkstoffkombination in die Muttermilch über. Ob dies auch bei Menschen der Fall ist, ist nicht bekannt. Die Kombination sollte während der Stillzeit nicht eingesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombination bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Es gibt dazu keine Erfahrung aus klinischen Studien.

Warnhinweise

  • Urintests auf Glukose fallen durch das Medikament verstärkt falsch-positiv aus.
  • Zur Blutzuckerkontrolle darf kein 1,5-AG Assay-Verfahren angewendet werden, da dieses durch das Medikament falsch reagiert.
  • Bei Schwindel, Unterzuckerung und Schläfrigkeit sollten Patienten nicht Auto fahren und keine Maschinen bedienen.
  • Bei Anzeichen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (anhaltende starke Bauchschmerzen) ist die Behandlung sofort abzubrechen und ein Arzt zu befragen.
  • Übelkeit und Erbrechen, Essensverweigerung, Bauchschmerzen, übermäßiger Durst, Schwierigkeiten beim Atmen, Verwirrtheit, ungewöhnliche Müdigkeit oder Schläfrigkeit können Anzeichen einer Körperübersäuerung sein. Dann ist die Behandlung mit dem Medikament sofort zu beenden.
  • Füße und Zehen sind regelmäßig auf Durchblutungsstörungen hin zu kontrollieren.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
28 Filmtabletten Filmtabletten
28 Filmtabletten Filmtabletten
98 Filmtabletten Filmtabletten
98 Filmtabletten Filmtabletten

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Steglujan 5 mg/100 mg/ -15 mg/100 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Sitagliptin + Ertugliflozin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.