Triapten Antiviralcreme

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.12.2007
Hersteller: RIEMSER Arzneimittel AG
Wirkstoff: Foscarnet
Darreichnungsform: Creme
Rezeptpflichtig

Wirkung

Triapten Antiviralcreme enthält den Wirkstoff Foscarnet. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Triapten Antiviralcreme.

Der Wirkstoff Foscarnet dient zur Bekämpfung von Herpes-Viren, die nicht auf den Standardwirkstoff Aciclovir ansprechen.

Normalerweise kann eine Herpesinfektion der Haut oder der Schleimhäute erfolgreich mit dem Wirkstoff Aciclovir behandelt werden. Tritt aber der Fall ein, dass Herpesviren gegen Aciclovir unempfindlich sind, kann eine Foscarnet-Creme gegen die Infektion eingesetzt werden.

Als Infusion wird Foscarnet bei lebens- oder augenlichtbedrohenden Infektionen durch das Zytomegalievirus eingesetzt. Außerdem wird eine Infusion verwendet, wenn AIDS-Patienten von Herpesstämmen befallen sind, die unempfindlich gegen Aciclovir sind.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Foscarnet sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen virenhemmende Mittel, Herpesmittel, zu welcher der Wirkstoff Foscarnet gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • ständig wiederkehrende Hautinfektionen und Schleimhautinfektionen durch Herpesviren, wie Lippenherpes, Herpes an äußeren Hautteilen, Herpes an den Geschlechtsorganen

Dosierung

Die Creme ist mindestens sechsmal täglich auf die betroffenen Stellen aufzutragen.

Die Therapie sollte bereits beim Auftreten erster Anzeichen (wie zum Beispiel Kribbeln, Jucken, Brennen) begonnen werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Adipinsäure
  • Cetylstearylalkohol
  • emulgierender Cetylstearylalkohol
  • gereinigtes Wasser
  • Glycerolmonostearat
  • Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218)
  • Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216)
  • Propylenglycol

Nebenwirkungen

Anwendung als Infusionslösung:

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hämoglobinerniedrigung, Anstieg der Kreatininwerte, Schüttelfrost, Temperaturanstieg, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Empfindungsstörungen, Appetitlosigkeit, Veränderungen im Mineralienhaushalt (Kalziumabfall, Magnesiumabfall, Phosphatanstieg, Kaliumabfall, Phosphatabfall).

Häufige Nebenwirkungen:
Nierenfunktionsstörungen, Nierenschmerzen, Nierenversagen, Hautausschlag, Leibschmerzen, Verdauungsstörungen, Verstopfung, Magenbeschwerden, Wassereinlagerungen, Schwäche, Unwohlsein, Krampfanfälle, Muskelzucken, Zittern, Überempfindlichkeit, Nervenerkrankungen, Schwindel, Bewegungsstörungen, Blutbildänderung (Abnahme von Leuko-, Thrombo- oder Granulozyten), Leberwerterhöhung, Leberfunktionsstörungen, Natriumabfall, LDH-Anstieg, alkalische Phosphatase-Anstieg, Angst, Depression, Verwirrtheit, Agressivität, Unruhe, Blutvergiftung, Geschwüre am Penis, Hautausschläge, Schmerzen beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen, verminderter Harndrang, niedriger Blutdruck, Bluthochdruck, Venenentzündung, Herzklopfen, Nervosität.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Azidose, Psychosen, Überaktivität.

Seltene Nebenwirkungen:
Muskelschmerzen, Amylase-Anstieg, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Nierenversagen, Harnmengenvermehrung, metabolische Azidose, Diabetes insipidus, Morbus Addison-Verschlechterung, Juckreiz, Wassereinlagerung (Ödem), Vaginageschwüre, Blut im Urin.

Sehr seltene oder vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Muskelerkrankung, Muskelentzündung, Rhabdomyolyse (Auflösung bestimmter Muskelarten), Harnvergiftung (Urämie), Kreatinphosphokinase-Anstieg im Blut, EKG-Änderung, Mundgeschwür, Herzrhythmusstörung, Herzstillstand, Muskelschwäche.

Besonderheiten:
Geschwüre am Harnausgang wie Penis und Vagina lassen sich durch geeignete Hygienemaßnahmen vermeiden.

Anwendung als Creme:

Seltene Nebenwirkungen:
Kribbeln, Brennen (leicht), Rötung, Juckreiz, Überempfindlichkeitsreaktionen.

Sehr seltene oder vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Entzündungen an der Auftragungsstelle.

Wechselwirkungen

Foscarnet, als Infusionslösung gegeben, zeigt eine Wechselwirkung mit allen Wirkstoffen, die die Nierenfunktion beeinträchtigen, im Sinne einer Verstärkung der Nierenfunktionsstörung. Hierzu zählen beispielsweise Ciclosporin A, Amphotericin B, Cisplatin oder Aciclovir. Andere nierenschädigende Wirkstoffe wie Vancomycin oder Aminoglykoside können die schädigende Wirkung von Foscarnet auf die Nieren weiter verstärken. Auch in Kombination mit Saquinavir und Ritonavir kann die Nierenfunktion stark beeinträchtigt werden.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Trimethoprim mit Sulfamethoxazol gegen Harnwegsinfektionen kommt es zu einer stärkeren Abnahme von rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) und Blutplättchen. Bei gleichzeitiger Verwendung von Wirkstoffen, die auch die Kalziumkonzentration im Blut verringern (Pentamidin), müssen die Kalziumwerte regelmäßig überprüft werden.

Im Falle der Verwendung von Foscarnet in Cremes sind keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen bekannt.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Foscarnet darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.

Foscarnet darf nicht als Infusionslösung eingesetzt werden, wenn die Patienten zur gleichen Zeit mit Pentamidin gegen Trypanosomen, den Erregern der Schlafkrankheit, behandelt werden. Außerdem soll die Anwendung auf Patienten über 18 Jahre beschränkt sein. Patienten, die sich einer Dialyse unterziehen, sollten nur eingeschränkt mit Foscarnet behandelt werden. Bei Patienten, die an einer Nierenfunktionsstörung leiden oder für die Nieren schädliche Wirkstoffe einnehmen, dürfen nur behandelt werden, wenn die Nierenfunktion regelmäßig überprüft wird.

Die Foscarnet-Creme sollte nicht am Auge angewendet werden. Von einem langfristigen Einsatz auf Schleimhäuten ist ebenfalls abzusehen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Foscarnet-Infusionslösung darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden.

Für die Anwendung als Creme während dieser Zeit muss der Arzt Nutzen und Risiko sorgsam abwägen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Foscarnet sollte Patienten unter 18 Jahren nicht als Infusionslösung verabreicht werden.

Warnhinweise

  • Die Behandlung mit Foscarnet kann zu Beeinträchtigungen des Reaktionsvermögens führen.
  • Männer, die mit Foscarnet behandelt werden, sollten während und sechs Monate nach der Behandlung keine Kinder zeugen.
  • Bei Kontakt der Infusionslösung mit Haut und Augen betroffene Stelle mit Wasser abspülen
  • Die Nierenfunktion des Patienten muss regelmäßig kontrolliert werden.
  • Das Medikament enthält Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216) und Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218), die Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können.
  • Das Medikament enthält Cetylstearylalkohol und Propylenglycol. Diese Substanzen können Hautreizungen hervorrufen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Gramm Creme)
2 Gramm Creme
20 Milligramm Foscarnet
6 Gramm Creme
20 Milligramm Foscarnet

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Triapten Antiviralcreme sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Foscarnet (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.