INFECTOOPTICEF Saft 100 mg/5 ml

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.06.2017
Hersteller: INFECTOPHARM Arzneimittel und CONSILIUM GmbH
Wirkstoff: Cefixim
Darreichnungsform: Saft
Rezeptpflichtig

Wirkung

INFECTOOPTICEF Saft 100 mg/5 ml enthält den Wirkstoff Cefixim.

Cefixim wird bei bei akuten und chronischen bakteriellen Infektionen mit Cefixim-empfindlichen Bakterien wie etwa Streptokokken angewendet. Hierzu zählen:
  • Infektionen der oberen und unteren Atemwege
  • Lungenentzündungen
  • Entzündungen des Mund- und Rachenraums.
Des weiteren zählen zu diesen Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Raumes wie
  • Mittelohrentzündungen
  • Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündung
  • Mandelentzündungen
  • Halsentzündungen.
Außerdem kann Cefixim eingesetzt werden zur Behandlung von
  • Geschlechtskrankheiten (wie etwa Tripper)
  • Hautinfektionen
  • Harnwegsinfektionen wie Entzündungen der Nieren und Harblase
  • Infektionen der Gallenwege.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cefixim sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cephalosporine, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Cefixim gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Infektionen der Brochien und Lunge
  • Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich (wie Mittelohrentzündung, Mandelentzündung, Kehlkopfentzündung, Rachenentzündung)
  • unkomplizierte akute und wiederholte Harnwegsinfektionen (einschließlich unkomplizierter Infektionen der Harnröhre, verursacht durch den Tripper-Erreger, bei Erwachsenen und bei Kindern mit einem Gewicht von 45 Kilogramm und darüber)

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahre erhalten täglich 20 Milliliter der gebrauchsfertigen Suspension. Die empfohlene Tagesdosis kann entweder als Einzeldosis oder in zwei Einzeldosen zu je 10 Millilitern der gebrauchsfertigen Suspension im Abstand von zwölf Stunden eingenommen werden.

Bei Säuglingen ab einem Alter von einem Monat, Kleinkindern und Kindern unter zwölf Jahren wird das Medikament nach Körpergewicht dosiert. Um die richtige Dosierung nach der Tabelle zu geben, ist der beigelegte Messlöffel mit Markierungen für 1,25 bis 5 Milliliter zu verwenden. Auch hier kann die Tagesdosis auf einmal oder im Abstand von zwölf Stunden in zwei Dosen eingenommen werden.

Zur Zubereitung der gebrauchsfertigen Suspension wird die Flasche mit Granulat kräftig geschüttelt und das Aluminiumsiegel entfernt. Füllen Sie dann frisches kühles Trinkwasser bis zur Füllmarke hinzu und schütteln Sie sofort wieder kräftig. Nach einer kurzen Standzeit wird nochmals Wasser bis zur Füllmarke eingefüllt und kräftig geschüttelt. Die weiße bis hellgelbe Suspension ist jetzt gebrauchsfertig. Die Flasche ist vor jeder Entnahme von Suspension gut zu schütteln.

Die Einnahme erfolgt unverdünnt vor oder während einer Mahlzeit.

Der Arzt richtet die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Infektion. Im Allgemeinen liegt sie bei sieben bis zehn Tagen. Bei Infektionen mit Streptokokken ist eine Mindesttherapiedauer von zehn Tagen zur Vermeidung von Folgeerkrankungen (rheumatisches Fieber, Nierenschäden) nötig. Bei unkomplizierten Infektionen der unteren Harnwege bei Frauen reicht oft eine Behandlung von ein bis drei Tagen aus. Bei der Geschlchtskrankheit Tripper ist in der Regel eine einmalige Gabe von 20 Millilitern des Medikaments ausreichend.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Sucrose
  • Erdbeer-Aroma
  • Natriumbenzoat (E 211)
  • Xanthangummi

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag, Nesselsucht, Arzneimittelfieber, Gesichtsschwellungen wie Angioödem, Blutarmut wie etwa hämolytische Anämie, Nierenentzündung, schlimmstenfalls allergischer Schock); vorübergehende Blutbildveränderungen wie etwa Verminderung weißer Blutkörperchen (Leukopenie), Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Verringerung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) oder Granulozytenverminderung (Agranulozytose); Leberfunktionsstörung, Leberwerteanstieg (Transaminasen); Nierenwerteanstieg (Serumharnstoffanstieg, Serumkreatininanstieg)

Seltene Nebenwirkungen:
Schwindelgefühl, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Blutgerinnungsstörungen

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Syndrom der verbrühten Haut (Lyell-Syndrom), Hautablösung mit schwerer Allgemeinsymptomatik (Stevens-Johnson-Syndrom), Leberentzündung, Gallestau, Gelbsucht, Hyperaktivität, Krampfanfälle (erhöhte Neigung zu Epilepsien)

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Magendrücken, Blähungen

Besonderheiten:
Während einer langfristigen Behandlung mit Cefixim kann es zu einem Befall des Dickdarmes mit unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Pilzen kommen. Dies kann nachfolgend zu einer Darmentzündung mit Durchfällen führen (pseudomembranöse Colitis). Die Behandlung mit Cefixim ist dann sofort einzustellen und mit geeigneten Antibiotika wie etwa Vancomycin fortzusetzen.

Langfristige und wiederholte Anwendung von Cefixim kann zu Zweitinfektionen (Superinfektionen) mit unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen. Außerdem muss bei Cephalosporinen wie Cefixim, die mit Penicillinen strukturverwandt sind, mit Kreuzallergien gerechnet werden.

Wechselwirkungen

Werden Aminoglykosid-Antibiotika oder die Antibiotika Polymyxin und Colistin sowie hochdosierte Diuretika (Entwässerungsmittel) aus der Gruppe der Schleifendiuretika zusammen mit Cefixim verabreicht, kann die nierenschädigende Wirkung dieser Wirkstoffe verstärkt werden.

Durch Kombination von Cefixim mit blutgerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshemmer) kann deren Wirkung verlängert werden. Damit erhöht sich die Blutungsgefahr.

Die gleichzeitige Anwendung von Cefixim und Nifedipin, einem Mittel gegen Bluthochdruck, verstärkt die Wirkung von Cefixim.

Standard-Laboruntersuchungen zur Bestimmung von Eiweiß- und Zuckergehalt im Urin können durch die Einnahme von Cefixim verfälscht werden.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichleit gegen Cefixim oder andere Beta-Lactam-Antibiotika darf der Wirkstoff nicht angewendet werden. Patienten mit anderen Allergien oder Asthma bronchiale sollten Cefixim nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwenden, da es in diesen Fällen verstärkt zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen kann.

Früh- und Neugeborene dürfen nicht mit Cefixim behandelt werden.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosierung des Wirkstoffs verringert werden. Auch Patienten mit akuten, schweren Magen-Darmstörungen, die von Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall begleitet sind, sollten Cefixim nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Cefixim durchdringt die Plazenta und kann so über das Fruchtwasser in den Embryo gelangen. Bislang sind dadurch keine Schädigungen des Ungeborenen bekannt. Trotzdem sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft (insbesondere in den ersten drei Monaten) nur auf ärztliche Anweisung eingenommen werden.

Stillende Mütter dürfen nicht mit Cefixim behandelt werden, da der Nachweis der Unbedenklichkeit für eine Anwendung in dieser Zeit noch nicht erbracht wurde.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Früh- und Neugeborene dürfen nicht mit Cefixim behandelt werden; Kinder bis zu einem Alter von zwölf Jahren erhalten eine Dosierung, die ihrem Körpergewicht angepasst ist.

Warnhinweise

  • Bei einer Nierenfunktionsstörung muss die Dosis des Medikaments verringert werden.
  • Das Medikament ist nicht zur Anwendung bei Früh- und Neugeborenen geeignet.
  • Der Kohlenhydratgehalt in einem Milliliter Saft entspricht 0,042 Broteinheiten (BE).
  • Der Zuckergehalt des Saftes kann schädlich für die Zähne sein (Karies).
  • Das Medikament enthält Zucker (Sukrose), der von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
  • Das Medikament und auch der fertige Saft dürfen nicht bei Temperaturen über 25 Grad Celsius gelagert werden.
  • Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren.
  • Nach der Zubereitung ist der Saft innerhalb von 14 Tagen zu verwenden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Saft)
50 Milliliter Saft
20 Milligramm Cefixim
100 Milliliter Saft
20 Milligramm Cefixim

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über INFECTOOPTICEF Saft 100 mg/5 ml sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Cefixim (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.