Avastin 25 mg/ml Infusionslösungskonzentrat

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 23.02.2012
Hersteller: Roche Pharma AG
Wirkstoff: Bevacizumab
Darreichnungsform: Infusionslösungs­konzentrat
Rezeptpflichtig

Wirkung

Avastin 25 mg/ml Infusionslösungskonzentrat enthält den Wirkstoff Bevacizumab.

Bevacizumab wird vor allem zur Behandlung verschiedener Krebsarten eingesetzt.

Bei Dickdarm- und Enddarmkrebs, der schon Tochtergeschwülste (Metastasten) gebildet hat, kommt der Wirkstoff ausschließlich in Kombination mit einer Chemotherapie (Zytostatika des Fluoropyrimidin-Typs) zum Einsatz.

Zur Erstbehandlung von Brustkrebs-Patientinnen mit Tochtergeschwülsten wird Bevacizumab in Kombination mit dem ZytostatikumPaclitaxel verwendet. Auch zusammen mit Capecitabin kann Bevacizumab bei Brustkrebs mit Metastasen eingesetzt werden, wenn mit Taxanen oder Anthrazyklin-Zytostatika kein Therapieerfolg zu erzielen ist.

Zur Erstbehandlung von Bronchialkrebs dient Bevacizumab zusätzlich zu einer Chemotherapie mit Platin-haltigen Zytostatika (beispielsweise Cisplatin). Allerdings ist die Behandlung auf nicht operierbare und fortgeschrittene, Tochtergeschwülste bildende oder wieder aufgetretene Formen beschränkt. Der Krebs darf nicht kleinzellig sein, außer er geht von den Zellen des Plattenepithels aus, einer Zellschicht, die die Bronchien innen auskleidet.

Bei Patienten mit fortgeschrittenem und/oder Tochtergeschwülste bildendem Nierenzellkrebs wird Bevacizumab auch in Kombination mit Interferon alfa-2a zur Erstbehandlung angewendet.

In Kombination mit Carboplatin und Paclitaxel wird Bavcizumab auch zur Erstbehandlung von Patienten mit fortgeschrittenen bösartigen Krebsformen an den Eierstöcken, den Eileitern oder dem Bauchfell (epitheliales Ovarialkarzinom, Eileiterkarzinom, primäres Peritonealkarzinom) angewendet.

Seit kurzem wird Bevacizumab experimentell auch bei störenden Gefäßneubildungen unter der Netzhaut des Auges, also bei der feuchten Form der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) sowie bei Wasseransammlungen am Punkt des schärfsten Sehens in der Netzhaut (Makulaödem) an diversen größeren Krankenhäusern in den Glaskörper des Auges gespritzt. Dies führt zum Wachstumsstopp der zusätzlich gewachsenen Gefäße unter der Netzhaut und teilweise sogar zu deren Zurückbildung. Dass Bevacizumab auch gefäßabdichtend wirkt, führt zusätzlich zur Rückbildung eines Makulaödems. Für den augenärztlichen Einsatz ist der Wirkstoff zwar nicht zugelassen, wird dazu jedoch auf breiter Front im so genannten Off-Label-Use angewendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bevacizumab sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Zytostatika, Monoklonale Antikörper, zu welcher der Wirkstoff Bevacizumab gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Dickdarm- und Enddarmkrebs mit Tochtergeschwülsten, in Kombination mit Fluoropyrimidin-Zytostatika
  • Erstbehandlung von Brustkrebs mit Tochtergeschwülsten, in Kombination mit Paclitaxel oder mit Capecitabin (letzteres, wenn eine Behandlung beispielsweise mit Taxanen oder Anthracyclinen als nicht geeignet angesehen wird)
  • nicht operierbarer fortgeschrittener oder wiedergekehrter nicht-kleinzelliger Bronchialkrebs, zur Erstbehandlung zusammen mit einem Platin-haltigen Zytostatikum
  • fortgeschrittener oder schon Tochtergeschwülste bildender Nierenzellkrebs, Erstbehandlung in Kombination mit Interferon alfa-2a
  • Erstbehandlung von fortgeschrittenem Krebs der Eierstöcke oder des Eileiters sowie des Bauchfells - in Kombination mit Carboplatin und Paclitaxel

Dosierung

Die Anwendung des Medikaments erfolgt als Infusion in die Vene und stets unter Aufsicht eines in der Anwendung von Krebsmitteln erfahrenen Arztes.

Es gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Darmkrebs mit Tochtergeschwülsten
Die empfohlene Dosis beträgt entweder fünf oder zehn Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht einmal alle zwei Wochen oder 7,5 beziehungsweise 15 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht einmal alle drei Wochen. Auch wenn Nebenwirkungen auftreten, sollte die Dosis nicht vermindert werden. Besser ist es, der Arzt setzt die Behandlung entweder dauerhaft oder zeitweilig aus.

Brustkrebs mit Tochtergeschwülsten
Die empfohlene Dosis beträgt 10 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht einmal alle zwei oder 15 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht einmal alle drei Wochen.

Nicht kleinzelliger Bronchialkrebs
Das Medikament wird über sechs Behandlungsperioden zusätzlich zu einem Zytostatikum wie beispielsweise Cisplatin und in der Folge bis zum Fortschreiten der Erkrankung als Einzeltherapie angewendet. Die empfohlene Dosis beträgt 7,5 beziehungsweise 15 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht einmal alle drei Wochen.

Fortgeschrittener und/oder Tochtergeschwulst-bildender Nierenzellkrebs
Die empfohlene Dosis beträgt zehn Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht einmal alle zwei Wochen.

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei der Behanldung von Patienten mit Störungen der Nieren- oder Leberfunktion ist ärztliche Vorsicht angebracht, da es keine Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments bei diesen Patienten gibt.

Es wird empfohlen, die Behandlung bis zum Fortschreiten der Grunderkrankung fortzuführen.

Zu Anfang der Behandlung sollte die erste Dosis über einen Zeitraum von 90 Minuten als Infusion in die Vene gegeben werden. Wenn die erste Infusion gut vertragen wird, kann die zweite Infusion über 60 Minuten erfolgen. Wenn auch die 60-Minuten-Infusion gut vertragen wird, können alle folgenden Infusionen über 30 Minuten erfolgen. Allerdings ist keine Gabe unter Druck oder schnell und in hoher Dosis (Bolus) erlaubt.

Infusionslösungen des Medikaments dürfen nicht mit Glukoselösungen gemischt oder zusammen verabreicht werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Natriumphosphat
  • Polysorbat 20
  • Trehalose-Dihydrat
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Bluthochdruck, Schwäche, Müdigkeit, Durchfall, Schmerzen, Weiße Blutkörperchen-Mangel, Blutplättchenmangel, Nervenempfindlichkeitsstörung, Essensverweigerung, Geschmackssinnsstörungen, Kopfschmerzen, Augenerkrankung, Atemnot, Nasenbluten, Schnupfen, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Mundschleimhautentzündung, Darmbluten, Magen-Darm-Durchbruch, abschälende Hautentzündung (Exfoliative Dermatitis), trockene Haut, Hautverfärbung, Urineiweiß, Fieber.

Häufige Nebenwirkungen:
Bauchschmerzen, Blutvergiftung, Abszess, Infektion, fiebriger Neutrophilen-Mangel, Blutarmut, Austrocknung, Schlaganfall, Ohnmacht, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Herzmuskelschwäche, Herzrasen (von einer Stelle über den Herzkammern ausgehend), Arterienverstopfungen (Schlaganfall, Herzinfarkt, vorübergehende Gehirnminderdurchblutung), Beinvenenverstopfung (tief), Blutungen, Lungenembolie, Atemnot, Sauerstoffunterversorgung, Nasenbluten, Magen-Darm-Durchbruch, Darmverschluss, Magen-Darm-Erkrankung, Missempfindungen und Rötung von Hand- und Fußflächen (palmoplantares Erythrodysästhesie-Syndrom), Muskelschwäche, Eiweiß im Urin, Harnwegsinfektionen, Schmerzen, Antriebslosigkeit.

Seltene Nebenwirkungen:
Seltene, lebensbedrohliche Weichteilinfektion (nekrotisierende Fasziitis).

Besonderheiten:
Die Überschneidungen von sehr häufigen und häufigen Nebenwirkungen beruhen auf der Auswertung unterschiedlicher Behandlungsformen mit verschiedenen gleichzeitig eingesetzten Wirkstoffen.

Die nicht zulassungsgemäße Anwendung von Bevacizumab am Auge (Einspritzung in den Glaskörper gegen Makuladegeneration) hat in einigen Fällen zu schweren Augenentzündungen geführt.

Bei Patienten mit Krebsgeschwülsten des Dick- und Enddarmes, die schon Tochtergeschwülste gebildet haben, kommen Magen-Darm-Durchbrüche bei bis zu 2% der Behandelten vor. Patienten mit Brustkrebs- oder Bronchialkrebs erleiden diese Durchbrüche erheblich seltener (unter 1%). Ein besonderes Risiko stellen ein Lebensalter über 65 Jahre dar und die hochdosierte Behandlung mit dem Wirkstoff.

Bei bis zu fünf Prozent der mit Bevacizumab behandelten Patienten kommt es zu Überempfindlichkeitsreaktionen und Infusionsreaktionen. Die Reaktionen verlaufen überwiegend leicht bis mäßig schwer. Bei schweren Reaktionen darf der Wirkstoff nicht nochmals angewendet werden.

Bevacizumab scheint das Risiko zu erhöhen, dass es zu einem Absterben von Kieferknochen kommen kann. Diese Gefahr ist besonders groß, wenn die Patienten zugleich Bisphosphonate zur Behandlung von Osteoporose erhalten. In einem solchen Fall sollten Eingriffe oder Operationen an den Zähnen unterbleiben.

Patienten mit geschwächtem Immunsystem haben ein höheres Risiko für die Entwicklung einer Weichteilinfektion. tritt während der Behandlung mit Bevacizumab eine solche Infektion auf, ist die Therapie sofort abzubrechen.

Wechselwirkungen

Andere Zytostatika haben auf die Wirkung von Bevacizumab keinen bemerkbaren Einfluss und auch umgekehrt konnten bisher keine Veränderungen bei der Aufnahme in den Körper und der Wirkung festgestellt werden.

Allerdings sollte Bevacizumab nicht mit dem ebenfalls als Krebsmittel eingesetzten Rezeptor-Tyrosinkinase-Inhibitor Sunitinib angewendet werden. In einer Studie mit Patienten mit Nierenzellkrebs, der bereits Tochtergeschwülste bildete, traten Veränderungen an den kleinsten Blutgefäßen auf, die auf Mini-Blutgerinnsel zurückzuführen sind.

Bei Patienten, die zur Behandlung eines nicht kleinzelligen Bronchialkrebses oder Brustkrebses mit Tochtergeschwulsten Platine oder Taxane (Carboplatin, Cisplatin; Docetaxel, Paclitaxel) erhalten, haben ein erhöhtes Risiko für schwere Blutbildveränderungen (Mangel oder Fehlen neutrophiler Blutzellen).

Bei Verdünnung von Bevacizumab-Injektionslösungen mit fünfprozentigen Glucoselösungen kann es zu einem schnelleren Abbau des Wirkstoffes und damit verminderter Wirkung kommen.

Bevacizumab scheint schon alleine das Risiko zu erhöhen, dass es zu einem Absterben von Kieferknochen kommen kann. Diese Gefahr ist besonders groß, wenn die Patienten zugleich Bisphosphonate zur Behandlung von Osteoporose erhalten. In einem solchen Fall sollten Eingriffe oder Operationen an den Zähnen unterbleiben.

Gegenanzeigen

Bevacizumab darf nicht eingesetzt werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Zellprodukten des chinesischen Hamsters (CHO-Zellprodukte) oder andere menschlich/tierische Antikörper sowie bei Patienten mit unbehandelten Tochtergeschwülsten im Gehirn.

Nur nach besonderer ärztlicher Nutzen/Risiko-Abwägung und unter Beobachtung dürfen Patienten mit Bevacizumab behandelt werden, die
  • Dickdarm- und Enddarmkrebs mit Tochtergeschwülsten und zusätzlich Entzündungen im Bauchraum haben. Bei diesen Patienten wird das Risiko für einen Magen-Darm-Durchbruch möglicherweise durch Bevacizumab erhöht. Bei einem Durchbruch ist die Behandlung sofort zu beenden.
  • Fisteln aufweisen, die durch Bevacizumab verschlimmert werden können. Bei Patienten mit Fisteln im Bereich der Speise- und Luftröhre oder anderen großen Fisteln muss die Behandlung abgesetzt werden.
  • gerade operiert wurden. Bevacizumab kann die Wundheilung beeinträchtigen. Daher sollte die Behandlung frühestens 28 Tage nach einem größeren operativen Eingriff oder erst nach völliger Abheilung der Operationswunde begonnen werden. Bei Wundheilungsstörungen sollte die Behandlung bis zum völligen Abheilen der Wunde abgesetzt werden. Auch vor einer Operation darf Bevacizumab nicht eingesetzt werden.
  • Bluthochdruck haben. Dieser sollte vor Beginn der Behandlung angemessen gesenkt werden. Ist dies nicht möglich, verbietet sich die Behandlung. Wahrscheinlich sind Blutdruckerhöhungen durch Bevacizumab dosisabhängig, daher sollte der Blutdruck regelmäßig überwacht werden. Müssen Blutdrucksenker eingenommen werden, dürfen bei einer Kombinationsbehandlung mit Cisplatin-haltigen Zytostatika keine Entwässerungsmittel zur Einstellung des Blutdrucks verwendet werden.
  • epileptische Anfälle, Kopfschmerzen, einen veränderten Geisteszustand, Sehstörungen oder Erblindung (mit oder ohne Bluthochdruck) aufweisen. Diese Beschwerden können Ausdruck der Gehirnerkrankung "Reversible posteriore Leukoenzephalopathie" sein, die durch Bevacizumab verschlimmert wird. In einem solchen Fall darf die Behandlung nicht begonnen oder muss nach gesicherter Feststellung der Erkrankung beendet werden.
  • vermehrt Eiweiß mit dem Urin ausscheiden (meist Menschen mit Bluthochdruck). Weil Bevacizumab die Niere schädigen kann, muss während der Therapie die Eiweißausscheidung mit Teststreifen überwacht und ab einem gewissen Grad die Therapie beendet werden.
  • zu Verstopfungen von Arterien neigen. Möglicherweise erhöht Bevacizumab das Risiko von arteriellen Gefäßverschlüssen. Dies gilt besonders für Patienten mit einem Lebensalter von über 65 Jahren oder Gefäßverschlüssen in der Vorgeschichte. Tritt ein Gefäßverschluss auf, ist die Therapie mit Bevacizumab sofort zu beenden.
  • ein erhöhtes Risiko für Venenverstopfungen haben. Venenverstopfungen einschließlich einer Lungenembolie werden durch Bevacizumab begünstigt. Bei Patienten mit lebensbedrohlicher Lungenembolie (Grad 4) muss der Wirkstoff abgesetzt werden. Patienten mit geringer ausgeprägten Lungenembolien (unter Grad 3) können mit besonderer ärztlicher Vorsicht und unter Überwachung weiterbehandelt werden.
  • ein mit der Krankheit verbundenes erhöhtes Blutungsrisiko aufweisen (dazu gehören auch Krebspatienten). Bei Patienten, bei denen Bevacizumab stärkere Blutungen verursacht, muss die Behandlung beendet werden. Müssen Patienten Blutverdünner (Antikoagulanzien) einnehmen oder leiden sie unter Gerinnungsstörungen, ist besondere ärztliche Vorsicht nötig.
  • an nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom leiden. Solche Patienten haben das Risiko schwerwiegender und manchmal tödlich verlaufender Lungeneinblutungen (Bluthusten). Tritt solches auf, ist die Bevacizumab-Behandlung zu beenden.
  • eine Herz-Kreislauf-Erkrankung oder eine Herzmuskelschwäche haben. Diese kann durch eine vorhergehende Strahlentherapie der linken Brustwand, eine Erkrankung der Herzkranzgefäße oder Medikamenten-Nebenwirkungen (beispielsweise eine vorhergehende Behandlung mit Zytostatika aus der Gruppe der Anthracycline) verursacht sein.
  • knochenmarksschädliche Zytostatika erhielten. Bevacizumab kann die Nebenwirkungen dieser Medikamente wie Fieber und Infektionen infolge eines Mangels neutrophiler Blutzellen gefährlich verstärken.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bevacizumab kann die weibliche Fruchtbarkeit durch Hemmung der Eierstockfunktion beeinträchtigen. Nach Abbruch der Behandlung erholt sich die Funktion bei der Mehrzahl der Patientinnen. Die Langzeitwirkungen einer Behandlung mit Bevacizumab auf die Fruchtbarkeit sind nicht bekannt.

Antikörper dringen in den Mutterkuchen ein und gelangen zum Kind, Gleiches ist auch für Bevacizumab zu vermuten. Es kann beim Neugeborenen die Gefäßbildung hemmen und schwerwiegende Geburtsfehler verursachen. Zwar gibt es keine Erfahrungen mit dem Einsatz des Wirkstoffes bei Schwangeren, doch hat sich Bevacizumab in Tierexperimenten als tödlich für die Jungen erwiesen oder es rief Missbildungen hervor. Daher darf der Wirkstoff während der Schwangerschaft nicht verwendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und bis zu sechs Monate nach der Therapie eine wirksame Empfängnisverhütung anwenden.

Es ist nicht bekannt, ob Bevacizumab in die Muttermilch übergeht. Da aber andere Antikörper in die Muttermilch ausgeschieden werden und Bevacizumab Wachstum und Entwicklung des Säuglings beeinträchtigen könnte, müssen Frauen während der Therapie das Stillen absetzen und dürfen bis mindestens sechs Monate nach der letzten Dosis nicht stillen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Bevacizumab bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht untersucht, aufgrund der fehlenden Erkenntnisse sollte diese Altersgruppe daher nicht mit dem Wirkstoff behandelt werden.

Warnhinweise

  • Bei Anzeichen einer Gehirnstörung (Krämpfe, Kopfschmerzen, Sehstörungen) während der Behandlung mit dem Medikament sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
  • Tritt während der Behandlung ein Gefäßverschluss auf, ist das Medikament sofort abzusetzen.
  • Vor einer Operation und bis zu vier Wochen danach darf das Medikament nicht eingesetzt werden.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament und bis zu sechs Wochen nach Behandlungsende müssen gebärfähige Frauen eine Schwangerschaft sicher verhüten.
  • Das Medikament sollte nicht mit Sunitinib (einem anderen Krebsmittel) kombiniert werden.
  • Kommt es zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen, darf die Gabe des Medikaments nicht wiederholt werden.
  • Vor einer Behandlung mit dem Medikament soll eine zahnärztliche Untersuchung erfolgen und der Zahnzustand besonders überwacht werden, wenn zusätzlich Bisphosphonate zur Osteoporose-Therapie gegeben werden.
  • Das Medikament ist im Kühlschrank bei zwei bis acht Grad zu lagern, darf aber nicht eingefroren werden.
  • Die Durchstechflasche ist im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Die Infusionslösung darf nicht mit Glukoselösungen gemischt oder zusammen verabreicht werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Infusionslösungs­konzentrat)
4 Milliliter Infusionslösungs­konzentrat
25 Milligramm Bevacizumab
16 Milliliter Infusionslösungs­konzentrat
25 Milligramm Bevacizumab

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Avastin 25 mg/ml Infusionslösungskonzentrat sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Bevacizumab (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.