Zoladex-GYN

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 02.09.2007
Hersteller: AstraZeneca GmbH
Wirkstoff: Goserelin
Darreichnungsform: Fertigspritze mit Implantat
Rezeptpflichtig

Wirkung

Zoladex-GYN enthält den Wirkstoff Goserelin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Zoladex-GYN.

Goserelin wird bei Patientinnen mit Tumor- oder Geschwulstbildung in den Geschlechtsorganen angewendet, sofern diese auf eine hormonelle Behandlung ansprechen. Dazu gehören:
  • Brustkrebs im Vorstadium der Wechseljahre und in den Wechseljahren selbst
  • Endometriose (Wachstum von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter)
  • Beschwerden durch Geschwülste in der Gebärmuttermuskulatur
  • Abschwellung der Gebärmutterschleimhaut
  • Unterstützung der operativen Entfernung von Geschwülsten der Gebärmutter oder der Gebärmutter selbst.
In hoher Dosierung wird Goserelin bei männlichen Patienten mit fortgeschrittenem, hormonabhängigem Prostatakrebs (Krebserkrankung der Vorsteherdrüse) eingesetzt.

Der Wirkstoff wird als Implantat unter die Bauchhaut gelegt. Die enthaltene Wirkstoffmenge reicht für etwa drei Monate.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Goserelin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Hypothalamushormone, zu welcher der Wirkstoff Goserelin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Beschwerden bei einer durch Bauchspiegelung gesicherten Endometriose (Versprengung von Gebärmutterschleimhaut), wenn eine Unterdrückung der Hormonbildung in den Eierstöcken angezeigt ist
  • Beschwerden bei Muskelknoten in der Gebärmutter, wenn eine Unterdrückung der Hormonbildung in den Eierstöcken angezeigt ist, zur Verkleinerung einzelner Muskelknoten bei vorgesehener operativer Entfernung einzelner Muskelknoten oder der gesamten Gebärmutter
  • Abbau der Gebärmutterschleimhaut vor geplanter Ausschabung
  • Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs (Frauen in und nach den Wechseljahren), bei denen eine Behandlung durch Hormone angezeigt ist

Dosierung

Alle 28 Tage ein Implantat.

Um einen anhaltenden Behandlungserfolg zu erzielen, ist es wichtig, dass die vierwöchentliche Verabreichung des Implantats eingehalten wird. Eine ausnahmsweise Verschiebung des Applikationstermins um zwei bis drei Tage beeinträchtigt den therapeutischen Erfolg nicht. Eine Veränderung der Dosis bzw. des Dosierungsintervalls für Patientinnen mit eingeschränkter Nieren- bzw. Leberfunktion und für ältere Patientinnen ist nicht erforderlich. Ein Zoladex-GYN-Implantat wird subkutan unter die Bauchhaut injiziert. Zur Behandlung der Endometriose, des Uterus myomatosus und zur Atrophie des Endometriums sollte die Therapie mit Zoladex-GYN etwa am dritten Tag der Menstruation beginnen, um eine bestehende Schwangerschaft weitgehend auszuschließen. Im Zweifelsfall wird die Durchführung eines Schwangerschaftstests empfohlen. Die Behandlung der Endometriose und des Uterus myomatosus sollte sechs Monate nicht überschreiten, da über einen längeren Zeitraum noch keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen. Zur Atrophie des Endometriums werden zwei Implantate im Abstand von 28 Tagen verabreicht, wobei der Eingriff innerhalb von zwei Wochen nach der zweiten Injektion erfolgen sollte. Die Therapie des Mammakarzinoms mit Zoladex-GYN ist in der Regel eine Langzeitbehandlung. Zur Beurteilung des Therapieerfolges werden in regelmäßigen Abständen die bei Mammakarzinom üblichen Kontrolluntersuchungen empfohlen. Hierzu zählen u.a.: Symptomatik bzw. Allgemeinbefinden der Patientin, klinische Untersuchungen zur Überprüfung bzw. Abklärung der Metastasen und/oder des Lokalrezidivs.

Hinweise zur Injektionstechnik:
1. Entnahme der Fertigspritze aus dem Sterilbeutel: Achten Sie bitte darauf, dass bei der Handhabung der Fertigspritze der Kolben unverändert in seiner Stellung bleibt.
2. Vergewissern Sie sich bitte, dass das Implantat im transparenten Teil der Fertigspritze sichtbar ist.
3. Nach Einführung der Kanüle unter die Bauchhaut wird der Kolben vollständig heruntergedrückt.
4. Die Fertigspritze ist unmittelbar nach dem Öffnen des Sterilbeutels zu verwenden. Bitte beachten Sie zusätzlich die detaillierten Applikationshinweise auf dem Sterilbeutel.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Poly(glycolsäure, milchsäure) (1:1)

Nebenwirkungen

Bei Männern
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Hitzewallungen; Schwitzen; Impotenz; Verringerung der Libido; Hodenschrumpfung.

Häufige Nebenwirkungen:
Knochenschmerzen; Brustschwellungen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blutdruckveränderungen.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie etwa Hautausschlag; Nesselsucht.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Harnabflussbehinderungen; Brustspannen; Gelenkschmerzen; Missempfindungen (Kribbeln, Brennen, Parästhesien); Schlaganfall der Hirnanhangsdrüse; Wucherungen oder Tumoren der Hirnanhangsdrüse.

Bei Frauen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Hitzewallungen; Schwitzen; Verringerung der Libido; Stimmungsschwankungen; Missempfindungen (Kribbeln, Brennen); Depressionen; Kopfschmerzen; trockene Scheide; Brustgrößenveränderung.

Häufige Nebenwirkungen:
leichter Hautausschlag.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie etwa Hautausschlag; Nesselsucht;
Gelenkschmerzen; Schlaganfall der Hirnanhangsdrüse; Erhöhung des Calciumspiegels (bei Patientinnen mit Knochenmetastasen); Verlust von Knochenmasse (Osteolyse); Bildung von Zysten in den Eierstöcken; Ausfall der Regelblutung.

Besonderheiten:
Gelegentlich bis selten kann es zu lokalen Reaktionen an der Einstichstelle kommen (Bluterguss, Schmerzen, Blutungen).

Während der Behandlung kann es in seltenen bis sehr seltenen Fällen zu einer Abnahme der Knochendichte kommen, die zu einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche führen kann.

Auch nach Beendigung einer Therapie mit Goserelin kann es zu übermäßigem Schwitzen und Hitzewallungen kommen.

Wechselwirkungen

Über Wechselwirkungen von Goserelin mit anderen Wirkstoffen ist nichts bekannt.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Goserelin darf der Wirkstoff nicht angewendet werden. Auch eine Behandlung von Kindern, Schwangeren oder stillenden Müttern sowie von Frauen mit einem erhöhten Risiko für Knochenschwund (Osteoporose) ist nicht erlaubt.

Generell sollte die Behandlungsdauer sechs Monate nicht überschreiten.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Goserelin darf nicht während der Schwangerschaft eingesetzt werden, da nach einer wiederholten Anwendung der Wirkstoff die Bildung von Östrogenen unterdrückt. Auf diese Weise können der normale Verlauf einer Schwangerschaft und die Entwicklung des Kinds gestört werden. Vor Therapiebeginn ist eine Schwangerschaft daher unbedingt auszuschließen.

Es ist nicht bekannt, ob Goserelin in die Muttermilch und damit in den Säugling übergeht. Um Schädigungen des Kinds zu vermeiden, sollte vor einer Behandlung mit dem Wirkstoff unbedingt abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern darf Goserelin nicht eingesetzt werden, da es deren Größenwachstum und Entwicklung stark beeinflusst.

Warnhinweise

  • Zur Verhütung sollten fruchtbare Frauen während der Behandlung mit dem Wirkstoff nicht-hormonelle Verhütungsmethoden anwenden (wie etwa Kondome). Diese Empfehlung gilt auch nach Therapieende, bis zum Einsetzen der Menstruation.
  • Fertile Frauen sollten während der Behandlung nicht-hormonelle Kontrazeptionsmethoden anwenden.
  • Bei Zervixdilatation beachten, daß Zervixwiderstand bei Anwendung von Zoladex-Gyn erhöht sein kann.
  • Die Behandlung der Endometriose und des Uterus myomatosus sollte sechs Monate nicht überschreiten.
  • Zur Atrophie des Endometriums zwei Injektionen im Abstand von 28 Tagen.
  • Die Therapie des Mammakarzinoms ist in der Regel eine Langzeitbehandlung. Zur Beurteilung des Therapieerfolgs werden in regelmäßigen Abständen die bei Mammakarzinom üblichen Kontrolluntersuchungen empfohlen. Hierzu zählen die Symptomatik bzw. das Allgemeinbefinden der Patientin, klinische Untersuchungen zur Überprüfung bzw. Abklärung der Metastasen oder des Lokalrezidivs.
  • Lagerungshinweise beachten.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Fertigspritze mit Implantat)
1 Stück Fertigspritzen mit Implantat
3,6 Milligramm Goserelin
3 Stück Fertigspritzen mit Implantat
3,6 Milligramm Goserelin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Zoladex-GYN sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Goserelin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Fertigspritzen mit Implantat

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.