Zinforo 600mg Pulver zur Herstellung eines Konzentrats für eine Infusionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 21.02.2013
Hersteller: AstraZeneca GmbH
Wirkstoff: Ceftarolin
Darreichnungsform: Pulver
Rezeptpflichtig

Wirkung

Zinforo 600mg Pulver zur Herstellung eines Konzentrats für eine Infusionslösung enthält den Wirkstoff Ceftarolin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Zinforo 600mg Pulver zur Herstellung eines Konzentrats für eine Infusionslösung.

Ceftarolin wird bei Erwachsenen zur Behandlung von komplizierten Infektionen der Haut und der Weichteile (Muskeln, Sehnen, Organe) angewendet. Außerdem dient der Wirkstoff der Therapie von Lungenentzündungen, mit denen man sich außerhalb des Krankenhauses angesteckt hat.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ceftarolin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cephalosporine, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Ceftarolin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • schwere Infektionen der Haut, von Muskeln, Sehnen und Organen bei Erwachsenen
  • Lungenentzündung, mit der sich Erwachsene außerhalb des Krankenhauses angesteckt haben

Dosierung

Das Pulver muss in 20 Milliliter Wasser für Injektionszwecke aufgelöst werden. Das entstandene Konzentrat wird daraufhin vor der Anwendung mit einer 0,9%igen Kochsalzlösung, einer 5%igen Dextroselösung, einer Mischung von beiden oder einer Ringer-Laktat-Lösung auf 250 Milliliter verdünnt. Die Gesamtzeit zwischen dem Beginn der Zubereitung und der Fertigstellung der Infusion sollte 30 Minuten nicht überschreiten und die Anwendung muss unverzüglich erfolgen.

Zur Behandlung wird alle zwölf Stunden eine zubereitete Infusion aus einer Flasche des Medikaments (600 Milligramm Ceftarolin-Fosamil) über 60 Minuten in die Vene gegeben. Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt bei schweren Infektionen der Haut, der Muskeln, Sehnen und Organe 5 bis 14 Tage, eine Lungenentzündung kann in 5 bis 7 Tagen behandelt werden.

Bei Funktionseinschränkungen der Niere muss der Arzt die Dosierung verringern. Bei einer Kreatinin-Clearance von über 30 bis unter 50 werden alle zwölf Stunden 400 Milligramm Ceftarolin-Fosamil in einer Infusion über 60 Minuten in die Vene gegeben.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Arginin

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Positiver Coombs-Test (als Hinweis auf die Selbstzerstörung roter Blutkörperchen als Grund für eine Blutarmut).

Häufige Nebenwirkungen:
Ausschlag, Juckreiz , Kopfschmerzen, Schwindel, Blutgefäßentzündung, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, erhöhte Leberwerte (Transaminasen), Fieber, Reaktionen an der Infusionsstelle (Rötung, Entzündung, Schmerz).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Dickdarmentzündung durch den Erreger Clostridium difficile, Blutarmut , Mangel an weißen Blutkörperchen, Blutplättchenmangel, verzögerte Blutgerinnung, allergischer Schock, Überempfindlichkeit (wie Nesselsucht, Lippen- und Gesichtsschwellung), erhöhter Kreatinin -Wert im Blut.

Wechselwirkungen

Bisher sind keine Wechselwirkungen von Ceftarolin mit anderen Wirkstoffen bekannt.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, gegen Cephalosporine ganz allgemein oder bei plötzlich einsetzenden und schweren Überempfindlichkeitsreaktionen gegen jegliche andere Art von Penicillinen oder Carbapenem-Antibiotika darf Ceftarolin nicht angewendet werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Ceftarolin eingesetzt werden bei
  • Überempfindlichkeitsreaktion jeglicher anderen Art auf Penicilline oder Carbapeneme in der Vorgeschichte
  • Patienten mit Anfallsleiden, weil die Sicherheit des Wirkstoffs dabei nicht ausreichend untersucht wurde
  • Patienten mit Störungen der körpereigenen Abwehr
  • Blutvergiftung
  • schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance unter 30 Milliliter/Minute) und völligem Nierenversagen sowie bei Blutwäsche-Patienten, weil hier keine Dosierungsempfehlungen möglich sind
Ärztliche Vorsicht ist des Weiteren bei der Behandlung einer Lungenentzündung bei folgenden Patienten geboten:
  • wenn eine schwere Lungenerkrankung zugrunde liegt
  • wenn die Patienten zum Zeitpunkt der Behandlung eine Beatmung benötigen
  • bei Lungenentzündung durch Staphylokokkus aureus, der gegen das AntibiotikumMethicillin unempfindlich ist
  • bei Patienten auf der Intensivstation.
Besondere ärztliche Vorsicht muss bei der Behandlung von komplizierten Infektionen der Haut und Weichteile mit Ceftarolin bei folgenden Patienten walten:
  • bei einer durch Streptokokken-Bakterien oder Mischinfektionen ausgelösten, aggressiv verlaufenden Infektionskrankheit der Haut und Unterhaut (nekrotisierende Fasziitis)
  • bei eitrigen Entzündungen (Abszessen) um den After herum
  • bei Patienten mit Brandverletzungen dritten Grades sowie Patienten mit großflächigen Brandverletzungen
  • bei Infektionen von Fußgeschwüren aufgrund einer Zuckerkrankheit

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Erfahrungen mit der Anwendung von Ceftarolin bei Schwangeren gibt es bisher kaum. Tierexperimente, die mit Ratten und Kaninchen durchgeführt wurden, geben keinen Hinweis auf schädigende Wirkungen. Nach Anwendung von Ceftarolin während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit bei der
Ratte war kein Effekt auf das Geburtsgewicht oder das Wachstum der Rattenjungen festzustellen. Allerdings gab es geringfügige Veränderungen des Gewichtes der Ungeborenen und eine verzögerte Knochenbildung. Als Vorsichtsmaßnahme sollte die Anwendung von Ceftarolin während der Schwangerschaft vermieden werden, es sei denn, der Arzt hält den Einsatz für unbedingt nötig.

Es ist nicht bekannt, ob Ceftarolin in die menschliche Muttermilch ausgeschieden wird. Der Arzt wird daher unter Berücksichtigung des Nutzens der Therapie für die Mutter die Entscheidung treffen, ob abgestillt oder die Behandlung unterbrochen, beziehungsweise von einer Behandlung mit Ceftarolin abgesehen wird.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ceftarolin bei Kindern von Geburt bis zum Alter von unter 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Die Anwendung bei dieser Altersgruppe liegt daher im Ermessen des Arztes.

Warnhinweise

  • Durch die Anwendung des Medikaments kann Schwindel auftreten, der möglicherweise einen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen hat.
  • Sollte bei der Behandlung mit dem Medikament eine schwere allergische Reaktion auftreten, muss das Medikament sofort abgesetzt werden.
  • Beim Auftreten schwerer Durchfälle während der Therapie sollte die Einnahme des Medikaments sofort unterbrochen werden.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.
  • Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Die fertige Lösung darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden.
  • Ist die Lösung in der Durchstechflasche hergestellt, muss sie unverzüglich verwendet werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Pulver Pulver)
10 Pulver Pulver
519,91 Ceftarolin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Zinforo 600mg Pulver zur Herstellung eines Konzentrats für eine Infusionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Ceftarolin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.