Polyspectran Salbe

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.08.2012
Hersteller: Alcon Pharma GmbH
Wirkstoffkombination: Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin
Rezeptpflichtig

Hinweis

Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.

Wirkung

Polyspectran Salbe enthält die Wirkstoffkombination Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Polyspectran Salbe.

Die Wirkstoffkombination wird bei bakteriellen Infektionen des vorderen Augenabschnittes (Augeninfektionen durch Bakterien) eingesetzt. Sie dient zudem der Behandlung einer bakteriellen Zweitinfektion im Anschluss an eine Herpes-Infektion des Auges oder an einen Abszess der Liddrüsen (Gerstenkorn).

Nach einer Augenoperation, einer Fremdkörperentfernung sowie bei einer Verletzung oder Verätzung der Bindehaut oder der Hornhaut dient die Kombination der Vorbeugung von Infektionen durch Bakterien.

Weiterhin findet sie Anwendung bei der Therapie von bakteriell bedingten Entzündungen des äußeren Ohres oder des Gehörgangs. Zudem kann sie zur Behandlung eines eitrigen Schnupfens oder einer eitrigen Entzündung der Nasennebenhöhlen eingesetzt werden.

Die Wirkstoffkombination wird ausschließlich äußerlich sowie nur zeitlich und örtlich begrenzt angewendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Aminoglykosid-Antibiotika, Lokalantibiotika und -kombinationen, Antibiotika, zu welchen die Wirkstoffkombination Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • bakterielle Entzündungen des vorderen Augenabschnitts
  • Bindehautentzündung
  • Tränenapparatentzündung
  • Hornhautentzündungen mit bakteriellen Mischinfektionen
  • Augenhornhautverletzungen
  • Augenhornhautverätzungen
  • Augenhornhautverbrennungen
  • Augenbindehautverletzungen
  • Augenbindehautverätzungen
  • Augenbindehautverbrennungen
  • Entzündungsvorbeugung nach Fremdkörperentfernung
  • Entzündungsvorbeugung vor und nach Augenoperationen
  • nachträglich auftretende Entzündung bei Herpesinfektion der Augenhornhaut
  • Augenlidentzündung
  • Gerstenkorn
  • bakterielle Infektionen bei akuter Entzündung des äußeren Ohrs
  • bakterielle Infektionen bei akuter äußerer Gehörgangentzündung
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Nasenschleimhautentzündungen

Dosierung

Zur Behandlung von Augeninfektionen wird drei bis fünfmal täglich die erforderliche Salbenmenge (vier bis sechs Millimeter Selbenstrang) in den Bindehautsack des erkrankten Auges eingebracht.

Bei Gehörgangsinfektionen bringen Sie die Salbe direkt in den gehörgang ein oder legen einen mit Salbe getränkten Gazestreifen ein.

Zur Behandlung von Nasenschleimhautentzündungen bringen Sie mehrmals täglich einen ein bis zwei Zentimeter langen Salbenstrang in jedes Nasenloch ein und verteilen die Salbe durch leichte Massage von außen.

Bei Nasennebenhöhlenentzündung bringt der Arzt zwei bis vier Milliliter der Salbe mit einer Spritze durch die Kanüle in die Nebenhöhle ein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • dickflüssiges Paraffin
  • mittelkettige Tricglyceride
  • Wollwachsalkoholsalbe

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Brennen, Rötung, Schwellung).

Einzelfälle bei Anwendung am Ohr:
anhaltende Hörstörungen.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen der Kombination mit anderen Wirkstoffen sind bisher nicht bekannt.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe darf die Wirkstoffkombination nicht angewendet werden.

Ist die Entzündung auf eine Infektion mit Bakterien zurückzuführen, die unempfindlich gegenüber den drei Antibiotika sind (zum Beispiel Tuberkulose), ist der Einsatz der Kombination untersagt. Gleiches gilt, wenn die Entzündungsursache eine Virus- oder Pilzinfektion ist.

Nach einem Schädelbasisbruch ist von einer Anwendung abzusehen, da eine Drucksteigerung der Rückenmarksflüssigkeit auftreten kann.

Beim Einsatz am Ohr ist im Fall einer Trommelfellverletzung Vorsicht geboten, da eine Behandlung von mehr als zehn Tagen das Ohr zusätzlich schädigen kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Wirkstoffkombination sollte während Schwangerschaft und Stillzeit nur nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt eingesetzt werden, weil die Unbedenklichkeit der Anwendung für Mutter und Kind noch nicht nachgewiesen ist.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Medikamente mit dieser Wirkstoffkombination dürfen bei Kindern nur nach Abwägen von Nutzen und Risiko durch den Arzt angewendet werden.

Warnhinweise

  • Während der Anwendung des Medikaments sollten keine Kontaktlinsen getragen werden.
  • Bei verletztem Trommelfell ist eine strenge ärztliche Kontrolle erforderlich und die Anwendungsdauer auf zehn Tage zu begrenzen.
  • Das Medikament darf nicht angewendet werden bei Verdacht auf Schädelbasisfraktur oder Liquorfistel.
  • Die Anwendung des Medikaments kann zu Sehstörungen führen, die Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich machen.
  • Nach Anbruch sollte die Salbe nur vier Wochen verwendet werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Polyspectran Salbe sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Polymyxin B + Bacitracin + Neomycin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.