Pentoxyverin AL 1,35 mg/ml Lösung zum Einnehmen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.07.2017
Hersteller: ALIUD Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Pentoxyverin
Darreichnungsform: Lösung
Rezeptfrei

Wirkung

Pentoxyverin AL 1,35 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält den Wirkstoff Pentoxyverin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Pentoxyverin AL 1,35 mg/ml Lösung zum Einnehmen.

Pentoxyverin wird eingesetzt zur kurzzeitigen Stillung des Hustenreizes bei Reizhusten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pentoxyverin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen hustendämpfende Mittel, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu welcher der Wirkstoff Pentoxyverin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • trockener Husten - zur Kurzzeitbehandlung

Dosierung

Bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 14 Jahren beträgt die Einzeldosis 20 bis 30 Milligramm Pentoxyverin (15 Milliliter der Lösung). Diese Dosis kann alle sechs bis acht Stunden eingenommen werden. Die Tagesmaximaldosis beträgt 120 Milligramm Pentoxyverin (90 Milliliter Lösung). In Einzelfällen, so bei tumorbedingtem Husten, kann die Einzeldosis bis auf 100 Milligramm Pentoxyverin erhöht werden.

Bei Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren beträgt die Tagesdosis 1 bis 2 Milligramm Pentoxyverin pro Kilogramm Körpergewicht. Bei jüngeren Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren beträgt die Tagesdosis 0,5 bis 1 Milligramm Pentoxyverin pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Dosis soll nicht überschritten werden.

Zur Dosierung wird bei Mengen unter 5 Milliliter die Messpipette verwendet, bei größeren Mengen der Messbecher. Nehmen Sie die Lösung unverdünnt oder mit etwas Wasser ein.

Nehmen Sie das Medikament in der Regel nicht länger als zwei Wochen ein. In Ausnahmefällen (z.B. bei tumorbedingtem Reizhusten) kann der Saft länger eingenommen werden, sofern keine Verträglichkeitsprobleme auftreten.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol 85%
  • Propyl-4-hydroxybenzoat
  • Citronensäure-Monohydrat
  • Erdbeeraroma
  • gereinigtes Wasser
  • Methyl-4-hydroxybenzoat
  • Natriumcitrat
  • nicht kristallisierende Sorbitol-Lösung (70 %)
  • Propylenglycol
  • Saccharin-Natrium

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Oberbauchschmerzen, Durchfall, Mundtrockenheit, Übelkeit und Erbrechen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit, Erschöpfung.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
niedriger Blutdruck, Krampfanfälle, Atemstillstand, Atembeschwerden, Unterdrückung der Atemfunktion, Gesichsschwellungen, Juckreiz, Hautentzündung, Nesselsucht, Hautausschlag, allergischer Schock, Überempfindlichkeitsreaktionen, Mangel an Weißen Blutkörperchen.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Verschwommensehen, flüchtiger Hautausschlag, Ruhelosigkeit, Wahnvorstellungen, Verwirrtheit.

Besonderheiten:
Krampfanfälle und eine Unterdrückung der Atemfunktion kommen besonders bei Kleinkindern vor, die daher sorgfältig überwacht werden müssen.

Wechselwirkungen

Die Wirkung von Beruhigungsmitteln und Schlafmitteln kann durch gleichzeitige Anwendung von Pentoxyverin verstärkt werden. Dabei kann es vermehrt zu luftnotartigen Beschwerden oder zu Schläfrigkeit kommen.

Gegenanzeigen

Pentoxyverin-haltige Arzneien dürfen nicht bei Unverträglichkeit dieses Wirkstoffs angewendet werden.

Bei Husten mit erheblicher Schleimproduktion sollte Pentoxyverin nur unter strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da unter diesen Umständen in der Regel eine Unterdrückung des Hustenreflexes nicht erwünscht ist.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff Pentoxyverin darf aufgrund mangelnder Untersuchungen bezüglich der Unbedenklichkeit in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Gleiches gilt auch in der Stillzeit, da Pentoxyverin in die Muttermilch übertritt und das Befinden des Säuglings beeinträchtigen kann.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kindern unter zwei Jahren darf Pentoxyverin grundsätzlich nicht verabreicht werden.

Bei älteren Kindern gelten für Pentoxyverin nach Altersgruppe unterschiedliche Behandlungsrichtlinien. So gibt es Präparate, die nicht für Kinder unter vier Jahren geeignet sind, und einige, die erst für Jugendliche ab 14 Jahren zugelassen sind.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann die Reaktionsfähigkeit so weit vermindern, dass Autofahren oder das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. Das gilt besonders zu Behandlungsbeginn sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Beruhigungs- und Schlafmitteln oder Alkohol.
  • Husten, der länger als drei Wochen anhält, bedarf einer ärztlichen Abklärung.
  • Das Medikament enthält als Konservierungsmittel sogenannte Parabene, die bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen können.
  • Das Medikament enthält als Süßungsmittel Sorbitol, das von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
  • Nach dem ersten Öffnen ist das Medikament noch ein Jahr haltbar.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Lösung)
100 Milliliter Lösung
1,35 Milligramm Pentoxyverin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Pentoxyverin AL 1,35 mg/ml Lösung zum Einnehmen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pentoxyverin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.