GOLDGEIST forte

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 08.12.2009
Hersteller: Gerlach (Eduard Gerlach GmbH)
Wirkstoff: Pyrethrin
Darreichnungsform: Flüssigkeit
Rezeptfrei

Wirkung

GOLDGEIST forte enthält den Wirkstoff Pyrethrin.

Pyrethrin dient der schnellen und gründlichen Vernichtung von Schadinsekten. Es wird daher auch im Pflanzenschutz eingesetzt. Beim Menschen dient es vor allem der Vernichtung von Kopfläusen, Filzläusen und Kleiderläusen. Durch den Wirkstoff werden sowohl die Läuse wie auch deren Eier, die sogenannten Nissen, abgetötet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pyrethrin sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Hautmittel gegen Insekten, zu welcher der Wirkstoff Pyrethrin gehört.

    Dosierung

    Kopfläuse
    Wichtige Voraussetzung für eine einwandfreie Wirkung des Medikaments ist die vollständige Benetzung von Kopfhaut und Haaren. Deshalb soll das trockene Haar seiner Fülle entsprechend mit der Flüssigkeit gründlich durchtränkt und massierend eingerieben werden. Bei langem Haar ist dafür der Gesamtinhalt einer Original-Flasche (75 ml), bei kurzem Haar etwa die Hälfte erforderlich. Man lässt die Flüssigkeit mindestens 30 Minuten bis höchstens 45 Minuten einwirken. Anschließend werden die Haare gründlich mit warmem Wasser, wie bei der Anwendung von Shampoo, ausgespült und zur Entfernung der abgetöteten Nissen mit einem feinzinkigen Kamm ausgekämmt. Nach acht bis zwölf Tagen muss zur Absicherung des Behandlungserfolges kontrolliert werden, ob bei der ersten Anwendung alle Läuse und
    Nissen erfasst wurden. Werden dabei wieder Läuse oder lebende Nissen
    gefunden, ist die Behandlung zu wiederholen.

    Filzläuse
    Zur Behanldung bringt man reichlich Flüssigkeit auf die befallenen Stellen
    und wäscht nach 30 bis 45 Minuten gründlich mit warmem Wasser ab. Hier ist eine Wiederholung der Behandlung nach acht bis zwölf Tagen empfehlenswert.

    Kleiderläuse
    Verseuchte Kleidungsstücke müssen durch geeignete Verfahren entwest werden. Zur Unterstützung dieser Maßnahme werden die behaarten Körperteile eine halbe Stunde lang in der beschriebenen Weise mit dem Medikament behandelt und danach mit warmem Wasser gründlich abgewaschen.

    Hinweise:
    Kleinkinder dürfen nur jeweils mit höchstens einem Drittel des Flascheninhalts einer Original-Flasche (also 25 Milliliter Flüssigkeit) behandelt werden und müssen bei der Behandlung unter Aufsicht bleiben. Bei der Packungsgröße 250 Milliliter ist der beigelegte Dosierbecher zu verwenden.

    Wegen der leichten Überwanderung der Läuse empfiehlt es sich, sämtliche
    Mitglieder der Familie zu behandeln, auch wenn nur bei einer Person Läuse festgestellt wurden.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • 2-(2-Hydroxyethoxy)ethanol
    • C13-14 Isoparaffin
    • Chinolingelb
    • Chlorocresol
    • gereinigtes Wasser
    • Geruchskorrigens
    • Isopropylalkohol
    • Natriumlaurylethersulfat-Lösung
    • Phosphorsäure
    • Piperonylbutoxid
    • Polyoxyethylen (6)-caprylsäure/caprinsäureglycerid

    Nebenwirkungen

    Seltene Nebenwirkungen:
    örtliche Hautreizungen.

    Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
    Kontaktallergie, Juckreiz, Rötung (der behandelten Stellen).

    Wechselwirkungen

    Bei gleichzeitiger Anwendung des insektenabtötenden Wirkstoffs Malathion (gegen Krätze) ist eine Wirkungsabschwächung desselben möglich.

    Gegenanzeigen

    Pyrethrin darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff, gegen Wucherblumen, Pflanzenauszüge daraus oder synthetische Pyrethrine vom Allethrin-Typ.

    Auch darf die Anwendung nicht auf infizierter oder geschädigter Haut, nicht auf Schleimhäuten oder im Bereich der Augen (beispielsweise bei Befall der Wimpern) erfolgen.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Aus Tierstudien liegen keine Anhaltspunkte für eine fruchtschädigende Wirkung von Pyrethrin vor. Auch bisherige Erfahrungen an Schwangeren, die mit Pyrethrin gegen Kopfläuse behandelt wurden, ergaben keine Hinweise auf fruchtschädigende Effekte. Dennoch sollte der Wirkstoff in der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden. Bei Kleiderlaus- oder Filzlausbefall in der Schwangerschaft sollte Pyrethrin wegen nicht ausreichender Erfahrung bei großflächiger Anwendung und möglicher örtlicher Effekte nicht benutzt werden.

    Auch in der Stillzeit ist Pyrethrin nur nach Rücksprache mit einem Arzt anzuwenden.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Bei Kleinkindern und Kindern kann Pyrethrin unbedenklich bei Einhaltung der jeweiligen Anwendungsvorschriften eingesetzt werden. Säuglinge sind allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht zu behandeln.

    Warnhinweise

    • Der enthaltene desinfizierende Hilfsstoff Chlorocresol kann allergische Reaktionen hervorrufen.
    • Ein Kontakt des Medikaments mit den Augen ist zu vermeiden, da Schleimhautreizungen auftreten können.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Flüssigkeit)
    75 Milliliter Flüssigkeit
    0,75 Milligramm Pyrethrin
    250 Milliliter Flüssigkeit
    0,75 Milligramm Pyrethrin
    500 Milliliter Flüssigkeit
    0,75 Milligramm Pyrethrin

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über GOLDGEIST forte sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pyrethrin (ggf. auch Generika).

    Medikament
    Darreichungsform
    Flüssigkeit

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.