Rauchen in der Schwangerschaft
Wenn Frauen in der Schwangerschaft rauchen oder Passivrauch ausgesetzt sind, stellt das ein großes Risiko für das ungeborene Kind dar. Denn das Nikotin gelangt vom Blut der werdenden Mutter über die Plazenta in den Blutkreislauf des Kindes. Es beschleunigt den Herzschlag des Babys und verursacht Probleme bei dessen ersten Atemübungen, die überlebenswichtig sind für die ersten Atemzüge nach der Geburt.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Allgemeines
Rauchen hat außerdem einen direkten Einfluss auf die Plazenta (Mutterkuchen). Die Folge: Das Baby wird schlechter mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen versorgt. Im Vergleich zu Kindern von Nichtraucherinnen wiegen Babys von Raucherinnen daher bei der Geburt weniger und sind häufig auch kleiner. Das Gewicht sinkt dabei umso mehr, je stärker die Schwangere raucht oder Passivrauch ausgesetzt ist. Daher gilt: Jede Zigarette weniger ist gut für Ihr Kind!
Kinder von Raucherinnen kommen außerdem häufiger als Frühchen auf die Welt. Rauchen in der Schwangerschaft erhöht zusätzlich das Risiko für
- Blutungen,
- Fehlgeburten und
- einen vorzeitigen Blasensprung.
Die Plazenta verkalkt schneller als bei Nichtraucherinnen und kann sich vorzeitig ablösen, eine lebensgefährliche Situation für das Baby.
Verzichten Sie daher auf das Rauchen in der Schwangerschaft! Auch Passivrauchen kann die Entwicklung des Babys schwerwiegend beeinflussen.
Wer in der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufhört, sollte das im Übrigen vollständig tun: Die Aussage, dass das Baby Entzugserscheinungen bekäme, wenn man von heute auf morgen mit dem Rauchen aufhört, dient lediglich dazu, sich die eine oder andere Zigarette schönzureden. Ein Rauchstopp in der Schwangerschaft hat ausschließlich positive Wirkungen auf die Gesundheit des ungeborenen Kindes.
Am sinnvollsten ist es, schon mit dem Kinderwunsch das Rauchen einzustellen (Nikotin hat auch einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit von Mann und Frau) und die nähere Umgebung rauchfrei zu halten – spätestens sollte das aber mit dem positiven Schwangerschaftstest geschehen. Aber auch wer sich später in der Schwangerschaft zu diesem sinnvollen Schritt entscheidet tut noch viel Gutes: Wenn Sie vor der 15. Schwangerschaftswoche mit dem Rauchen aufhören, senken Sie damit das Risiko einer Frühgeburt und weiterer Komplikationen drastisch.
Mögliche Folgen von Rauchen in der Schwangerschaft
Rauchen sowie Passivrauchen in der Schwangerschaft kann vielfältige ungünstige Folgen haben und sich sowohl auf die Mutter als auch auf das Kind und auch direkt auf die Schwangerschaft auswirken.
Auswirkungen auf Mutter und Schwangerschaft
Wer in der Schwangerschaft raucht, erhöht sein Risiko für eine:
- Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft
- Unterentwicklung oder Fehlentwicklung der Plazenta (und in Folge eine Plazentainsuffizienz)
- Placenta praevia (Vorderwandplazenta, die Komplikationen wie Blutungen mit sich bringen kann und häufig einen Kaiserschnitt erforderlich macht)
- vorzeitige Ablösung der Plazenta
- Frühgeburt
- Fehlgeburt
Auswirkungen auf das Kind
Wenn die werdende Mutter raucht oder Passivrauch ausgesetzt ist, kann das schwerwiegende Folgen für das Baby haben – sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt. Unter anderem erhöht sich durch Rauchen in der Schwangerschaft das Risiko für:
- niedriges Geburtsgewicht
- schlechte APGAR-Werte (Test nach der Geburt)
- schlechte Herzfrequenz
- Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (Risiko doppelt so hoch wie bei Kindern von Nichtraucherinnen)
- eingeschränktes Immunsystem
- Herzfehler (Risiko 60% höher als bei Kindern von Nichtraucherinnen)
- plötzlichen Kindstod (SIDS)
- Tod des Kindes in den ersten Tagen nach der Geburt
- Wachstums- und Entwicklungsstörungen
- verminderte Konzentrationsfähigkeit
- spätere Atemwegserkrankungen (z.B. Asthma)
- Allergien
- spätere Unfruchtbarkeit oder verminderte Fruchtbarkeit