Ein junger Mann schaut aus dem Fenster
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"Hodencheck": Gerade für junge Männer wichtig

Von: Wiebke Posmyk (Medizinjournalistin, Diplom-Pädagogin, M.A. Media Education)
Letzte Aktualisierung: 30.03.2020

Plötzlich ist sie da, die schmerzlose Verhärtung im Hoden. Bestimmt harmlos – wer denkt mit 30 schon an Hodenkrebs? Fakt ist: Hodenkrebs ist eine vergleichsweise seltene Krebserkrankung. Fakt ist aber auch: Wenn ein Mann daran erkrankt, dann vor allem in jungen Jahren. Frühzeitig erkannt ist Hodenkrebs fast immer heilbar. (Nicht nur) für junge Männer ist es wichtig, selbst aktiv zu werden und die Hoden regelmäßig abzutasten. Die neue Website www.hodencheck.de will dazu einen Beitrag leisten.

"Hodencheck": Gerade für junge Männer wichtig

Hodenkrebs ist keine Erkrankung, die vornehmlich Ältere betrifft. Bei Männern zwischen 25 und 45 Jahren ist Hodenkrebs sogar die häufigste Krebsform. Das Abtasten des Hodens sollte für Männer genauso zur Routine werden wie die Selbstuntersuchung der Brust für Frauen. Das Internetportal www.hodencheck.de soll das Bewusstsein für den "Hodencheck" stärken. Das Angebot wurde von der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. in Kooperation mit dem Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. ins Leben gerufen. Hodencheck.de bietet nicht nur Zahlen und Fakten rund um den Krebs, sondern auch wertvolle Tipps zur Selbstuntersuchung.

Woran erkenne ich Hodenkrebs?

Mögliche Anzeichen von Hodenkrebs sind

  • eine meist einseitige, schmerzlose Schwellung oder Verhärtung
  • ein kleiner, schmerzloser Knoten auf einem Hoden
  • ein Ziehen oder ein Schweregefühl im Hoden oder im Leistenbereich
  • schmerzende oder angeschwollene Brustdrüsen (ein- oder beidseitig)

Im fortgeschrittenen Stadium kann Hodenkrebs auch mit Rückenschmerzen einhergehen. Meistens haben solche Beschwerden andere, oft harmlose Ursachen, zum Beispiel eine Nebenhodenentzündung. Dennoch sollten Sie sichergehen: Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome an sich feststellen! Ansprechpartner ist der Hausarzt oder direkt ein Urologe.

Was macht der Arzt?

Der Arzt wird sich zunächst nach Ihren Beschwerden erkundigen und Sie dann körperlich untersuchen. Dabei wird er die Hoden gründlich abtasten und / oder im Ultraschall begutachten. Anhand einer Blutuntersuchung lassen sich Tumormarker bestimmen, bestimmte Werte, die bei einem Hodenkrebs erhöht sein können. Gegebenenfalls schließen sich weitere Untersuchungen an, zum Beispiel eine Röntgenaufnahme.

Steigende Fallzahlen

Mit etwa 4.000 Neuerkrankungen im Jahr kommt Hodenkrebs hierzulande relativ selten vor. Zum Vergleich: An Darmkrebs erkranken pro Jahr über 35.000 Männer. Allerdings steigen die Fallzahlen in den letzten Jahren europaweit immer weiter an. Die Gründe dafür sind bisher noch nicht klar. Gut zu wissen: Frühzeitig erkannt kann Hodenkrebs praktisch immer geheilt werden!