Ein Kalender, daneben eine Binde mit Blut (Symbolbild).
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Periode verschieben: Wie funktioniert das?

Von: Brit Weirich (Medizinautorin, M.A. Mehrsprachige Kommunikation)
Letzte Aktualisierung: 18.01.2023

Urlaub, Wettkampf, Prüfung: In manchen Situationen können Frauen ihre Periode als besonders störend empfinden. Wie lässt sich die Monatsblutung vorverlegen oder hinauszögern, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen? Und geht das auch ohne Pille?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Periode verschieben: Allgemeines

Wenn die Periode naht, es gerade zeitlich aber einfach nicht passt, lässt sich die Blutung pausieren oder nach hinten verschieben. Diese Möglichkeit nutzen vor allem Frauen, die vor und während ihrer Periode unter starken PMS-Beschwerden wie Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen oder Stimmungsschwankungen leiden.

Zwar fallen PMS-Beschwerden durch ein Vertagen der Periode nicht schwächer aus. In einigen Fällen sind die Symptome jedoch so belastend, dass ein normaler Alltag kaum möglich ist. In bestimmten Situationen kann es daher sinnvoll sein, die Periode zu verschieben, etwa wenn wichtige persönliche Ereignisse stattfinden wie

  • ein Urlaub,
  • eine wichtige Prüfung oder
  • eine Feier.

Wie genau sich die Menstruation vertagen lässt, richtet sich nach der Art der Verhütung. Gängig ist zum Verschieben der Blutung vor allem die Pille. Hier eignen sich am besten Einphasenpräparate – sie enthalten eine feste Kombination von Hormonen (Östrogen und Gestagen). Anders als bei Mehrphasenpräparaten befindet sich also in jeder Pille dieselbe hormonelle Zusammensetzung. Dadurch muss die Einnahme von Einphasenpräparaten im Gegensatz zu Mehrphasenpräparaten nicht in einer vorgegebenen Reihenfolge stattfinden.

Was passiert im Körper, wenn die Periode verschoben wird?

Wer die Antibabypille einnimmt, bekommt streng genommen keine richtige Menstruation, sondern lediglich eine sogenannte Abbruchblutung oder Entzugsblutung: Herkömmliche Kombinationspillen enthalten typischerweise die Hormone Östrogen und Gestagen. Diese unterbinden den natürlichen Zyklus und hemmen den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.

Wird die Einnahme der Pille pausiert, gelangen auch keine Hormone mehr in den Körper. Auf diesen Hormonstopp reagiert der Organismus mit einer Blutung. Wird die Periode verschoben, wird diese Entzugsblutung entsprechend vertagt.

Ist es schädlich, die Periode zu verschieben?

Nach aktuellem Wissensstand ist es für den Körper nicht schädlich, die Periode mithilfe der Pille zu verschieben. Auch ein Langzeitzyklus – also die Pille durchzunehmen – ist nicht weiter bedenklich.

Die Sicherheit der Verhütung bleibt auch bei Verschieben der Periode gewährleistet.

Wichtige Hinweise

  • Um die Periode zu verschieben, können verschiedene Methoden angewendet werden. Nicht jede Methode ist für jede Antibabypille geeignet. Hierzu sollten sich Frauen gynäkologisch beraten lassen.

  • Bevor die Periode mithilfe der Verhütungspille verschoben wird, empfehlen Fachleute, diese bereits einige Monate einzunehmen. So hat der Körper Zeit, sich erst einmal an die Hormone zu gewöhnen. 

  • Trotz Durchnehmen der Pille kann es zu leichten Schmierblutungen und anderen Menstruationsbeschwerden kommen.

Periode verschieben: Verschiedene Methoden

Um die Periode zu verschieben, können mehrere Methoden zum Einsatz kommen.

Periode vorziehen

Eine Möglichkeit ist es, die Periode vorzuverlegen. Dazu wird die Zeit der Pilleneinnahme verkürzt:

  • Anstatt die Pille 21 Tage lang einzunehmen, wird die Einnahme auf maximal 14 Tage verkürzt.
  • Zwei bis drei Tage nach Einnahme der letzten Pille kommt es zum Menstruationsbeginn.
  • Die Pillenpause beläuft sich wie sonst auch auf insgesamt sieben Tage.
  • Danach wird wieder mit einer neuen Pillenpackung begonnen.
  • Werden nicht mehr als sieben Tabletten einer Blisterpackung weggelassen, ist die Sicherheit nicht beeinträchtigt.

Periode ausfallen lassen

Soll die Menstruation ganz ausfallen, wird keine Pillenpause eingelegt.  

  • Die Pille wird direkt im Anschluss an die üblichen 21 Tage nahtlos weiter eingenommen, dafür einfach einen neuen Blister verwenden.
  • Die Pille so lange weiter einnehmen, wie die Blutung verschoben werden soll.
  • Danach kann die übliche Pause eingelegt werden, in der es zur Blutung kommt. Der Empfängnisschutz bleibt erhalten.

Langzeitzyklus: Pille mehrere Monate durchnehmen

Beim sogenannten Langzeitzyklus oder Langzyklus wird die Pille über mehrere Monate hinweg ohne Pause durchgenommen.

  • Meist wird der Langzyklus so gestaltet, dass drei Blister in Folge zum Einsatz kommen, was drei Monaten entspricht.
  • Die Langzeiteinnahme empfiehlt sich für Frauen, die mit starken PMS-Beschwerden zu kämpfen haben.
  • Geeignet für den Langzyklus sind niedrig dosierte Einphasenpräparate (Mikropillen), deren Hormondosis in jeder Pille gleich ist.

Wochentag der Periode ändern

Um lediglich den Wochentag der Regel zu verändern, wird die reguläre Pillenpause verkürzt und an dem gewünschten Wochentag mit einer neuen Blisterpackung begonnen.

Achtung: Die Pillenpause zu verkürzen, ist kein Problem. Allerdings sollte die Pillenpause keinesfalls verlängert werden. In diesem Fall ist der Empfängnisschutz nicht mehr gegeben.

Periode ohne Pille verschieben

Frauen, die nicht hormonell verhüten, können ihre Periode nicht ohne Weiteres verschieben. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, die in Betracht gezogen werden können:

Periode verschieben mit Norethisteron

Eine Möglichkeit, um die Periode zu verschieben, ist die Einnahme des hormonhaltigen Präparats Norethisteron. Dabei handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der synthetisch hergestellten Gelbkörperhormone (Gestagene), die sich auch in der herkömmlichen Antibabypille befinden. Das Medikament muss von einem*einer Arzt*Ärztin verordnet werden.

Norethisteron wird dreimal täglich in Tablettenform eingenommen. Die Einnahme wird so lange fortgesetzt, wie die Periode verschoben werden soll. Die Blutung lässt sich maximal um zwei Wochen hinauszögern. Meist setzt die Periode drei Tage nach der letzten Tabletteneinnahme ein.

Zyklusverlängerung durch pflanzliche Heilmittel

Zudem gibt es die Möglichkeit, den Menstruationsbeginn mithilfe von pflanzlichen Mitteln zu beeinflussen. Ob und wie gut dies funktioniert, ist allerdings von Frau zu Frau verschieden und kann nicht zuverlässig geplant werden.

Für eine Zyklusverschiebung eignen sich zum Beispiel die Heilpflanzen

Die Pflanzen können als Tee oder Kapsel aus der Apotheke eingenommen werden. Ursprünglich werden die Mittel eingesetzt, um einen geregelten Zyklus herbeizuführen. Dieser Effekt entsteht durch die enthaltenen Phytohormone. Diese Hormone ähneln in ihrer Struktur den Gelbkörperhormonen Östrogen und Progesteron und können ein potenzielles Ungleichgewicht beheben.

Darüber hinaus können sowohl Mönchspfeffer als auch Schafgarbe nachweislich den Zyklus verlängern. Durch die enthaltenen Phytohormone wird nämlich die Follikelreifung ausgedehnt. Das ist der Prozess, in dem sich die Eizelle entwickelt, bis sie bereit für den Eisprung ist. Das bedeutet: Die Regel setzt einige Tage später als üblich ein und verkürzt sich somit. Bei Frauen, die ohnehin schon eine schwache und kurze Periode haben, kann die Monatsblutung sogar ganz ausbleiben.

Heilpflanzen zur kurzfristigen Verschiebung nicht geeignet

Um eine Zyklusverschiebung mithilfe von Mönchspfeffer oder Schafgarbe zu bewirken, müssen die pflanzlichen Mittel allerdings langfristig eingenommen werden. In der Regel zeigen die Heilpflanzen erst nach mehreren Wochen eine Wirkung. Frauen, die ihre Periode kurzfristig verschieben möchten, sollten sich also nicht auf diese Methode verlassen. Ein verlängerter Eisprung geht zudem damit einher, dass der Eisprung insgesamt seltener auftritt. Dadurch sinkt die Empfängnisfähigkeit und somit die Gelegenheit für eine Befruchtung. 

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie den Wunsch haben, Ihre Regelblutung zu verschieben, sollten Sie bestehende Möglichkeiten immer mit Ihrem*Ihrer Frauenarzt*Frauenärztin besprechen, um mögliche Gegenanzeigen auszuschließen.