Damoctocog alfa pegol

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.08.2019

Allgemeines

Damoctocog alfa pegol wird zur Behandlung und Vorbeugung von Blutungen bei vorbehandelten Patienten ab zwölf Jahren mit der Blutgerinnungsstörung Hämophilie A (angeborener Faktor VIII-Mangel) eingesetzt.

Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?

    Gegenanzeigen

    Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Damoctocog alfa pegol im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

    Wann darf Damoctocog alfa pegol nicht verwendet werden?

    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder Eiweißen von Maus oder Hamster darf der Wirkstoff nicht gegeben werden, da er aus Zellen dieser Tiere gewonnen wird.

    Damoctocog alfa pegol darf nicht bei vorher unbehandelten Patienten eingesetzt werden.

    Die Ersatztherapie wird Patienten mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen vom Arzt mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden, weil sie das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen kann.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Aufgrund des seltenen Auftretens der Bluterkrankheit bei Frauen gibt es keine Erfahrungen zur Anwendung von Faktor VIII während der Schwangerschaft und Stillzeit. Daher wird der Arzt Faktor VIII während der Schwangerschaft und Stillzeit nur bei eindeutiger Notwendigkeit anwenden.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Damoctocog alfa pegol darf bei Patienten in einem Alter unter zwölf Jahren nicht angewendet werden.

    Welche Nebenwirkungen kann Damoctocog alfa pegol haben?

    Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Damoctocog alfa pegol. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

    Sehr häufige Nebenwirkungen:
    Kopfschmerzen

    Häufige Nebenwirkungen:
    Überempfindlichkeit, Schlaflosigkeit,Schwindel, Husten, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Hautrötung, Ausschlag, Reaktionen an der Injektionsstelle, Fieber

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    Antikörper gegen Faktor VIII (bei vorbehandelten Patienten), Schmeckstörung, Hitzegefühl, Juckreiz

    Welche Wechselwirkungen zeigt Damoctocog alfa pegol?

    Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

    Bisher wurden keine Wechselwirkungen von Produkten mit Damoctocog alfa pegol und anderen Wirkstoffen bekannt.

    Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

    • Die Behandlung mit dem Medikament sollte unter Aufsicht eines Arztes erfolgen, der mit der Therapie von Gerinnungsstörungen vertraut ist.

    Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

    Welche Medikamente beinhalten Damoctocog alfa pegol?

    Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Damoctocog alfa pegol enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

    So wirkt Damoctocog alfa pegol

    Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Damoctocog alfa pegol. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Damoctocog alfa pegol gehört.

    Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Damoctocog alfa pegol

    Damoctocog alfa pegol wird zur Behandlung und Vorbeugung von Blutungen bei vorbehandelten Patienten ab zwölf Jahren mit der Blutgerinnungsstörung Hämophilie A (angeborener Faktor VIII-Mangel) eingesetzt.

    Hämophilie A ist eine erbliche Störung der Blutgerinnung, die zwar von Frauen übertragen wird, aber praktisch nur bei Männern zu Beschwerden führt. Die erniedrigte Faktor VIII-Konzentration oder sein Fehlen verursacht Blutungen, die entweder spontan oder in Folge von Verletzungen oder Operationen in Gelenken, Muskeln oder inneren Organen auftreten.

    Zu folgenden Anwendungsgebieten von Damoctocog alfa pegol sind vertiefende Informationen verfügbar:

      Wirkungsweise von Damoctocog alfa pegol

      Die Blutgerinnung ist an eine Reihe biochemischer Reaktionen im Körper gebunden, von denen die erste aktivierend auf alle anderen wirkt:

      Patienten mit der Gerinnungsstörung Hämophilie A (sogenannten Blutern) fehlt das Eiweiß Faktor VIII. Es muss sich im Körper mit dem sogenannten von-Willebrand-Faktor zu einem Komplex verbinden und dadurch aktivieren. Dieser Komplex seinerseits muss zum aktivierten Faktor IX hinzutreten, der die Umwandlung von Faktor X in aktivierten Faktor X beschleunigt. Aktivierter Faktor X wandelt Prothrombin in Thrombin um. Thrombin wandelt dann Fibrinogen in Fibrin um und führt so zur Bildung eines Gerinnsels, das das verletzte Blutgefäß verschließt.

      Durch den Ersatz des fehlenden Faktor VIII wird der Mangel vorübergehend behoben und die Blutungsneigung damit vermindert. Damoctocog alfa pegol ist eine biotechnologisch aus Maus- oder Hamsterzellen gewonnene, chemisch veränderte Form von Faktor VIII. Diese Veränderung (Anhängung von Polyethylenglycol-Molekülen) behindert die Ausscheidung von Faktor VIII. Das führt zu einem verlängerten Verbleib im Körper, während die normalen Funktionen des Faktor VIII-Eiweißes beibehalten werden.

      Disclaimer:
      Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.