Navoban 5 mg, Hartkapseln

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 29.07.2015
Hersteller: Novartis Pharma GmbH
Wirkstoff: Tropisetron
Darreichnungsform: Hartkapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

Navoban 5 mg, Hartkapseln enthalten den Wirkstoff Tropisetron. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Navoban 5 mg, Hartkapseln.

Tropisetron gehört zu den Mitteln gegen Übelkeit und Erbrechen. Es ist vor allem wirksam bei Erbrechen, Brechreiz und Übelkeit, die in Zusammenhang mit operativen Eingriffen oder einer Therapie mit Zytostatika stehen. Dabei kann es sowohl zur Behandlung als auch zur Verbeugung von Übelkeit und Erbrechen verwendet werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tropisetron sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen), zu welcher der Wirkstoff Tropisetron gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

Dosierung

Erwachsene und Kinder über 25 Kilogramm Körpergewicht erhalten normalerweise je 5 Milligramm Tropisetron/Tag über sechs Tage. Und zwar wird unmittelbar vor Gabe des Übelkeit erzeugenden Krebsmittels eine Ampulle (5 Milligramm Tropisetron) langsam in die Vene gespritzt, beziehungsweise nach vorgeschriebener Verdünnung als Infusion gegeben. Dafür stehen Ampullen zur Verfügung.

Die Behandlung wird bis zu weiteren fünf Tagen mit Tropisetron in gleicher Dosierung durch die Einnahme der Hartkapseln fortgesetzt. Diese sind morgens unmittelbar nach dem Aufstehen, eine Stunde vor dem Frühstück, mit etwas Flüssigkeit einzunehmen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Magnesiumstearat
  • Maisstärke
  • Titandioxid (E 171)
  • Eisenoxide und -hydroxide (E172)
  • Gelatine
  • Lactose-Monohydrat
  • Natriumdodecylsulfat
  • Schellack

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Verstopfung.

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Durchfall.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Atemnot, Überempfindlichkeitsreaktionen mit Gesichtsröte, Bluthochdruck, Nesselsucht (Urtikaria), Beklemmungsgefühl in der Brust, Ohnmacht.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Hautausschlag, Hautrötung, allergischer Schock, Kreislaufzusammenbruch, Herzstillstand, Bronchialkrämpfe.

Wechselwirkungen

Tropisetron sollte nur mit Vorsicht zusammen mit dem Parkinson-MittelApomorphin eingenommen werden. Bei dem chemisch ähnlichen Ondansetron kann es nämlich aufgrund bisher unbekannter Wechselwirkungen zu starkem Blutdruckabfall und Ohnmacht kommen.

Gleichzeitig mit Tropisetron eingenommen verursachen viele Substanzen eine verlängerte Herzmuskelerregung. Dazu gehören Mittel gegen Herzryhthmusstörungen (Antiarrhythmika), Antibiotika (beispielsweise Makrolid-Antibiotika), Mittel gegen Depressionen(trizyklische Antidepressiva, Lithium, Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer), Mittel gegen Bronchienverengung (H1-Antihistaminika), Mittel gegen Psychosen (Neuroleptika), Medikamente zur Bekämpfung von Parasiten, Mittel zur Behandlung der Parkinsonkrankheit (Amantadin, Budipin), Mittel zur Steigerung der Darmaktivität (Cisaprid), opioide Schmerzmittel (Probucol), Mittel zur Senkung der Fettkonzentrationen im Blut (Sibutramin) sowie das bei einigen Infektionen eingesetzte Arsentrioxid.

Rifampicin und Phenobarbital vermindern die Konzentration von Tropisetron im Plasma und verringern damit seine Wirkung.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Tropisetron oder andere 5-HT3-Rezeptor-Antagonisten darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden.

Bei Nierenfunktionsstörung oder Leberfunktionsstörung ist eine Anwendung nur mit besonderer ärztlicher Vorsicht zu empfehlen. Bei unkontrolliertem Bluthochdruck sollte die Tagesdosis nicht über 10 Milligramm betragen. Wenn der Patient Herzrhythmusstörungen oder Störungen der Herzerregungsleitung hat sowie mit Betablockern oder Antiarrhythmika behandelt wird, sollte die Anwendung durch eine besonders gründliche ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung gerechtfertigt sein.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher gibt es keine Hinweise auf Gefahren für Mutter oder Kind während der Schwangerschaft. Dennoch sollte wegen mangelnder Erfahrung auf die Einnahme des Medikaments während einer Schwangerschaft verzichtet werden.

Aus dem gleichen Grund darf das Medikament während der Stillzeit nicht verabreicht werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter zwei Jahren sollten das Medikament nicht erhalten.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann durch die Einnahme des Medikaments so weit beeinträchtigt sein, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
  • Bei Gabe des Medikaments über die Vene müssen Puls und Blutdruck kontrolliert werden.
  • Bei wiederholter Anwendung des Medikaments muss der Arzt die Leberwerte und das Blutbild kontrollieren.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Hartkapsel Hartkapseln)
5 Hartkapsel Hartkapseln
5 Tropisetron

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Navoban 5 mg, Hartkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Tropisetron (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.