Deltaran 200 mg/-300 mg/-400 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 26.03.2015
Hersteller: Pharmore GmbH
Wirkstoff: Dexibuprofen
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Deltaran 200 mg/-300 mg/-400 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Dexibuprofen.

Dexibuprofen wird bei leichten bis mäßig starken Schmerzen wie beispielsweise Schmerzen des Bewegungsapparates, Regelschmerzen oder Zahnschmerzen eingesetzt.

Daneben dient der Wirkstoff der Behandlung von Schmerzen und Entzündungen bei Gelenkerkrankungen (aktivierte Arthrosen) beziehungsweise entzündlich rheumatischen Erkrankungen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Dexibuprofen sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Dexibuprofen gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schmerzen und Entzündungen bei Reizzuständen abnutzungsbedingter Gelenkerkrankungen
  • Schmerzen bei aktivierter Arthrose
  • Menstruationsschmerzen
  • leichte bis mäßig starke Schmerzen
  • Schmerzen des Bewegungsapparats
  • Zahnschmerzen

Dosierung

Es muss eine individuelle Dosisanpassung erfolgen. Zu Behandlungsbeginn ist es günstig, eine Dexibuprofen-Dosis einzunehmen, die der halben Dosis von Ibuprofen entspricht. Für ältere Patienten sollte stets die niedrigste empfohlene Dosis verwendet werden.
Die übliche Dosierung sind 600 bis 900 Milligramm des Wirkstoffs Dexibuprofen am Tag, verteilt auf bis zu drei Einzelgaben. Die maximale Einzeldosis sollte 400 Milligramm nicht überschreiten.
Bei Patienten mit akuten Zuständen oder beim Wiederaufflammen der Beschwerden kann die Tagesmaximaldosis kurzzeitig auf 1200 Milligramm erhöht werden; diese Dosis darf aber nicht überschritten werden.
Bei Regelschmerzen sind 600 bis 900 Milligramm am Tag einzunehmen, verteilt auf zwei bis drei Einzelgaben. Eine Einzelgabe sollte 300 Milligramm nicht überschreiten, die maximale Tagesdosis liegt bei 900 Milligramm.
Zur Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen ist eine Anfangsdosis von 200 Milligramm geeignet, die Tagesmaximaldosis beträgt 600 Milligramm. Die Maximaldosis kann durch Tabletten verschiedener Wirkstoffmengen erzielt werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • mikrokrist. Cellulose
  • Carmellose-Calcium
  • hochdisp. Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • Macrogol 6000
  • Talkum
  • Titandioxid (E171)
  • Triacetin

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Magengeschwüre, Darmgeschwüre, Magen-Darm-Blutungen, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Blutbildungsstörungen.

Seltene Nebenwirkungen:
Hautüberempfindlichkeitsreaktionen wie Exantheme, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Sehstörungen, Hörstörungen, Leberfunktionsstörungen, erhöhte Kaliummengen im Blut (Hyperkaliämie), Nierenfunktionsstörungen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Schwere Hautreaktionen wie Erythema exsudativum multiforme, Darmverengungen, Nierenversagen, Verschlechterung von Entzündungen.

Besonderheiten:
Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff können Hautausschläge, krampfartige Verengungen der Bronchien (Bronchospasmus) und Blutdruckabfall bis zum Schock auftreten.

Wird zusätzlich Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen oder Tolmetin gegeben, kann es in Einzelfällen zu einer Hirnhautentzündung kommen (aseptische Meningitis) mit den Symptomen Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Nackensteifigkeit oder Bewusstseinstrübung.

Bei einer Injektion in den Muskel kann es an der Injektionsstelle zu einem brennendem Gefühl kommen. Bei fehlerhafter Injektion können auch sterile Abszesse, so genannte Fettgewebsnekrosen, auftreten.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme von Dexibuprofen und Digoxin, Lithium, Methotrexat oder Phenytoin erhöht die Konzentration dieser Wirkstoffe im Blut. Es kann zu Vergiftungen kommen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Mitteln gegen Diabetes (orale Antidiabetika) wird deren blutzuckerspiegelsenkende Wirkung verstärkt. Es wird daher eine ärztliche Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen. Bei Diabetikern muss eventuell die Dosis der Antidiabetika durch den Arzt angepasst werden.

Die gleichzeitige Einnahme von kaliumsparenden Entwässerungsmitteln (Diuretika) erhöht die Gefahr einer zu hohen Kaliumkonzentration im Blut.

Mittel gegen Bluthochdruck (Antihypertonika) und Entwässerungsmittel (Diuretika) werden in ihrer Wirkung durch Dexibuprofen abgeschwächt.

Dexibuprofen kann die Wirkung von ACE-Hemmern abschwächen, gleichzeitig erhöht sich die Gefahr von Nierenschädigungen.

Probenecid und Sulfinpyrazon verringern die Dexibuprofen-Ausscheidung und erhöhen damit die Gefahr unerwünschter Wirkungen.

Außerdem erhöht sich durch die Einnahme von anderen nichtsteroidalen Antirheumatika oder von Glukokortikoiden die Gefahr von Nebenwirkungen, insbesondere das Risiko von Magen-Darm-Blutungen und -Geschwüren ist erhöht.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Dexibuprofen und Antikoagulanzien besteht eine erhöhte Blutungsgefahr.

Die nierenschädigende Wirkung von Ciclosporin wird durch Dexibuprofen verstärkt.

In Kombination mit Acetylsalicylsäure kann die Wirkung von Dexibuprofen abgeschwächt werden, während sich bei gleichzeitiger Gabe von Phenobarbital dessen Wirkung verringert.

Eine gleichzeitige Anwendung von Dexibuprofen und Acetylsalicylsäure wird im Allgemeinen nicht empfohlen. Eine regelmäßige Langzeitanwendung von Dexibuprofen kann möglicherweise die herzschützende Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure vermindern. Bei gelegentlicher Anwendung von Dexibuprofen ist eine solche Wechselwirkung nicht wahrscheinlich.

Gegenanzeigen

Innerlich wie äußerlich darf Dexibuprofen nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff
  • wenn nach dem Einsatz von ähnlich wirkenden Wirkstoffen (wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidale Antirheumatika) Asthma-Anfälle, Verengungen der Atemwege (Bronchospasmen), akuter Schnupfen (Rhinitis) oder rote, juckende Hautausschläge auftraten.
Innerlich darf Dexibuprofen nicht gegeben werden bei:
  • ungeklärten Blutbildungsstörungen
  • bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen Magen- und Darmgeschwüren beziehungsweise entsprechenden Blutungen und Durchbrüchen, vor allem nach Behandlungen mit nicht-steroidalen Antirheumatika
  • Blutungen im Gehirn oder an anderen Körperstellen
  • schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
  • schwerer Herzmuskelschwäche.
Nur nach einer sorgfältigen ärztlichen Nutzen-Risiko-Bewertung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Dexibuprofen eingesetzt werden bei:
  • gleichzeitiger Behandlung mit anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (einschließlich COX2-Hemmer)
  • älteren Patienten
  • chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa in der Vorgeschichte
  • unkontrolliertem Bluthochdruck
  • und leichter bis mittelschwerer Herzmuskelschwäche
  • Minderdurchblutung des Herzmuskels (ischämischer Herzkrankheit)
  • Minderdurchblutung des Gehirns
  • Verschluss von Arterien in Armen oder Beinen
  • akuten Stoffwechselstörungen wie hepatischer Porphyrie
  • Patienten mit bestimmten Immunerkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes oder Mischkollagenosen
  • Einschränkungen der Nieren- oder Leberfunktion
  • Zustand direkt nach einer größeren Operation.
Die Langzeitbehandlung von Patienten mit Risikofaktoren für Herz- und Gefäßleiden (zum Beispiel mit Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Zuckerkrankheit oder Raucher) muss sorgfältig vom Arzt abgewogen werden, besonders dann, wenn hohe Dosen von Dexibuprofen (über 1200 Milligramm/Tag) erforderlich sind.

Hinweis:
Eine gleichzeitige Anwendung von Dexibuprofen und Acetylsalicylsäure Acetylsalicylsäure wird im Allgemeinen nicht empfohlen. Eine regelmäßige Langzeitanwendung von Dexibuprofen kann möglicherweise die herzschützende Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure vermindern. Statt Dexibuprofen kann bei Bedarf auf Diclofenac zurückgegriffen werden, das diese Wechselwirkung nicht zeigt.
Bei gelegentlicher Anwendung von Dexibuprofen ist eine solche Wechselwirkung allerdings nicht wahrscheinlich.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der ersten sechs Monate der Schwangerschaft darf Dexibuprofen nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch einen Arzt eingenommen werden. In den letzten drei Monaten der Schwangerschaft darf der Wirkstoff nicht verwendet werden, da es zu einer Verzögerung und Verlängerung der Geburt sowie zu Blutverlusten während der Geburt kommen kann.

Der Wirkstoff geht in die Milch über. Eine Schädigung des Säuglings ist jedoch nicht bekannt geworden. Dennoch sollte Dexibuprofen während der Stillzeit nur nach gründlicher ärztlicher Nutzen-Risko-Abwägung angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Dexibuprofen ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann durch den Wirkstoff beeinträchtigt werden.
  • Bei der Einnahme von Antidiabetika wird vorsichtshalber eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen.
  • Bei der Gabe in Zäpfchenform sind lokale Reaktionen wie Reizerscheinungen, blutige Schleimabsonderungen oder schmerzhafter Stuhlgang möglich.
  • Bei Injektionen können an der Injektionsstelle ein brennendes Gefühl oder sterile Abszesse (Fettgewebsnekrosen bei fehlerhafter Injektion) entstehen.
  • Die Anwendung des Medikaments, insbesondere in hohen Dosen, ist möglicherweise mit einem etwas erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden.
  • Die Krankheitszeichen von infektiösen Erkrankungen können unter Anwendung des Medikaments maskiert werden.
  • Das Medikament kann die Fruchtbarkeit von Frauen vorübergehend beeinträchtigen. Die Anwendung ist nicht ratsam für Frauen, die schwanger werden wollen.
  • In Kombination mit oralen Blutgerinnungshemmern sollte das Medikament sehr vorsichtig angewendet werden, da es die Blutungszeit verlängert.
  • Bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Störungen der Nieren- oder Leberfunktion sollte eine Dosisanpassung erfolgen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
20 Stück Filmtabletten
400 Milligramm Dexibuprofen
50 Stück Filmtabletten
400 Milligramm Dexibuprofen
100 Stück Filmtabletten
400 Milligramm Dexibuprofen
20 Stück Filmtabletten
300 Milligramm Dexibuprofen
50 Stück Filmtabletten
300 Milligramm Dexibuprofen
100 Stück Filmtabletten
300 Milligramm Dexibuprofen
20 Stück Filmtabletten
200 Milligramm Dexibuprofen
50 Stück Filmtabletten
200 Milligramm Dexibuprofen
100 Stück Filmtabletten
200 Milligramm Dexibuprofen

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Deltaran 200 mg/-300 mg/-400 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Dexibuprofen (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.