Cefotaxim-Pharmore 0,5g/ -1g/ -2g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Hersteller: Pharmore GmbH
Wirkstoff: Cefotaxim
Darreichnungsform: Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Rezeptpflichtig

Wirkung

Cefotaxim-Pharmore 0,5g/ -1g/ -2g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält den Wirkstoff Cefotaxim. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Cefotaxim-Pharmore 0,5g/ -1g/ -2g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung.

Cefotaxim wird gegen schwere Infektionen eingesetzt, wenn diese durch Erreger verursacht sind, gegen die Cefotaxim wirksam ist. Die Infektionen können beinahe alle Körperteile betreffen:
  • Atemwege
  • Hals-, Nasen- und Ohrenbereich
  • Niere, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre
  • Haut und Weichteilgewebe (Muskeln, Sehnen, Bänder)
  • Knochen und Gelenke
  • Geschlechtsorgane, dabei auch gegen Tripper
  • Bauchraum (einschließlich des Bauchfells)
  • Gehirnhäute
  • Herz (Herzinnenhaut)
  • Blut (Blutvergiftung).
Cefotaxim dient auch der Bekämpfung der durch Zecken übertragenen Lyme-Borreliose (insbesondere in den Stadien II und III) sowie nach Operationen der Vermeidung nachfolgender Infektionen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cefotaxim sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cephalosporine, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Cefotaxim gehört.

    Dosierung

    Dosierung und Art der Verabreichung des Medikaments richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Krankheitszustand des Patienten.

    In Abhängigkeit von der individuellen Anwendungssituation und der jeweils zu verabreichenden Einzeldosis wird der Arzt entscheiden, ob das Medikament in Form einer Injektion oder Infusion und in welcher Wirkstoffstärke es eingesetzt werden soll.

    Ganz allgemein gelten folgen Dosierungsrichtlinien:
    Bei typischen Infektionen, bei denen ein empfindlicher Erreger nachgewiesen oder vermutet werden kann, gibt man alle zwölf Stunden eine Infusion mit einem Gramm Cefotaxim. Die Tageshöchstdosis sind zwei Gramm.

    Bei Infektionen, bei denen verschiedene Erreger mit hoher bis mittlerer Empfindlichkeit nachgewiesen oder vermutet werden können, werden alle zwölf Stunden zwei Gramm Cefotaxim verabreicht. Die Tageshöchstdosis liegt bei vier Gramm.

    Unklare Erkrankungen durch Bakterien, deren Herd nicht festgesetllt werden kann sowie einen bedrohlichen Zustand der Patienten behandelt man mit zwei bis drei Gramm Cefotaxim alle sechs bis acht Stunden.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • Es liegen uns keine näheren Informationen zu den weiteren Bestandteilen vor.

    Nebenwirkungen

    Häufige Nebenwirkungen:
    zu viele unreife Blutzellen (Eosinophilie), Mangel an Blutplättchen, Arzneimittelfieber, erhöhte Konzentration von Bilirubin im Blut (leicht, vorübergehend), Erhöhung von Leberwerten (ASAT, ALAT, Gamma-GT, alkalische Phosphatase, LDH) im Blut (leicht, vorübergehend), allergische Hautreaktionen (Nesselsucht, Hautausschlag, Juckreiz), Anstieg der Kreatinin- und Harnstoff-Konzentration im Blut.
    Am Anwendungsort:
    Entzündliche Reizungen der Venenwand, Schmerzen an der Injektionsstelle nach Gabe in die Vene, Schmerzen und Verhärtungen des Gewebes an der Injektionsstelle nach Injektion in einen Muskel.

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    zusätzliche Infektion (durch resistente Bakerien oder Pilze), Magen-Darm-Störungen (Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall), blutige Entzündung von Dünn- und Dickdarm, Nierenentzündung (akute interstitielle Nephritis).

    Seltene Nebenwirkungen:
    Blutarmut (hämolytische Anämie), Mangel an Granulozyten, Mangel an weißen Blutkörperchen, massive Reaktion des Körpers auf Bakteriengifte (bei der Borreliose-Therapie).

    Sehr seltene Nebenwirkungen:
    Fehlen von Granulozyten, schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (mit Gesichsschwellung, Bronchialkrämpfen, Schock), schwere Darmentzündung (pseudomembranöse Enterocolitis), Leberentzündung, Gelbsucht, schwere Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom).
    bei hohen Dosen und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
    Krampfanfälle, Erregungszustände, Muskelkrämpfe.

    Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
    Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Herzrasen.
    Bei rascher Injektion:
    Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühlen und Brechreiz.

    Besonderheiten:
    Bei Auftreten schwerer, akuter Überempfindlichkeitsreaktionen wie Gesichtsschwellung, Bronchialkrämpfen bis zum Schock ist die Behandlung mit Cefotaxim zu beenden.

    Bei schwereren und anhaltenden Durchfällen, die auch noch bis zu zwei Monate nach Therapieende auftreten können, kann eine möglicherweise tödlich verlaufende Darmentzündung (pseudomembranöse Colitis) dahinterstecken. Es ist also in solchen Fällen frühzeitig ein Arzt zu befragen. Keinesfalls darf man Wirkstoffe wie Loperamid einnehmen, die die Darmbewegung hemmen.

    Im Falle von auftretenden Krampfanfällen wird der Arzt die Behandlung mit Cefotaxim nach Abwägung von Nutzen und Risiko gegebenenfalls beenden.

    Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen den Wirkstoff unempfindlich sind. Treten Zeichen einer möglichen Folgeinfektion auf, ist sofort ein Arzt zu befragen.

    Bei einer länger als zehn Tage dauernden Therapie muss das Blutbild ärztlich kontrolliert werden. Bei längerer Anwendung sollten auch Leber- und Nierenfunktion ärztlich überwacht werden.

    Wird Cefotaxim über einen Katheter zu schnell (in weniger als einer Minute) in die Zentralvene gegeben, kann es zu schweren Herzrhythmusstörungen kommen.

    Wechselwirkungen

    Cefotaxim sollte möglichst nicht mit Wirkstoffen kombiniert werden, die lediglich das Bakterienwachstum verzögern. Dazu zählen Tetrazykline, Erythromycin, Chloramphenicol oder Sulfonamide. Sie schwächen die Wirkung von Cefotaxim ab.

    Ein förderlicher Effekt kann sich hingegen bei der Kombination mit Aminoglykosid-Antibiotika ergeben.

    Die gleichzeitige Gabe des GichtmittelsProbenecid hemmt die Ausscheidung von Cefotaxim über die Niere. So können sich höhere, länger anhaltende Konzentrationen im Serum ansammeln, die zu mehr Nebenwirkungen führen.

    Bei Kombination von Cefotaxim mit möglicherweise nierenschädigenden Wirkstoffen (wie beispielsweise Aminoglykosid-Antibiotika, dem AntibiotikumPolymyxin B und dem CholesterinsenkerColistin) und mit Entwässerungsmitteln aus der Gruppe der Schleifendiuretika wird der Arzt die Nierenfunktion sorgfältig überwachen. Es kann nämlich zu einer Verstärkung der Nierenschädlichkeit der angeführten Substanzen kommen.

    Auf Grund einer physikalisch-chemischen Wechselwirkung mit allen Aminoglykosid-Antibiotika sollte Cefotaxim nicht in einer Spritze oder
    Infusionslösung mit Aminoglykosiden verabreicht werden. Die beiden Antibiotika sind getrennt zu verabreichen.

    Gegenanzeigen

    Bei Überempfindlichkeit gegen Cefotaxim oder andere Cephalosporine, bei Überempfindlichkeitsreaktionen bis zum allergischen Schock gegen Penicilline oder andere Beta-Laktam-Antibiotika darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden.

    Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Cefotaxim angewendet werden bei Personen mit Neigung zu Allergie sowie bei stark eingeschränkter Nierenfunktion. Im letzteren Fall muss die Dosierung entsprechend gewählt werden.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Es gibt keine Erfahrungen mit einer Anwendung von Cefotaxim während der Schwangerschaft. Tierexperimente ergaben keine Hinweise auf Missbildungen oder fruchtschädigende Eigenschaften. Dennoch sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten drei Monaten, nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung durch den behandelnden Arzt angewendet werden.

    Cefotaxim geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Dennoch kann es bei einer Anwendung während der Stillzeit bei Säuglingen zur Störung der Darmflora mit Durchfall, zur Besiedelung mit Sprosspilzen und möglicherweise auch zu einer Allergie-Entwicklung kommen.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Schon Früh- und Neugeborene können mit Cefotaxim behandelt werden. Die Dosierung sollte sich jedoch auf 50 Milligramm Cefotaxim pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag beschränken, da die Nierenfunktion noch nicht voll ausgereift ist. Auch ältere Kinder werden mit Dosierungen behandelt, die sich nach dem körpergewicht richten.

    Warnhinweise

    • Bei Anwendung hoher Dosen und vor allem bei gleichzeitigem Bestehen einer eingeschränkten Nierenfunktion sind Krampfanfälle und Muskelzuckungen möglich. Darüber hinaus können Schwindelgefühle auftreten. Daher sollte unter diesen Umständen auf Autofahren oder das Bedienen von Maschinen verzichtet werden.
    • Das Medikament kann einen Nachweis von Antikörpern gegen rote Blutkörperchen (Coombs-Test) in seltenen Fällen falsch positiv ausfallen lassen.
    • Bei Bestimmungen von Zucker in Harn und Blut kann es methodenabhängig zu falsch-positiven oder falsch-negativen Ergebnissen kommen.
    • Bei Auftreten von Gesichtsschwellung, Bronchialkrämpfen bis zum Schock ist die Behandlung mit dem Medikament zu beenden.
    • Treten schwerere und anhaltende Durchfälle auf (noch bis zu zwei Monate nach Therapieende), ist frühzeitig ein Arzt zu befragen. Keinesfalls darf man Wirkstoffe wie Loperamid einnehmen, die die Darmbewegung hemmen.
    • Bei auftretenden Krampfanfällen wird der Arzt die Behandlung mit dem Medikament nach Abwägung von Nutzen und Risiko eventuell beenden.
    • Treten Zeichen einer möglichen Folgeinfektion auf, ist sofort ein Arzt zu befragen.
    • Bei einer länger als zehn Tage dauernden Therapie muss das Blutbild ärztlich kontrolliert werden.
    • Bei längerer Anwendung sollten Leber- und Nierenfunktion ärztlich überwacht werden.
    • Eine Flasche enthält 2,1 Millimol Natrium, was bei einer natriumarmen Therapie beachtet werden muss.
    • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad Celsius gelagert werden.
    • Die Durchstechflasche ist im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
    • Nach Zubereitung sollte die Lösung sofort verwendet werden.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Flasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung)
    1 Flasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
    2000 Milligramm Cefotaxim
    5 Flasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
    1000 Milligramm Cefotaxim
    5 Flasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
    500 Milligramm Cefotaxim

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cefotaxim-Pharmore 0,5g/ -1g/ -2g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Cefotaxim (ggf. auch Generika).

    Medikament
    Darreichungsform

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.