Frau im Winter draußen mit Asthmaspray
© Getty Images/nicoletaionescu

Asthmaanfall: Was tun im Notfall?

Von: Miriam Funk (Medizinredakteurin und Redaktionsleitung)
Letzte Aktualisierung: 05.02.2024 - 09:00 Uhr

Ein Asthmaanfall kann bei Menschen mit Asthma durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Welche Symptome auftreten und was im Notfall zu tun ist.

Symptome bei einem Asthmaanfall

Bei Menschen mit Asthma reagieren die Bronchien auf bestimmte Reize überempfindlich und können sich krampfartig verengen. Dadurch kann es zu Anfällen akuter Atemnot kommen: einem Asthmaanfall. In der Folge treten typische Symptome auf:

  • akute Atemnot mit erschwerter Ausatmung (das Einatmen ist meist weniger problematisch)
  • pfeifende Geräuschen bei der Atmung (vor allem beim Ausatmen)
  • Husten
  • Engegefühl in der Brust
  • Unruhe oder Angst

Gleichzeitig bildet sich Schleim in den Atemwegen und die Schleimhäute schwellen an. Betroffene sind unruhig und haben einen beschleunigten oder bei schweren Anfällen einen verlangsamten Puls. Schreitet der Sauerstoffmangel durch das Asthma fort, färben sich Lippen und Gesicht bläulich, kalter Schweiß bricht aus.

Was tun bei einem Asthmaanfall?

Bei akuter Atemnot durch einen Asthmaanfall sollte schnell gehandelt werden!

  • Bleiben Sie ruhig!
  • Haben Sie ein Asthmaspray? Wenn ja, inhalieren Sie dieses.
  • Lockern Sie ggf. enge Kleidung.
  • Bestimmte Atemtechniken können das Atmen erleichtern:
    • Kutschersitz: Setzen Sie sich vornübergebeugt hin, stützen Sie sich mit den Unterarmen auf den Oberschenkeln oder einer Tischplatte ab und lassen Sie Kopf und Schultern dabei entspannt nach vorne fallen. Dadurch unterstützen Sie Ihre Atmung.
    • Lippenbremse: Halten Sie die Lippen locker geschlossen bzw. spitzen Sie diese leicht und versuchen Sie dabei, möglichst langsam gegen diesen Widerstand auszuatmen; dabei blähen sich Ihre Wangen leicht auf.

Verbessern sich die Atembeschwerden trotz dieser Maßnahmen nicht oder verschlechtern sie sich sogar, inhalieren Sie noch einmal von Ihrem Asthmaspray. Wurde Ihnen ärztlich für Ihren Notfallplan auch die Einnahme von kortisonhaltigen Tabletten empfohlen, so nehmen Sie diese zusätzlich ein.

Wann ist ärztliche Hilfe notwendig?

Kommt es trotz Medikamenten und Atemtechniken wie Kutschersitz oder Lippenbremse zu keiner Besserung der Beschwerden oder verschlechtert sich der Zustand sogar, sollten Sie in jedem Fall den Notruf (112) wählen, um eine lebensrettende Behandlung zu gewährleisten.

Was passiert bei einem Asthmaanfall?

Asthma ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege. Die Bronchien reagieren dadurch viel empfindlicher auf verschiedene Einflüsse. Die Auslöser können dabei sehr unterschiedlich sein. Bei einem Asthmaanfall verengen sich die Atemwege. In den Bronchien passiert dabei folgendes:

  • Zellen des Immunsystems in der Schleimhaut der Bronchien werden aktiviert
  • Muskulatur der Atemwege verkrampft 
  • Schleimhäute der Atemwege entzünden sich und schwellen an
  • es bildet sich besonders zäher Schleim

Als Folge ist die Atmung erschwert, es kommt zu Husten und einem Druck- oder Engegefühl in der Brust. Asthmatiker*innen sollten ihre Medikamente immer für den Notfall mit sich führen.

Kann ein Asthmaanfall tödlich sein?

Asthma kann potenziell tödlich enden. Allerdings ist die Behandlung der Erkrankung sehr erfolgreich, sodass es selten dazu kommt. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 17.119 Menschen in einem Krankenhaus wegen Asthmas behandelt, davon verstarben 35.