Man sieht buntes Speiseeis.
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Hirnfrost: Eisgenuss kann zu Kopfschmerz führen

Von: Dr. rer. nat. Geraldine Nagel (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 17.01.2022

Kaltes Eis und sehr kalte Getränke schmecken an heißen Sommertagen besonders gut. Sekunden später kann aber ein stechender Kopfschmerz im Stirnbereich einsetzen. Wer das schon mal erlebt hat, weiß, wie sich der sogenannte "Hirnfrost" oder Kältekopfschmerz anfühlt. Aber warum entsteht er eigentlich?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Ursachen für Hirnfrost

Ausgelöst wird der Hirnfrost, wenn sehr kalte Speisen (wie Eis) oder Getränke (z. B. Limonaden mit viel zerstoßenem Eis) den Gaumen und die Rückwand des Rachens passieren. Dort lösen sie einen Kältereiz aus und provozieren den Kältekopfschmerz.

Die genauen Ursachen hierfür sind zwar noch nicht vollständig geklärt. In der hinteren Rachenwand verlaufen jedoch Arterien, die Blut zum Gehirn pumpen. Einer Theorie zufolge bewirkt der starke Kältereiz im Rachen, dass sich die Gefäße dort kurzzeitig verengen. Das ist ein Alarmsignal für den Körper, denn das Hirn benötigt den Sauerstoff aus dem Blut, um richtig zu funktionieren.

Als Folge weiten sich die Gefäße schlagartig, damit mehr Blut ins Gehirn gelangt. Dadurch steigt der Druck in den Blutgefäßen und es kommt zu einem plötzlichen Kopfschmerz. Dann normalisiert sich die Blutzufuhr wieder, ehe der übermäßige Druck Schaden anrichten kann. Sobald sich die Körpertemperatur und damit auch die Blutzufuhr im Kopfbereich normalisieren, lässt der Schmerz nach.

Typischer Ablauf bei Hirnfrost

Kommt es zu Hirnfrost, also zum Kältekopfschmerz durch eiskalte Getränke oder Eis, läuft das typischerweise so ab:

  • Genuss von kalten Getränken oder Speisen
  • Etwa 20 bis 60 Sekunden später setzt ein stechender Schmerz im Stirnbereich ein.
  • Der Schmerz lässt etwa 20 bis 60 Sekunden später wieder nach.
  • In seltenen Fällen kann der Schmerz auch bis zu 5 Minuten andauern.

Wer Hirnfrost vermeiden will, sollte kalte Speisen besser langsam in kleinen Portionen und kalte Getränke nur in kleinen Schlucken zu sich nehmen.