Eine Frau hat ihre Schuhe ausgezogen und berührt ihre Ferse.
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Blasen am Fuß

Von: Wiebke Posmyk (Medizinjournalistin, Diplom-Pädagogin, M.A. Media Education)
Letzte Aktualisierung: 02.09.2021

Beim Wandern, beim Sport oder beim Heimwerken ist es schnell passiert und auch neue Schuhe sind als Übeltäter bekannt: Erst drückt und scheuert es nur, doch schon bald wird es richtig unangenehm – durch die ungewohnte Belastung an einer bestimmten Stelle der Haut ist eine Blase entstanden.

Überblick

Wenn Blasen erst einmal da sind, wird meist jede Berührung zur Qual, denn die kleinen Schwellungen an der Haut sind oft schmerzhaft. Je nach Größe der Blase tritt an der irritierten Hautstelle ein mehr oder weniger starker Druckschmerz auf.

Blasen bilden sich vor allem im Bereich der Füße, so zum Beispiel nach einer langen Trainingspause beim Sport, während einer Wanderung und bei Sportübungen auf hartem Untergrund. Häufig betroffene Fußpartien sind die Fersen und die Zehen.

Oft sind neue oder nicht passende Schuhe oder Socken der Grund für Blasen an den Füßen. Darüber hinaus können falsch angelegte Verbände, die durch Faltenbildung scheuern, schmerzhafte Blasen hervorrufen.

Doch nicht nur die Füße sind anfällig: Auch an Händen und Fingern kommen Blasen häufig vor – etwa durch schlecht sitzende Handschuhe, einen unpassenden Tennisschläger oder ein länger verwendetes Werkzeug.

Eine Blase entsteht durch physikalische Schädigung, in der Regel durch eine ungewohnt starke Belastung der Haut an einer bestimmten Stelle. Wird die Haut dauerhaft durch Reibung, Druck oder Scheuern belastet, kann sie diesem Widerstand nur für eine gewisse Zeit standhalten. Nach und nach lösen sich Hautschichten voneinander und es bildet sich ein kleiner, mit Gewebeflüssigkeit gefüllter Hohlraum unter der Hornschicht oder unter der Oberhaut (Epidermis) – eine Blase entsteht.

Außer den mechanischen Auslösern kommen auch Verbrennungen oder Erfrierungen, die Einnahme bestimmter Medikamente, eine allergische Reaktion oder Infektionen durch Bakterien oder Viren als Ursachen für eine Blasenbildung infrage.

Blasen richtig behandeln

Blasen, die durch mechanische Reizung entstehen, sind meistens harmlos. Um die Schwellung nicht zu vergrößern, empfiehlt es sich, die belastende Tätigkeit umgehend zu unterbrechen. Kleinere Blasen können in der Regel selbst behandelt werden und bedürfen keiner ärztlichen Betreuung. Nach der Heilung bleiben meist keine Narben zurück. Geschlossene Blasen sollten Sie in keinem Fall öffnen – die oberste Hautschicht schützt die kleine Verletzung vor Keimen und wirkt somit wie ein natürlicher Verband. Lediglich kleine abstehende Hautfetzen können vorsichtig mit einer Schere entfernt werden.

Ist die Blase bereits geöffnet und es tritt Sekret oder Blut aus, muss die Wunde zunächst desinfiziert werden, um eine Entzündung zu verhindern. Die Hautschichten sollten dabei nicht weiter geöffnet oder abgetragen werden. Anschließend können spezielle Blasenpflaster die Hautpartie wie eine zweite Haut schützen. Nasse Schutzverbände müssen regelmäßig erneuert werden. Druck auf die Stelle sollten Sie in den folgenden Tagen möglichst vermeiden.

Werden offene Blasen nicht richtig desinfiziert oder schwellen diese ungewöhnlich stark an, kann dies eine Entzündung zur Folge haben. Bei größeren Blasen, länger andauernden Schmerzen oder eitrigen Infektionen sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen. Er kann die Blase mithilfe einer sterilen Nadel punktieren und so die Flüssigkeit abfließen lassen. Personen mit Durchblutungsstörungen oder Hautproblemen, wie zum Beispiel Diabetiker, sollten vorsichtshalber auch bei kleineren Blasen einen Mediziner aufsuchen.

Sollte man Blasen aufstechen oder nicht?

Wenn möglich, sollte man eine Blase nicht aufstechen, sondern lieber abwarten, bis sie von selbst abheilt. Da die Haut über der Blase unter Spannung steht, kann sie allerdings leicht von selbst aufplatzen. Verhindern lässt sich das oft durch ein großes, gepolstertes Pflaster. Hat sich die Blase bereits geöffnet, ist es wichtig, sie sofort mit sauberen Händen zu reinigen und zu desinfizieren, damit sie sich nicht entzündet.

Wer es nicht schafft, die Finger (bzw. Nadel) von der Blase zu lassen, sollte dabei wenigstens folgende Regeln beherzigen:

  1. Waschen Sie sich die Hände vorher gründlich mit Seife.
  2. Tragen Sie Desinfektionsmittel auf das betroffene Hautareal auf.
  3. Verwenden Sie eine feine, sterile Nadel.
  4. Stechen Sie die Blase nicht mittig ein, sondern platzieren Sie mehrere kleine Löcher am Rand der Blase. Die Haut, die die Blase bedeckt, sollte möglichst intakt bleiben.
  5. Wenn die Flüssigkeit abgelaufen ist, bedecken Sie die Blase mit antiseptischer Salbe und einem Verband.

Empfehlenswerter ist es, all das vom Hausarzt machen zu lassen.

Wichtig:Diabetiker mit einer entzündeten Blase am Fuß sollten zeitnah zum Arzt: Diabetes geht häufig mit Durchblutungsstörungen in den Füßen einher, sodass selbst kleine Verletzungen nur langsam heilen und sich zu schmerzhaften Geschwüren entwickeln können.

Vorbeugen ist das A & O

Damit Blasen erst gar keine Chance haben, sollten Sie ein paar einfache Hinweise beachten.

  • Schuhwerk: Tragen Sie keine zu engen Schuhe. Drückende Schuhe können Sie zum Beispiel mithilfe eines Schuhspanners weiten. Vor einer Wanderung sollten Sie darauf achten, die Schuhe frühzeitig einzulaufen.
  • Socken und Handschuhe: Schlecht sitzende Socken, Strümpfe oder Handschuhe bieten eine hohe Reibungsfläche. Wählen Sie daher bei belastenden Tätigkeiten bequeme Hand- und Fußkleidung. Spezielle Sportsocken aus dem Fachhandel helfen, die Blasenbildung zu vermeiden.
  • Pflege: Leicht schwitzende Hände und Füße können Sie zum Beispiel mithilfe von Puder trocken halten, um die Reibung zu vermindern. Besonders strapazierte Areale wie etwa die Fersen können Sie mit Substanzen wie Vaseline oder Melkfett geschmeidig halten.
  • Blasenpflaster: Ein Blasenpflaster hilft nicht nur, wenn es bereits zu spät ist, Sie können es auch vorbeugend auf besonders beanspruchte Stellen anbringen.

Wenn Sie richtig vorbeugen, verhindern Sie, dass Blasen überhaupt entstehen. Der Wanderung, der Gartenarbeit oder dem Heimwerken steht somit nichts mehr im Wege.