Junger Mann hat Augenschmerzen und reibt seine Augen
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Augenschmerzen: Was sind mögliche Ursachen und was hilft?

Von: Frederike Rausch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 16.06.2023

Augenschmerzen sind ein häufiges Symptom, das sich sehr verschieden äußern kann. Möglich sind einseitige Beschwerden beim Bewegen des Auges oder ein Druckgefühl. Oft treten Augenschmerzen zusammen mit Kopfschmerzen auf. Welche Ursachen gibt es und was hilft?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Zusammenfassung

  • Definition: Augenschmerzen sind ein häufiges Symptom. Sie fühlen sich etwa stechend, piksend oder brennend an und gehen oft mit einem Druckgefühl einher. Augenschmerzen können einseitig oder beidseitig sowie ständig oder nur beim Bewegen des Auges auftreten.
  • Ursachen: Häufige Auslöser sind eine Hornhaut- oder Bindehautentzündung, Allergien, ein Fremdkörper (Gerstenkorn) oder bakterielle Infektionen. Augenschmerzen können auch im Rahmen einer Entzündung der Nasennebenhöhle oder bei Schmerzen im Kopf sowie Migräne entstehen. Generell sind die Ursachen sehr vielfältig.
  • Behandlung: Die Therapie richtet sich nach der Ursache und kann daher stark variieren. Ein Fremdkörper muss etwa durch eine ärztliche Fachperson entfernt werden. Bei einer bakteriellen Bindehautentzündung wird oft Antibiotika verschrieben. Ist eine andere Erkrankung der Grund für die Augenschmerzen, muss diese gezielt behandelt werden.

Was sind Augenschmerzen?

Bei Augenschmerzen handelt es sich um ein Symptom, das auf viele verschiedene Ursachen zurückgehen kann. Neben harmlosen Gründen kommen auch bestimmte Grunderkrankungen als Auslöser infrage. Grundsätzlich unterscheiden Fachleute drei unterschiedliche Arten von Augenschmerzen:

  • Schmerzen in den Augen beziehungsweise im Augapfel
  • Schmerzen am oder im Bereich des Auges beziehungsweise der Augenhöhle
  • Schmerzen beim Bewegen des Auges

Wie äußern sich Augenschmerzen?

Augenschmerzen können einseitig oder beidseitig auftreten. Sie können sich im Augeninneren

  • stechend,
  • pulsierend,
  • oder pochend anfühlen.

Es ist auch möglich, dass Betroffene nur eine leichte Reizung auf der Augenoberfläche oder im Augenwinkel empfinden oder das Gefühl haben, dass sich ein Fremdkörper im Auge befindet (Fremdkörpergefühl). Andere klagen über Schmerzen über dem Auge.

Begleitsymptome von Augenschmerzen

Augenschmerzen gehen häufig mit weiteren Symptomen einher. Zu den häufigsten zählen:

Wenn die Beschwerden stark sind und mit bestimmten Symptomen einhergehen, sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden. Zu den Warnzeichen gehören zum Beispiel:

  • Sehen von Lichthöfen beziehungsweise diffusen Lichtkreisen um Lichtquellen
  • Sehen von schwarzen Flecken 
  • Fieber, Schüttelfrost oder Abgeschlagenheit
  • Erbrechen
  • Vorwölben eines Auges (Proptosis)
  • Bewegungseinschränkung des Auges

Ursachen: Wie kommt es zu Augenschmerzen?

Bei Augenschmerzen sind die Ursachen sehr vielfältig und meist mit sehr unterschiedlichen Begleitsymptomen verbunden. Sie treten mitunter infolge einer Verletzung der Hornhaut auf, zum Beispiel durch einen Fremdkörper oder Verätzungen. Außerdem können Entzündungen oder Infektionen Augenschmerzen verursachen.

Häufige Ursachen für Augenschmerzen sind:

Im Rahmen eines akuten Migräneanfalls oder bei Cluster-Kopfschmerzen kann es ebenfalls zu Augenschmerzen kommen.

Weitere mögliche Ursachen können sein:

Häufig treten Augenschmerzen auch bei sogenannter "Wetterfühligkeit" auf, zum Beispiel bei Föhn oder Klimaschwankungen. Mitunter sind die Beschwerden ein Hinweis auf eine Fehlsichtigkeit, die (noch) nicht erkannt wurde.

Auch eine Verblitzung kann Augenschmerzen auslösen. Eine Verblitzung ist eine Art Sonnenbrand der Hornhaut, der nach Aufenthalten im Schnee ohne einen Sonnenschutz (Schneeblindheit) oder nach Schweißen ohne Schweißbrille (Schweißbrand) entsteht.

Augenschmerzen: So erfolgt die Diagnose

Bei schmerzenden Augen ist der erste Schritt der Diagnose eine ausführliche Befragung. Dabei wird unter anderem geklärt,

  • wie genau sich die Schmerzen äußern,
  • ob Allergien sowie Erkrankungen bekannt sind,
  • ob Medikamente eingenommen werden
  • und ob es in der Familie Personen mit Augenerkrankungen (etwa Glaukom) gibt.

Nach der Befragung folgte eine gründliche Augenuntersuchung, die nicht nur die Augen, sondern auch den Bereich um die Augen herum und häufig auch das Innere der Augenlider umfasst.

Je nach vermuteter Ursache können weitere Untersuchungen nötig sein, um die Diagnose zu sichern. Dazu gehören beispielsweise:

Therapie: Was tun bei Augenschmerzen?

Aufgrund der vielfältigen Ursachen ist auch deren Therapie sehr unterschiedlich. Wenn ein Fremdkörper Auslöser der Schmerzen ist, muss dieser mit speziellen Instrumenten entfernt werden, nachdem das Augen vorher mit Augentropfen örtlich betäubt wurde.

Oberflächliche Verletzungen der Hornhaut wachsen meist nach wenigen Tagen von selbst zu. Bis dahin helfen Augensalben und kühlende Kompressen. Die Hornhaut besteht aus vielen Schichten – verheilt die verletzte oberste Schicht nicht von alleine, kann der*die Arzt*Ärztin sie mit feinen Geräten vorsichtig abtragen.

Bei Verblitzungen besteht die Therapie aus antibiotikahaltigen Augensalben. Auf diese Weise wird Superinfektionen vorgebeugt. Empfohlen wird, die Salbe etwa alle zwei bis drei Stunden in beide Augen zu geben. Die Vermeidung von Augenbewegungen und ein Lichtschutz sind wichtig, damit die Beschwerden nachlassen können. 

Besteht eine bakterielle Entzündung der Bindehaut, verschreibt der*die Arzt*Ärztin zur Therapie ebenfalls antibiotische Augentropfen. Gegen virale Entzündungen gibt es in den meisten Fällen keine ursächliche Therapie. Eine Ausnahme ist eine Infektion mit Herpesviren – hier hemmen sogenannte Virostatika (z.B. mit dem Wirkstoff Aciclovir) die Virusvermehrung. In anderen Fällen können auch kortisonhaltige, abschwellend wirkende Tropfen helfen.

Sind die Augenschmerzen Begleitsymptom einer anderen Grunderkrankung, ist in jedem Fall die gezielte Therapie dieser Krankheit erforderlich.