Laufschuhe: Laufschuh-Kategorien
Inhaltsverzeichnis
Damit sowohl Hersteller, Verkäufer als auch Käufer einen besseren Überblick bei dem Verkaufsprodukt Laufschuh bewahren, teilt man sie in bestimmte Kategorien ein. Die Einteilung hängt dabei sowohl von der Funktion als auch von der Art der Nutzung ab:
- Dämpfungsschuhe (Cushionschuhe)
- Motion Control-Schuhe (Bewegungskontrollschuhe)
- Neutralschuhe
- Trail-Laufschuhe
- Trainingsschuhe (Lighttrainer)
- Wettkampfschuhe
- Barfußschuhe
Dämpfungsschuhe (Cushionschuhe)
Beim Dämpfungsschuh handelt es sich um einen Laufschuh, der über eine besonders gute Dämpfung ("Cushion") verfügt. Hierfür sind zusätzliche Mittelsohlen in den Schuh eingebaut. Der Cushion-Schuh dämpft also den Aufprall des Fußes beim Laufschritt ab. Dämpfungsschuhe können zum Beispiel für Übergewichtige und Laufanfänger von Vorteil sein, die mit ihren Muskeln und Bändern den Aufprall des Fußes nicht oder noch nicht ausreichend abfedern können.
Motion Control-Schuhe (Bewegungskontrollschuhe, Stabilschuhe)
Ein Motion Control-Schuh ist ein Joggingschuh, in den besonders auf der Innenseite Stützen (sog. Pronationsstützen) eingebaut sind. Diese Pronationsstützen wirken dem verstärkten Einknicken des Fußes nach innen (sog. Pronation) entgegen. Grundsätzlich ist die Pronation eine völlig normale Bewegung beim Laufen: Sobald der Fuß aufsetzt, knickt der Fuß von der Außenkante nach innen ab und dämpft dadurch ganz natürlich den Aufprall. Manche Läufer neigen allerdings dazu, sehr extrem mit dem Fuß nach innen einzuknicken. Man bezeichnet sie als sogenannte Überpronierer. Die Pronationsstützen in Motion Control-Schuhen tragen dazu bei, das übermäßige Abknickverhalten zu verringern.
Neutralschuhe
Neutralschuhe unterstützen nicht die Bewegungsführung des Fußes beim Laufen und verfügen auch nicht über besonders ausgeprägte Dämpfungseigenschaften. Neutralschuhe sind damit für Läufer mit normalem Laufstil und ohne extreme orthopädische Einschränkungen, wie beispielsweise einer ausgeprägten Fußfehlstellung oder einer übermäßigen Pronationsbewegung, geeignet.
Trail-Laufschuhe
Trail steht sinngemäß für Trampelpfad oder unebenes Gelände. Trail-Laufschuhe sind dementsprechend Laufschuhe, die sich laut Schuhhersteller für das Laufen über Stock und Stein in Wald, Feld und Flur eignen. In der Regel dämpfen Trail-Laufschuhe mehr als Neutralschuhe. Außerdem besteht die Sohle aus einem festeren Material.
Der Nachteil der Trail-Laufschuhe: Durch die relativ festen Sohlen verliert der Fuß an Bodenhaftung. Das Gefühl für den Untergrund verringert sich. Dies kann das natürliche Dämpfungssystem des Körpers schwächen. Denn die Schuhe nehmen Bändern, Muskeln und Sehnen teilweise die Aufgabe ab, den Laufschritt abzufedern. In Trail-Laufschuhen knicken Jogger deswegen potentiell leichter um.
Trainingsschuhe (Lighttrainer)
Trainingsschuhe sind leichte Laufschuhe ohne ausgeprägte Dämpfung und Bewegungsführung. Deshalb eignet sich ein Trainingsschuh besonders für schnellere Trainingsläufer mit normaler Fußstellung.
Wettkampfschuhe
Wettkampfschuhe eignen sich für Ehrgeizige und Profis. Ein Wettkampfschuh wiegt wenig und ist sehr flach, so dass die Füße einen direkteren und damit besseren Kontakt zum Boden entwickeln können. Das verleiht dem Läufer durch einen kraftvolleren Abdruck mehr Dynamik.
Wettkampfschuhe sollten nur von schnellen beziehungsweise gut trainierten Läufern getragen werden. Denn neben der Stabilität sind auch die Dämpfungseigenschaften von Wettkampfschuhen sehr gering. Dies kann beispielsweise die Bänder, Muskeln und Sehnen von Anfängern oder übergewichtigen Läufern schnell überfordern. Das gilt allerdings nur dann, wenn Anfänger oder schlecht trainierte Läufer ausschließlich Wettkampfschuhe tragen.
Barfußschuhe bzw. barfußähnliche Schuhe
Sogenannte Barfußschuhe entwickeln sich zunehmend zu einem Trend in der Laufschuh-Entwicklung. Sie verfügen über eine geringe Dämpfung und keine Stabilisierungselemente. Der Grund: Sie sollen das Barfußlaufen so gut wie möglich nachahmen. Denn Barfußlaufen ist die natürlichste Form der menschlichen Fortbewegung – und gleichzeitig die Effektivste: Es ist erwiesen, dass Menschen barfuß schneller laufen als mit Laufschuhen.
Die Sohlen von Barfußschuhen sind flach, in viele Einzelsegmente unterteilt und dadurch ausgesprochen flexibel. Der Fuß entwickelt so einen direkten Bodenkontakt. Dadurch ermöglichen Barfußschuhe eine Laufbewegung, die der des Barfußlaufens sehr nahe kommt.
Im Gegensatz zum Barfußlaufen sind die Füße durch Barfußschuhe vor Verletzungen durch Steine, Wurzeln und extremen Temperaturen geschützt. Laufanfänger beziehungsweise untrainierte Läufer sollten allerdings nicht ausschließlich mit Barfußschuhen laufen. Dennoch kann es empfehlenswert sein, Barfußschuhe als Ergänzung in das Training einzubinden. Man kann etwa jede dritte Trainingseinheit mit einem Barfußschuh absolvieren und so Muskeln und Bänder an das Barfußlaufen wieder gewöhnen und mit der Zeit stärken.