Eine Schwangere mit Schild "coming soon".
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40. SSW (Schwangerschafts­woche)

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 19.01.2022 - 13:57 Uhr

Laut Berechnung endet mit der 40. Schwangerschaftswoche (SSW) das 3. Trimester und somit theoretisch die Schwangerschaft. Es ist aber im normalen Rahmen, wenn das Baby zwei Wochen vor oder nach dem errechneten Termin zur Welt kommt. Es ist daher selten notwendig, zum Ende der 40. SSW die Geburt einzuleiten.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

40. Schwangerschaftswoche (SSW)

Was passiert in der 40. SSW?

In der 40. SSW misst das Baby etwa 51 Zentimeter und wiegt ungefähr 3.400 Gramm. Die Längen- und Gewichtsangaben können natürlich nur Mittelwerte sein. Auch die Daten, die der Frauenarzt per Ultraschall ermittelt, sind mit fortschreitender Schwangerschaft immer ungenauere Schätzwerte, da das Baby nicht mehr komplett auf dem Ultraschall erfasst werden kann. Es ist daher nicht ungewöhnlich, wenn Neugeborene um einige Punkte nach oben oder unten von den vorher gemessenen Werten abweichen.

Was bedeutet 40. SSW?

In der 40. SSW ist der Fötus etwa 38 Wochen alt – der Unterschied zwischen Lebensalter und Schwangerschaftswoche kommt daher, dass die ersten zwei Schwangerschaftswochen lediglich der Berechnung dienen. Insgesamt umfasst eine Schwangerschaft 40 Wochen oder zehn Monate. Dabei startet die Berechnung etwa zwei Wochen vor der Befruchtung – nämlich mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Diese Rechnung hat sich bewährt, da sich nicht bei jeder Frau der Termin des Eisprungs rückwirkend eindeutig bestimmen lässt.

In der 40. SSW sind Sie 39 Wochen und x Tage schwanger – die 40. SSW besteht demnach aus den Tagen:

  • 39+0 = 1. Tag der 40. SSW
  • 39+1 = 2. Tag der 40. SSW
  • 39+2 = 3. Tag der 40. SSW
  • 39+3 = 4. Tag der 40. SSW
  • 39+4 = 5. Tag der 40. SSW
  • 39+5 = 6. Tag der 40. SSW
  • 39+6 = 7. Tag der 40. SSW

Bis zum errechneten Geburtstermin berechnen sind es nur noch wenige Tage.

Die Mutter in der 40. SSW

Sie möchten wissen, wann Ihr Baby endlich zur Welt kommt? In der 40. SSW wird eine Geburt noch nicht eingeleitet, wenn

  • Ihre Werte und die Ihres Babys unauffällig sind,
  • Sie genügend Fruchtwasser haben,
  • die Fruchtblase weiterhin intakt ist (kein Blasensprung).

Versuchen Sie, sich in Geduld zu üben: Spätestens in zwei Wochen können Sie Ihr Baby im Arm halten!

Doch auch wenn sich in der 40. Schwangerschaftswoche (SSW) noch nichts tut, können Sie sich jetzt auf die Geburt vorbereiten. Wenn das Baby bereit ist, auf die Welt zu kommen, können einige Maßnahmen die Zeit bis dahin etwas verkürzen oder beginnende Wehen verstärken:

  • Ausgedehnte Spaziergänge verstärken den Druck auf den Muttermund.
  • Warme Bäder können in dieser Zeit wehenfördernd sein (im Gegensatz zu einigen Wochen zuvor – Übungswehen nehmen durch ein warmes Bad ab, Geburtswehen zu).
  • Sex kann in dieser Zeit die Wehen auslösen. Sperma enthält bestimmte hormonähnliche Substanzen, sogenannte Prostaglandine, die Wehen auslösen können, wenn Ihr Körper bereit dafür ist.

Außerdem sollten Sie jetzt besonders häufig entspannen, um möglichst viel Energie für die Geburt zu tanken. Auch können Sie nun in Ruhe die Zeit nach der Geburt, das Wochenbett, vorbereiten. Es ist zum Beispiel sinnvoll, größere Portionen vorzukochen und einzufrieren, um später schnell und ohne großen Aufwand warme Mahlzeiten zubereiten zu können.

Das sollten Sie in der 40. SSW beachten!

Kündigt die Geburt sich bis zum Ende der 40. SSW noch nicht an, ist das kein Grund, die Entbindung einzuleiten. Vielmehr wird nun häufiger kontrolliert, wie es dem Baby geht (Fruchtwassermenge, Herztöne, Bewegungen). Sind die Werte unauffällig, kann man ruhig noch bis zu zwei Wochen warten, bevor man nachhelfen muss.

Wann ins Krankenhaus / Geburtshaus?

Sie werden es bemerken, wenn die Fruchtblase platzt: Ob die Flüssigkeit tröpfelt oder in einem Strahl herausfließt, sie werden sie nicht wie beim Urinieren mithilfe der Beckenbodenmuskulatur aufhalten können! Außerdem ist die Flüssigkeit klar und geruchlos.

Wenn die Fruchtblase platzt und das Baby bereits tief im Becken sitzt, sollten Sie die bereitgestellte Kliniktasche nehmen und sich auf den Weg zum Krankenhaus oder Geburtshaus machen (oder bei einer geplanten Hausgeburt die Hebamme rufen). Es gibt Schwangere, die diesen Weg selbstständig bewältigen – sehen Sie davon aber ab, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Am besten lassen Sie sich von Ihrem Partner oder einem anderen Geburtsbegleiter fahren. Falls das Baby noch nicht tief im Becken sitzt, müssen Sie einen Krankenwagen rufen und sich hinlegen. Denn dann besteht die Gefahr, dass die Nabelschnur vor das Köpfchen des Kindes rutscht und abgedrückt wird. Das kommt aber zum Glück nur selten vor.

Aber auch wenn die Fruchtblase nicht platzt gibt es gute Gründe, sich auf den Weg zu machen: Wenn Sie Geburtswehen haben! Allerdings ist das nicht zwingend ein Grund zur Eile – wenn die Wehen nicht stark und häufig genug auftreten, kann es passieren, dass Sie den Weg umsonst machen und wieder nach Hause geschickt werden, um noch etwas abzuwarten. Die Eröffnungsphase der Geburt kann bis zu zwölf Stunden andauern. In dieser Zeit öffnet sich der Muttermund allmählich, die Häufigkeit und Stärke der Wehen nimmt zu.

Erst wenn die Wehen regelmäßig mindestens alle fünf Minuten und das über etwa eine Stunde lang auftreten, ist es Zeit, sich auf den Weg zu machen!

Das Baby in der 40. SSW

In der 40. Schwangerschaftswoche (SSW) ist das Baby für die Geburt bereit. Es füllt nun die ganze Gebärmutter aus. Die Fruchtblase ist mit weniger Fruchtwasser gefüllt als noch vor einigen Wochen. Gegen Ende der Schwangerschaft ist das Baby

  • etwa 51 Zentimeter groß und
  • wiegt etwa 3,4 Kilogramm.

Der Kopf hat jetzt einen Umfang von ungefähr 35 Zentimetern. Die einzelnen Schädelplatten des Babys sind noch nicht vollkommen zusammengewachsen. Während des Geburtsvorgangs können sie sich deshalb noch im Bereich der sogenannten Fontanellen verschieben, damit der Kopfumfang sich etwas verringert. So kann das Baby den Geburtskanal bequemer passieren. Viele Neugeborene kommen daher mit schiefem und verformtem Kopf zur Welt – das verwächst sich in der Regel aber in den ersten Monaten.

Wie erlebt das Baby die Geburt?

Zu Beginn des Geburtsvorgangs zieht sich die Gebärmutter zusammen und baut so einen Druck auf das Gesäß des Babys auf. Dieser schiebt das Kind durch den sich öffnenden Muttermund, der sich wie ein Rollkragenpullover über seinen Kopf stülpt. Die entstehende Enge bringt das Baby dazu, seine Beine und Arme dicht an den Körper heranzuziehen und sich möglichst klein zu machen. Jede Wehe massiert das Ungeborene kräftig und schiebt es dabei Stück für Stück abwärts. Das Baby ist dabei aber kein untätiger Passagier, der die Geburt passiv erlebt. Stattdessen arbeitet es aufgrund seiner natürlichen Reflexe mit der Mutter zusammen. Es windet sich mit Kopfbewegungen durch den Geburtskanal und stößt sich gleichzeitig mit den Füßen von der Gebärmutterwand ab.

Nach einer fast rechtwinkligen Biegung, um die sich der Kopf des Babys zum Schluss herumwinden muss, wird zuerst der Kopf geboren, kurz darauf das ganze Baby. Zum ersten Mal atmet es tief ein, und seine Lungen füllen sich mit Sauerstoff. Mit dem ersten Schrei öffnen sich die Oberflächen der Lungenflügel, die vorher noch zusammengeklebt haben. Es ist geschafft!

Sowohl Größe als auch Gewicht des Babys entwickeln sich mit fortschreitender Schwangerschaft immer individueller. Die genannten Werte können daher nur Durchschnittswerte sein. Wenn die Daten Ihres Kindes von diesen Werten abweichen, ist das kein Grund zur Besorgnis.