Eine Hochschwangere mit Tablet.
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Davor sollten Schwangere sich schützen

Von: Onmeda-Redaktion, Astrid Clasen (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 05.01.2022

Schwangerschaft ist keine Krankheit. Aber sie ist ein besonderer Zustand, in dem die werdende Mutter gut auf sich und das ungeborene Leben achten sollte. Darum haben wir für Sie die Risiken zusammengefasst, vor denen Sie sich in der Schwangerschaft unbedingt schützen sollten.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

5 Risiken, vor denen Schwangere sich schützen sollten

1. Schäden durch Alkohol, Nikotin, Drogen

Klar, am gesündesten ist es ohnehin, die Finger von Alkohol, Zigaretten und Drogen zu lassen. In der Schwangerschaft ist das aber besonders wichtig, da Sie damit nicht nur Ihre eigene Gesundheit gefährden, sondern auch die körperliche und geistige Entwicklung Ihres Babys. Darum gilt in der Schwangerschaft konsequent: Finger weg!

2. Risiken durch verbotene Lebensmittel

Eine Reihe von Lebensmitteln gelten in der Schwangerschaft als verbotene Lebensmittel, da sie Risiken für Mutter und Kind bergen – zum Beispiel, an Listeriose zu erkranken. Als Faustregel gilt: Essen Sie in der Schwangerschaft keine rohen oder halbgaren tierischen Produkte und waschen Sie rohes Obst und Gemüse gründlich. Waschen Sie außerdem gründlich Ihre Hände, wenn Sie rohe Lebensmittel angefasst haben.

Hier finden Sie eine Liste der verbotenen Lebensmittel und Alternativen:
Verbotene Lebensmittel in der Schwangerschaft (PDF)

3. Übergewicht

Übergewicht in der Schwangerschaft ist ungünstig, denn dadurch ...

  • ... kann es zu einem Schwangerschaftsdiabetes kommen.
  • ... kann das Baby bei der Geburt zu schwer sein.
  • ... steigt das Risiko, dass das Kind später selbst übergewichtig wird.
  • ... steigt das Risiko einer Frühgeburt.
  • ... wird der Körper der Schwangeren enorm belastet.

Dabei ist das gar nicht so einfach: Natürlich nimmt man in der Schwangerschaft zu. Wie viel, ist individuell unterschiedlich. Eine Diät halten sollte man nicht, um sich und das Kind vor Mangelerscheinungen zu schützen. Wie schützt man sich also vor Übergewicht in der Schwangerschaft?

Versuchen Sie es grundsätzlich mit einer gesunden Ernährung und viel Bewegung, beispielsweise in speziellen Kursen für Schwangere. Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bei den Vorsorgeuntersuchungen feststellt, dass Ihr Gewicht zu stark ansteigt, kann Ihnen womöglich eine Ernährungsberatung weiterhelfen.

4. Erkrankungen

Es gibt ein paar Erkrankungen, die Sie in der Schwangerschaft möglichst vermeiden sollten, da sie das ungeborene Baby gefährden. Einige können Sie umgehen, indem Sie vor einer geplanten Schwangerschaft Ihren Impfschutz auffrischen lassen. Ist es dafür bereits zu spät, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt: Unter Umständen können einige Impfungen auch noch in der Schwangerschaft durchgeführt werden.

Bei der Erstuntersuchung wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt erfragen, ob Sie bestimmte Krankheiten bereits hatten oder dagegen geimpft sind, und bei Bedarf mögliche und nötige Impfungen mit Ihnen besprechen. Dazu gehören:

Andere Krankheiten sind meist rechtzeitig bei den Vorsorgeuntersuchungen erkennbar und dann entsprechend behandelbar. Dazu gehören:

Bleiben ein paar Erkrankungen übrig, vor denen Sie sich nur durch besondere Achtsamkeit schützen können, wie etwa:

Eine einfache Erkältung schadet Ihrem Baby übrigens nicht. Sehen Sie aber davon ab, sich selbst unnötig zu behandeln. Zu Medikamenten sollten Sie nur dann greifen, wenn Ihre oder die Gesundheit Ihres Kindes gefährdet ist. Alle weiteren Beschwerden in der Schwangerschaft, die unangenehm, aber ungefährlich sind, sollten mit anderen Mitteln behandelt werden. Jede Medikamenteneinnahme sollten Sie außerdem mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt absprechen.

5. Unsichere Faktoren

Neben den bekannten Risikofaktoren gibt es noch ein paar Dinge, deren Einfluss auf das ungeborene Baby nicht genau bekannt ist und die man daher besser vermeiden sollte. Dazu gehören beispielsweise:

  • Haare färben in der Schwangerschaft: Es ist nicht bekannt, wie sich die Chemikalien der Farben auf das Ungeborene auswirken.
  • Zu viel Lakritz in der Schwangerschaft: Studien zeigen, dass Schwangere nicht mehr als 250 g Lakritz pro Woche essen sollten, um Risiken für das Baby zu vermeiden.

Aber wie kann ich auf mich und mein Kind achten?

Jetzt bloß keine Panik! Die genannten Punkte zeigen nur, welche Risiken auftreten können – aber nicht müssen. Mit ein paar Verhaltensregeln können Sie das Risiko für sich und Ihr Kind deutlich senken:

  • Waschen Sie sich häufig und gründlich die Hände. Wie das richtig geht, erfahren Sie hier: Hände richtig waschen
  • Tragen Sie immer Handschuhe, wenn Sie im Garten arbeiten oder die Katzentoilette reinigen.
  • Vermeiden Sie möglichst Kontakt mit erkrankten Personen, besonders wenn diese hohes Fieber haben und Sie wissen, dass Sie gegen die Erkrankung nicht immun sind (z. B. wenn Sie gegen Masern & Co. nicht geimpft sind bzw. diese Erkrankungen nicht bereits hatten).
  • Gehen Sie regelmäßig zu den Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchungen und fragen Sie Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme um Rat, wenn Sie sich unsicher fühlen.
  • Wenn Sie noch nicht schwanger sind, aber ein Kinderwunsch besteht: Lassen Sie Ihren Impfsschutz auffrischen.

Was darf man denn überhaupt?

Um Sie wieder aufzumuntern, hier eine Liste der Dinge, die in einer normal verlaufenden Schwangerschaft kein Problem darstellen: