Rund ums Tauchen: Einschränkungen
Verfasst von Wiebke Posmyk • Medizinredakteurin
Inhaltsverzeichnis
Beim Tauchen ist der Mensch einer ungewohnten Belastung ausgesetzt – sowohl körperlich als auch psychisch. Der Aufenthalt unter Wasser entspricht nicht den normalen Lebensbedingungen eines Menschen. So herrschen im nassen Element beispielsweise andere Druckverhältnisse als an Land. Nicht jeder sollte sich in die Tiefe wagen – es gibt einige Einschränkungen, die man beachten sollte.
Kein gesteigertes Risiko beim Tauchen besteht für Frauen während der Menstruation oder für Frauen, die mit der Antibabypille verhüten. Vorsicht ist jedoch bei Brustimplantaten geboten, da diese bei besonders hohem Druck (also großer Tiefe) platzen können. In den üblichen Sporttauchertiefen ist dies aber normalerweise nicht der Fall.
Alkohol und Nikotin
Alkohol und Rauchen stellen ohnehin schon ein Gesundheitsrisiko dar, umso mehr, wenn man unter Alkohol- oder Tabakeinfluss taucht. Auch Übergewicht ist ein Risikofaktor, daher sollte man hier nur nach vorangegangener Tauglichkeitsuntersuchung tauchen.
Wer chronisch krank ist, muss nicht zwangsläufig aufs Tauchen verzichten. Auch mit Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus oder Asthma bronchiale ist Tauchen prinzipiell möglich – jedoch sollte man einige Besonderheiten berücksichtigen.
Bei Bluthochdruck (Hypertonie), akuter Bronchitis oder COPD sollte man aus Rücksicht auf die eigene Gesundheit auf das Tauchen verzichten. Auch wer unter der Reisekrankheit leidet, sollte bei einem akuten Anfall nicht tauchen.
Personen, die an Diabetes mellitus oder Asthma erkrankt sind, sollten mit besonderer Vorsicht ans Tauchen herangehen. Asthmatiker sollten vor dem Tauchgang eine taucherärztliche Beratung in Anspruch nehmen sowie eine Lungenfunktionsprüfung durchführen. Ist das Ergebnis der Untersuchung unbedenklich, kann man unter Einhaltung der entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen auch mit Asthma tauchen.
Chronische Erkrankungen
Diabetes mellitus
Tauchen ist für Diabetiker weitgehend problemlos möglich, wenn diese bestimmte Faktoren berücksichtigen:
- Es sollte genügend Erfahrung vorhanden sein.
- Vor einem Tauchgang sollte möglichst viel getrunken werden.
- Diabetiker sollten höchstens bis 30 Meter Tiefe tauchen.
- Für den Notfall sollten Medikamente zur Anwendung unter Wasser mitgeführt werden.
- Diabetiker sollten nur mit einem Tauchpartner tauchen, der über die Erkrankung informiert ist und im Notfall eingreifen kann.
- 60 und 30 Minuten vorher, unmittelbar vor dem Tauchgang sowie unmittelbar nach dem Tauchgang und 12-15 Stunden später sollte der Blutzuckerspiegel gemessen werden.
- Das Führen eines Diabetiker-Tagebuchs kann dabei helfen, den richtigen Moment für einen Tauchgang zu ermitteln.
Kinder
Kinder dürfen erst ab dem achten Lebensjahr das Tauchen mit Sauerstoffflasche erlernen, können jedoch vorher schon Schnorchelkurse besuchen. Außerdem wird aufgrund der steigenden Belastung des Organismus mit zunehmender Tiefe empfohlen, dass Kinder bis 14 Jahre nicht tiefer als zehn Meter tauchen sollten.