Pazifische Inseln: Gesundheitsrisiken für den Reisenden

Nächste Aktualisierung von Lydia Klöckner • Medizinredakteurin
Inhaltsverzeichnis
Insbesondere Reisende, die sich z.B. aus beruflichen Gründen häufig oder sehr lange auf den pazifischen Inseln aufhalten, selbstständig reisen (z.B. Rucksacktouristen) oder von vornherein gesundheitliche Probleme haben, sollten über drohende Infektionskrankheiten informiert sein und die allgemeinen und speziellen Impfempfehlungen beachten.
Gesundheitsrisiken durch Nahrungsmittel
Mangelhafte Hygiene ist auf den pazifischen Inseln häufiger Grund für nahrungsmittelbedingte Infektionserkrankungen. Generell ist Vorsicht gegenüber Imbissständen an der Straße geboten. Obst und Gemüse sollten vor dem Verzehr mit abgekochtem Wasser gründlich abgewaschen werden. Ist dies nicht möglich, sollte nur zu schälendes Obst oder Gemüse gegessen werden. Generell gilt die Devise: "Peel it, boil it or forget it"! Darüber hinaus empfiehlt es sich, ausschließlich abgekochtes Wasser zu trinken (Vorsicht bei Eiswürfeln!). Mikrofilter und Entgiftungstabletten zur Reinigung von Wasser sind in Europa im Handel erhältlich. Reisende sollten sich rechtzeitig vor Beginn der Reise über die verschiedenen Möglichkeiten und Wirkungsweisen solcher Mittel informieren. Mit einfachen Hygienemaßnahmen lassen sich lästige Darminfektionen oft vermeiden.
- Besonders häufig sind bakteriell ausgelöste Durchfallerkrankungen (=Diarrhoen), z.B. durch Infektionen mit Campylobacter, Salmonellen (s. Typhus), E. coli oder Shigellen (s. Ruhr). Aktuelles: In Papua-Neuguinea wurden in den vergangenen Monaten vermehrt Fälle von Typhus registriert, darunter auch einige Todesfälle. Besonders betroffen sind Mt. Tawa, Bolo, Tono und Waraki. (Stand: Dezember 2006)
- In Mikronesien treten auf der Insel Pohnpei regelmäßig Cholera-Erkrankungen auf. Cholera wird durch Bakterien, sog. Choleravibrionen ausgelöst, die über Lebensmittel und vor allem kontaminiertes Trinkwasser aufgenommen werden. Eine Schutzimpfung wird für Touristen im Allgemeinen nicht empfohlen, da die Ansteckungsgefahr verhältnismäßig gering ist.
- Auch Infektionen mit Parasiten sind auf den pazifischen Inseln stark verbreitet. Dazu zählen vor allem Fadenwürmer (Trichinosen) und Bandwürmer, die durch den Verzehr von rohem oder nicht ausreichend erhitztem Fleisch übertragen werden (Taeniose). Weit verbreitet sind darüber hinaus Infektionen mit Amöben, die zu Bauchschmerzen, Durchfällen und Leberabszessen führen können ("Amöbenruhr"). Ein anderer typischer Erreger von infektiösen Darmerkrankungen ist Giardia lamblia, ein Dünndarmparasit, der Darmentzündungen und Durchfall verursacht (Giardiasis).
- Für Reisende auf die pazifischen Inseln besteht generell ein erhöhtes Risiko für Infektionen mit Hepatitis A und Hepatitis E. Die Viren werden vor allem durch Lebensmittel und Trinkwasser, seltener durch direkten Körperkontakt zu Erkrankten übertragen.