Frau lässt bekommt ein Tattoo und lässt sich über Risken aufklären.
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Risiken: Wie gefährlich sind Tattoos?

Von: Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 18.03.2024

Tattoos sind äußerst beliebt: Rund 17 Prozent der Deutschen haben Tätowierungen. Doch die Hautverzierungen sind mit einigen Risiken verbunden. Wie gefährlich sind Tattoos wirklich und welche Symptome sprechen für eine Infektion?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten rund um Tattoos

Bestenfalls sollte etwa für 1 bis 2 Wochen auf Sport verzichtet werden. Die Dauer kann abhängig von der Tattoogröße auch kürzer oder länger sein. Genaue Informationen können in einem professionellen Tattoo-Studio eingeholt werden.

Für mindestens 6 Wochen sollte auf Besuche in öffentlichen Schwimmbädern und auf Baden in Seen oder im Meer verzichtet werden.

Bislang ist nicht abschließend geklärt, ob Tattoos tatsächlich krebserregend sind. Es gibt also keinen eindeutigen, wissenschaftlichen Beweis dafür. Jedoch finden sich hin und wieder krebserregende Inhaltsstoffe in Tätowiermitteln, weshalb die EU 2022 strengere Verordnungen für Tattoofarben erlassen hat.

Tattoos: Mögliche gesundheitliche Risiken und Folgen

Jedes Tattoo kann mit einigen gesundheitlichen Risiken und Folgen verbunden sein. Der*die Tatöwierer*in ritzt die Haut mithilfe der Nadel an, um die Farbpigmente in die oberste Hautschicht einzubringen. Es entstehen also Hautverletzungen, durch die Erreger wie Bakterien eindringen können.

Auch von den verwendeten Farben, die häufig Inhaltsstoffe wie Konservierungsstoffe enthalten, können gesundheitliche Folgen ausgehen. Zudem befinden sich in Tattoofarben oft potenziell Allergie auslösende Stoffe wie Nickel. Möglich ist darüber hinaus, dass sich Pigmente oder Abbauprodukte der Farben im Körper ausbreiten. In Studien konnten Farbpigmente etwa in Lymphknoten nachgewiesen werden. Jedoch ist nicht klar, ob die Pigmente tatsächlich von Tätowierungen stammen.

Zu den möglichen Risiken von Tattoos zählen unter anderem:

  • bakterielle Hautinfektion: Zum einen können aufgrund von mangelnder Hygiene während des Stechens Bakterien in die Haut gelangen. Zum anderen ist auch eine unsachgemäße Pflege des Tattoos eine mögliche Ursache einer bakteriellen Infektion. Anzeichen einer Infektion und Entzündung können Rötungen, Schwellungen, Schmerzen und eine Eiterbildung um das Tattoo herum sein.

  • allergische Reaktion: Darüber hinaus reagieren manche Menschen allergisch auf die verwendete Farbe bei Tattoos. Um derartige gesundheitliche Risiken zu senken, hat die EU klare Vorschriften für Tattoofarben erlassen. Viele Farben, etwa Blau 15:3 und Grün 7, sind seit 2022 nicht mehr erlaubt.

  • Infektion übertragbarer Krankheiten: Schlimmstenfalls kann es aufgrund einer unsachgemäßen, unhygienischen Tätowierung zu einer Übertragung von Krankheiten wie Hepatitis B oder C sowie von HIV kommen. In seriösen Tattoo-Studios ist das jedoch sehr selten der Fall.

Schwerwiegende Folgen bei Ausbreitung von Bakterien möglich

Dringen Erreger wie Bakterien in die Lymph- oder Blutgefäße ein, können sie sich in tiefere Hautschichten, aber auch im gesamten Organismus ausbreiten. Dann drohen schlimmstenfalls ernsthafte Folgen und Komplikationen, wie: 

Der genaue Verlauf hängt unter anderem von der Bakterienart und dem Immunsystem der betroffenen Person ab. Auch mögliche Vorerkrankungen können den Infektionsverlauf ungünstig beeinflussen.

Tattoos: Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?

Menschen, die sich kürzlich tätowieren haben lassen, sollten ärztlichen Rat einholen bei: 

  • starkem Juckreiz und Rötung im Bereich des Tattoos
  • starker Flüssigkeitsabsonderung oder Eiter 
  • einem allgemeinen Krankheitsgefühl, ggf. mit Fieber
  • Anzeichen einer Blutvergiftung wie rote, dünne Linien, die vom Tattoo wegführen

Tipps zur Wahl des richtigen Tattoo-Studios

Wer sich ein Tattoo stechen lassen möchte, sollte einige Tipps beachten, um das damit verbundene Gesundheitsrisiko gering zu halten. Insbesondere diese Punkte sind bei der Wahl des Tattoo-Studios zu beachten: 

  • Macht das Tattoo-Studio einen professionellen Eindruck? 
  • Sind Arbeitsbereiche sauber und abgetrennt von anderen Räumlichkeiten? 
  • Können die Tätowierer*innen Lizenzen und ein Portfolio aufweisen? 
  • Wie steht es um die Hygiene? Gibt es Waschbecken und Desinfektionsmittel? Werden beim Stechen Handschuhe getragen?
  • Gibt es Tipps und Anweisungen, wie das Tattoo richtig gepflegt werden sollte?
  • Findet ein ausführliches Gespräch statt, bei dem die Risiken besprochen und Vorerkrankungen erfragt werden? Ein Aufklärungsgespräch über den Ablauf, mögliche Risiken und das Verhalten nach der Tätowierung ist gesetzlich vorgeschrieben.

Tattoo: Infektionen durch richtige Pflege vorbeugen

Die richtige Pflege kann dazu beitragen, um Infektionen von Tattoos und weiteren Komplikationen vorzubeugen. Ein ausführliches Gespräch zur Pflege sollte im Tattoo-Studio erfolgen. Diese Punkte sind beispielsweise zu beachten:

  • Den Folienverband nach etwa zwei Tagen entfernen. 
  • Das Tattoo mindestens zwei Wochen lang regelmäßig mit Wasser und milder Seife abwaschen und trockenen lassen. Wichtig: Davor immer die Hände gründlich mit Seife waschen. 
  • Anschließend das Tattoo mit einer Wund- und Heilsalbe dünn eincremen, ebenso mindestens zwei Wochen lang.
  • Luftige, atmungsaktive Kleidung tragen.
  • Mindestens zwei Wochen lang nicht in die Badewanne gehen.
  • Für mindestens sechs Wochen nicht im Meer oder in Seen baden und auf Besuche in öffentlichen Schwimmbädern oder Saunen verzichten. 
  • Bestenfalls drei Monate lang nicht der Sonne aussetzen und nicht ins Solarium gehen.