Zwei Füße ragen aus einer Bettdecke hervor.
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Dermatophyten

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 01.03.2021

Dermatophyten sind parasitäre Einzeller, welche sich in den äußeren Schichten der Oberhaut (Epidermis) sowie in Haaren und Nägeln ansiedeln, da sie diese keratinhaltigen Hornsubstanzen zum Überleben benötigen.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Überblick

Dermatophyten zählen zu den Fadenpilzen. Durch den Befall der Haut und ihrer Anhangsgebilde (Nägel, Haare) lösen sie eine Pilzinfektion, eine Dermatophytose (Tinea), aus.

Morphologie und Kultur

Die Farbe und Form der Dermatophyten hängt von der jeweiligen Art ab.

Die wichtigsten Gattungen, zu denen Dermatophyten zählen, sind: Trichophyton, Microsporum und Epidermophyton.

Microsporum

ArtWirt
M. audouinii M. gypseum M. canisMensch Erdboden Katze, Hund

Trichophyton

ArtWirt
T. tonsurans T. schoenleinii T. mentagrophytes T. rubrum T. violaceum T. verrucosum T. erinaceiMensch Mensch Tier Mensch Mensch Kuh, Pferd Igel

Epidermophyton

ArtWirt
E. floccosumMensch

Feinstruktur

Dermatophyten bilden auf der Haut Pilzfäden (Hyphen) aus. Die Vermehrung der Pilze erfolgt über bestimmte Sporen.

Dermatophyten lassen sich anhand einer mikroskopischen Untersuchung nachweisen, indem die Pilzfäden in Hautschuppen, Haaren oder Nägeln identifiziert werden. Durch das Anlegen einer Kultur kann die Gattung genau bestimmt werden.

Krankheiten

Beim Menschen verursachen Dermatophyten verschiedene Arten von Erkrankungen der Haut und der Hautanhangsgebilde. Das klinische Bild richtet sich dabei nach der Art des Pilzes und der spezifischen Abwehrreaktion des Organismus. Dermatophyten ernähren sich von Keratin, welches in Haut, Haaren und Nägeln reichlich vorkommt.

Der Ort des Pilzbefalls ist mit dem Ort der Infektion identisch. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über einige der wichtigsten Hauterkrankungen, die durch Dermatophyten ausgelöst werden.

ErkrankungSynonymbefallene RegionErreger
Tinea unguiumOnychomykoseNägelE. Floccosum, T. rubrum, T. mentagrophytes
Tinea barbaeBartflechteBarthaarT. verrucosum, T. mentagrophytes
Tinea corporisRingelflechteunbehaarte Haut, große HautfaltenM. canis, T. mentagrophytes, T. rubrum, E. floccosum
Tinea pedisAthletenfuß, Sportlerfuß, FußpilzFalten zwischen den ZehenE. floccosum, T. mentagrophytes, T. rubrum
Tinea capitisbehaarte KopfhautM. canis, T. tonsurans
Tinea inguinalisLeistenbereich, HinterbackenE. floccosum T. rubrum, T. mentagrophytes
Tinea manuumHändeüberwiegend T. rubrum
Tinea facieiGesichtT. mentagrophytes, T. interdigitale, T. rubrum, M. canis

Epidemiologie und Prophylaxe

Dermatophyten kommen weltweit vor. Da die Übertragung der meisten Dermatomykosen von Mensch zu Mensch erfolgt, sind eine Vermeidung des Hautkontaktes mit Erkrankten, eine rasche Behandlung und allgemeine Hygienemaßnahmen wichtig.