Tollwut (Rabies): Therapie

Verfasst von Astrid Clasen • Medizinredakteurin
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Beim geringsten Verdacht auf Tollwut (Rabies) ist eine schnellstmögliche Therapie wichtig, da die Infektionskrankheit unbehandelt praktisch immer zum Tod führt.
Der erste Schritt besteht darin, die Stelle zu behandeln, an der das Tollwutvirus womöglich eingedrungen ist: Das bedeutet für jede Wunde, die ein möglicherweise mit Tollwut infiziertes Tier zugefügt hat oder die mit dem Speichel eines solchen Tiers oder mit der Impfflüssigkeit eines Impfstoffköders in Kontakt gekommen ist:
- direkt ausgiebig mit Seifenlösung oder Wasser reinigen, um die Erreger auszuwaschen,
- anschließend mit Alkohol oder Jod desinfizieren;
- tiefere Wunden zusätzlich mit Kathetern ausspülen.
Begeben Sie sich zur weiteren Therapie der Tollwut nach Möglichkeit sofort in ein Krankenhaus mit intensivmedizinischer Station: Dort erhalten Sie nach der Waschung der Infektionsstelle unverzüglich eine sogenannte Immunprophylaxe – dies bedeutet: Die Ärzte impfen Sie nach einem festgelegten Schema mit einem Totimpfstoff aktiv und – je nach Art des Tierkontakts – immunisieren Sie gleichzeitig mit einem Immunglobulin passiv gegen Tollwut. Zusätzlich zu dieser Tollwut-Impfung ist vorsorglich auch eine Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) ratsam.