7 Säulen der Resilienz: Lernen, Krisen zu bewältigen

Ob Beziehungskrise oder fristlose Kündigung: Bei der Bewältigung schwieriger Situationen kann es helfen, diese von allen Seiten zu beleuchten und auch positive Aspekte zu finden. Auch, wenn das erst einmal schwierig ist: Auf Krisen folgen häufig Veränderungen, die mit der Zeit neue Türen öffnen. Tipp: Positive Aspekte konkret notieren, etwa in einem "Glückstagebuch".

Selbsttest: Stecke ich in einer toxischen Beziehung?

Akzeptanz ist vor allem dann gefragt, wenn sich eine Situation zunächst nicht ändern lässt: Schicksalsschläge wie eine schwere Diagnose oder der Verlust eines nahestehenden Menschen etwa. Hilfreich ist hier, überwältigende Gefühle uneingeschränkt zuzulassen und sich mit diesen auseinanderzusetzen. Auf diese Weise kann man neuen Raum schaffen und Seele und Kopf für mögliche Optionen öffnen.

Der dritte Resilienzfaktor legt nahe, sich gedanklich nicht mit Fragen wie "Was wäre, wenn?" aufzuhalten. Stattdessen sollten Betroffene die Problemsicht verlassen und sich mit den nun verfügbaren Möglichkeiten auseinandersetzen. Eine wichtige Voraussetzung, um lösungsorientiert vorzugehen, ist die Bereitschaft, sich auf neue Impulse und Ideen, aber auch auf Hilfsangebote einzulassen. Das bedeutet auch, alte Handlungsmuster Schritt für Schritt loszulassen.

Um die eigene psychische Widerstandskraft zu stärken, ist Selbstfürsorge ein wichtiger Grundstein – gerade in Zeiten der Krise. Zunächst gilt es, sich der persönlichen Stressoren bewusst zu werden: Ist es zum Beispiel die Arbeit, die bei Ihnen Stress auslöst? Wenn Sie dies für sich identifiziert haben, versuchen Sie, etwas zu finden, was Ihnen gut tut und beim Stressabbau hilft. Das können zum Beispiel Entspannungstechniken wie Yoga, progressive Muskelentspannung oder Meditation sein.

Selbsttest: Leiden Sie am Burnout-Syndrom?

In schwierigen Phasen fühlen sich viele Menschen allein und unverstanden. Doch das muss nicht sein: Laut wissenschaftlicher Studien – fördert soziale Interaktion die psychische und körperliche Gesundheit. Häufig hilft schon das Wissen, dass andere in einer ähnlichen Situation sind. Auch kann ein Austausch zu einem Perspektivwechsel führen und neue Wege aufzeigen.

Wichtig: Prüfen Sie, welche Sozialkontakte Ihnen gut tun, und welche nicht – und setzen Sie entsprechend auch Grenzen.

Dem Umfeld die Schuld an der eigenen Situation zu geben, ist nicht zielführend. Um eine Krise zu bewältigen, sollten Betroffene laut Fachleuten Eigenverantwortung übernehmen und die Opferrolle verlassen. Aber auch Selbstvorwürfe sind nicht hilfreich. Stattdessen stärkt es das Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit, aktiv ins Handeln zu kommen.

Bildergalerie: 17 Tipps für die mentale Gesundheit

Die siebte und letzte Säule soll die sogenannte proaktive Resilienz stärken: Hier geht es darum, mögliche Krisen in gewissem Maße vorauszusehen und sich entsprechend vorzubereiten. Darüber hinaus ist es entscheidend, die eigenen Ziele regelmäßig zu hinterfragen und im Zweifel neu zu definieren. Wichtig ist laut Fachleuten jedoch, den Hauptfokus auf die Gegenwart zu richten.