Maul- und Klauenseuche (MKS)
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine Virusinfektion bei Nutztieren wie Rindern und Schweinen. Während sie für Menschen normalerweise ungefährlich ist, verbreitet die MKS sich gerade bei Klauentieren wie Schafen, Schweinen, Rindern und Ziegen sehr schnell. Auch Wildtiere wie Rehe und Büffel können sich mit der Maul- und Klauenseuche anstecken.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Überblick
Auslöser der Maul- und Klauenseuche sind die sogenannten MKS-Viren: Die infizierten Tiere entwickeln Bläschen (sog. Aphthen) an Lippen und Zahnfleisch sowie nussgroße Blasen an den Klauen; bei Milchtieren sind auch die Euter und Zitzen betroffen. Die MKS-Viren verbreiten sich auf verschiedenen Wegen, zum Beispiel:
- direkt von Tier zu Tier
- über verunreinigtes Futter oder Wasser
- über die Luft
- durch Überträgertiere (z.B. Ratten)
- über Haut und Kleidung von Menschen
Für Tiere ist die Maul- und Klauenseuche sehr schmerzhaft. Bei erwachsenen Tieren kann sie gutartig verlaufen, für Jungtiere ist sie oft tödlich. Eine wirksame Therapie, die die Ursachen – also die Viren – bekämpft, steht nicht zur Verfügung.
Die Maul- und Klauenseuche gilt wirtschaftlich neben dem Rinderwahn (BSE) als die verheerendste Tiererkrankung überhaupt: Sie kann bei Klauentieren unkontrollierbare Seuchenzüge verursachen – zuletzt im Jahr 2001 in Großbritannien, wo man im Zuge des Ausbruchs Hunderttausende Tiere verbrannte.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine zwischen Tier und Mensch übertragbare Krankheit (sog. Zoonose), stellt jedoch für den Menschen keine gesundheitliche Bedrohung dar. Nur in sehr seltenen Fällen überträgt sich die Maul- und Klauenseuche auf den Menschen (z.B. auf Melker, Schlachter oder Tierärzte). Bei ihnen löst die Infektion keine oder nur sehr mildeSymptome aus.
Die Maul- und Klauenseuche ist nach dem Tierseuchengesetz und der MKS-Verordnung anzeigepflichtig: Bereits den Verdacht auf eine mögliche Maul- und Klauenseuche muss der Landwirt dem zuständigen Landkreis oder Veterinäramt melden. Der Zweck dieser Anzeigepflicht besteht darin, einen Ausbruch frühzeitig zu erkennen und erfolgreich bekämpfen zu können, bevor sich die Tierseuche ausbreitet.
Definition
Der Begriff Maul- und Klauenseuche (MKS) bezeichnet eine akute, sehr ansteckende Viruserkrankung, die fast ausschließlich Klauentiere betrifft. Dazu gehören:
- Schafe
- Schweine
- Rinder
- Ziegen
- Büffel
- Rot- und Damwild
Bei den infizierten Tieren bilden sich flüssigkeitsgefüllte Bläschen, sogenannte Aphthen. Sie sind vergleichbar mit denen bei einer Herpesinfektion im Mundbereich. Die Bläschen bilden sich typischerweise an Lippen und Mundschleimhaut, an den Zitzen sowie im Bereich der Klauen.
Als Tierseuche hat die Maul- und Klauenseuche verheerende Auswirkungen auf Tierbestände und somit auch auf die wirtschaftliche Lage von Landwirten. Gesundheitlich ist die Maul- und Klauenseuche jedoch für den Menschen ungefährlich. Auch Fleisch oder Milch und Milchprodukte erkrankter Tiere kann man bedenkenlos verzehren. Nur in Einzelfällen überträgt sich die Maul- und Klauenseuche auch auf den Menschen. Damit zählt sie zu den sogenannten Zoonosen – also Erkrankungen die vom Tier auf den Menschen übertragbar sind. In der Regel ist hierfür jedoch ein enger Kontakt zum Krankheitserreger beziehungsweise zum infizierten Tier erforderlich, wie es zum Beispiel bei Melkern, Schlachtern oder Tierärzten der Fall ist. Die Betroffenen entwickeln aber normalerweise keine oder nur sehr milde Symptome.
Die Maul- und Klauenseuche bei Tieren ist nach dem Tierseuchengesetz und der MKS-Verordnung anzeigepflichtig. Die Anzeigepflicht besteht nicht erst bei Ausbruch der Tierseuche, sondern schon bei reinem Verdacht auf einen möglichen Erkrankungsfall. So ist es möglich, einen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche frühzeitig zu bekämpfen, bevor sich die Krankheit weiter ausbreitet. Weitere anzeigepflichtige Tierseuchen sind beispielsweise:
Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche
Die Maul- und Klauenseuche ist den Landwirten seit Langem als bedrohliche Tierseuche bekannt. Früher waren die Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche aber meist örtlich begrenzt, da Mensch und Tier weniger beweglich waren: Sowohl der private Reiseverkehr als auch Im- und Exporte von Tieren und Tierprodukten waren seltener. Außerdem gingen die Menschen damals mit der Maul- und Klauenseuche anders um: Im 18. Jahrhundert sorgten Bauern bei Ausbruch der Seuche dafür, dass sich alle Tiere so schnell wie möglich gleichzeitig ansteckten. Auf diese Weise erreichten sie eine zeitliche Begrenzung der Seuche. Das Sterben der Tiere nahmen sie in Kauf, da dies immer noch besser war, als eine sehr lang andauernde schleichende Seuche, an deren Ende ebenso hohe Tierverluste zu beklagen waren. Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in einer extrem globalen und mobilen Welt hat jedoch verheerende Folgen.
Deutschland
In Deutschland gab es in den Jahren 1950 bis 1988 immer wieder Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche (MKS). Erst seit 1989 gilt Deutschland als MKS-frei. Die schwersten Ausbrüche der Seuche fanden in den Jahren 1951, 1952, 1962 sowie im Jahr 1965 statt. Bei diesen Ausbrüchen waren jeweils 154.404, 64.372, 11.265 und zuletzt 19.942 Gehöfte betroffen. Mit jährlichen flächendeckenden Impfungen gefährdeter Tiere gelang es, die Seuche europaweit in den Griff zu bekommen. Im Jahr 1991 wurde die Europäische Union für MKS-frei erklärt und das Impfprogramm gestoppt.
Großbritannien
Mehrere verheerende Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche (MKS) gab es auch in Großbritannien: Auf dem Höhepunkt des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in den Jahren 1966/67 erkrankten täglich bis zu 80 Tiere. Dabei waren insgesamt 2.346 Höfe mit 433.990 Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen betroffen, deren ausnahmslose Tötung erforderlich war.
Die Maul- und Klauenseuche brach in Großbritannien Anfang 2001 erneut aus und breitete sich rasch über das ganze Land aus. Wochenlange Quarantänen in vielen Teilen des Landes waren die Folge. Besonders deprimierend waren zahlreiche Scheiterhaufen, auf denen man mehrere 100.000 Tiere verbrannte. MKS breitete sich weiter nach Irland, Frankreich und bis in die Niederlande aus. Deutschland blieb aus unerklärlichen Gründen verschont. Anfang Mai verebbte die Maul- und Klauenseuche und verschwand damit auch aus der Berichterstattung der Medien.
Taiwan
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) breitete sich in Taiwan im Jahr 1997 innerhalb weniger Tage geradezu explosionsartig über die Insel aus. Insgesamt waren 6.134 Tierbestände mit über 4,5 Millionen Schweinen betroffen. Etwa ein Drittel des gesamten Schweinebestands in Taiwan wurde getötet. Der Handel mit Schweinen hat sich in Taiwan bis heute nicht vollständig von dem MKS-Ausbruch erholt. 2009 gab es einen weiteren, kleineren Ausbruch, bei dem rund 600 Schweine geschlachtet wurden.
Ursachen
Erreger
Auslöser der Maul- und Klauenseuche (MKS) ist ein bestimmtes Virus: das Maul- und Klauenseuche-Virus (MKS-Virus). Geläufig ist auch die englische Bezeichnung FMDV (Foot and Mouth Disease Virus). Das Virus gehört zur Gattung der Aphthoviren aus der Gruppe der Picornaviren. Picornaviren sind die kleinsten bekannten RNA-Viren mit einem Durchmesser von etwa 20 bis 30 Nanometern (1 Nanometer entspricht einem Millionstel Millimeter). Das MKS-Virus kann in Abwässern, Jauche, im Erdboden sowie in Heu und Haaren monatelang überleben. Durch Hitzeeinwirkung lässt sich das Virus ab Temperaturen von über 56 Grad Celsius abtöten. Außerdem reagiert der MKS-Erreger empfindlich auf starke Sonneneinstrahlung und Säure.
Infektionswege
Für die Maul- und Klauenseuche kommen verschiedene Infektionswege als Ursachen infrage:
- Zum einen erfolgt die Übertragung der Tierseuche durch Schmier- und Kontaktinfektionen,
- zum anderen ist das MKS-Virus durch Tröpfcheninfektion übertragbar.
Die für die Maul- und Klauenseuche verantwortlichen Viren sind in den kleinen flüssigkeitsgefüllten Bläschen (Aphthen) enthalten, die bei erkrankten Tieren entstehen. Der Bläscheninhalt ist ansteckend. Wenn die infektiösen Bläschen platzen, setzten sie die Viren frei. Auch im Speichel infizierter Tiere (und somit in der Atemluft) und in allen anderen Ausscheidungen finden sich die MKS-Viren. Infizierte Tiere scheiden die MKS-Viren allerdings auch schon einige Tage bevor offensichtliche Krankheitssymptome entstehen aus und sind zu diesem Zeitpunkt bereits ansteckend.
Für die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche kommen viele Ursachen infrage. Mögliche Infektionswege führen über:
- Tierprodukte wie Milch und Fleisch
- kontaminiertesFutter und Wasser
- Kleidung von Menschen
- Fahrzeugreifen
- Arbeitsgeräte
- Atemluft
- Überträgertiere wie Ratten und Mäuse
- direkten Kontakt zu infizierten Tieren
Noch nicht infizierte Tiere nehmen die Erreger der Maul- und Klauenseuche vor allem über den Nasen- und Mundbereich auf – also oral. Auch Menschen, die in sehr engen Kontakt mit dem Krankheitserreger kommen (wie z.B. Melker, Schlachter oder Tierärzte), können sich in Einzelfällen bei infizierten Tieren anstecken. Das ist für die Betroffenen jedoch ungefährlich.
Inkubationszeit
Bei der Maul- und Klauenseuche beträgt die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome:
- beim Rind 2 bis 7 Tage
- beim Schwein 1 bis 3 (max. 12) Tage
- bei Ziegen und Schafen 2 bis 14 Tage
- beim Menschen 2 bis 18 Tage
Symptome
Bei Tieren verursacht die Maul- und Klauenseuche (MKS) sehr heftige Symptome. Während erwachsene Tiere relativ selten an der Krankheit verenden, ist die Sterblichkeit bei Jungtieren mitunter hoch.Betroffen sind fast nur Klauentiere (wie Rinder, Schafe, Schweine, und Ziegen). Für den Menschen ist die Viruserkrankung völlig ungefährlich.
Alle Tiere mit Maul- und Klauenseuche entwickeln als typische Symptome sogenannte Aphthen (d.h. kleine Bläschen an den Schleimhäuten im Maulbereich) und gleichzeitig Blasen an den Klauen. Bei Milchtieren, die mit dem MKS-Virus infiziert sind, sind auch die Euter und Zitzen von der Blasenbildung betroffen – die Milchleistung sinkt schlagartig.
Danach breitet sich die Maul- und Klauenseuche bei den infizierten Tieren über die Speiseröhre bis in den Magen aus. Meist verhalten die Tiere sich auffällig: Sie haben starke Schmerzen und hören auf zu fressen. Wegen der Blasen an den Klauen stehen die Tiere nicht mehr auf oder zeigen dabei starke Schmerzreaktionen. Schafe mit MKS beginnen zu lahmen und Schweine bewegen sich nur noch rutschend von der Stelle.
In den seltenen Fällen, in denen sich Menschen mit dem MKS-Virus anstecken, sind oft nur Antikörper nachweisbar, ohne dass Anzeichen der Infektion auftreten.
Die Maul- und Klauenseuche kann beim Menschen aber auch leichte Symptome wie Bläschen hervorrufen. Diese treten (vergleichbar mit einer Herpesinfektion im Mundbereich) vor allem an den Lippen, der Wangenschleimhaut oder der Zunge auf, aber auch an den Handflächen und Fußsohlen. Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und leichtes Fieber sind ebenfalls möglich.
Bei Kindern löst die Maul- und Klauenseuche meist stärkere Symptome aus als bei Erwachsenen. Die Erkrankung heilt jedoch immer folgenlos aus.
Die Maul- und Klauenseuche beim Menschen ist sehr selten und nicht mit der relativ häufigen, sogenannten Hand-Fuß-Mund-Krankheit zu verwechseln.
Diagnose
In den seltenen Fällen, in denen sich ein Mensch mit Maul- und Klauenseuche (MKS) ansteckt, reichen die milden Symptome allein für eine Diagnose meist nicht aus. Daher ist es wichtig, den Arzt über vorausgegangene Kontakte zu infizierten Tieren zu informieren. Die eigentliche Diagnose der Maul- und Klauenseuche stellt der Arzt, wenn sich in der Blasenflüssigkeit das MKS-Virus und im Blut entsprechende Antikörper nachweisen lassen. Die Erkrankung ist beim Menschen nicht meldepflichtig.
Die Maul- und Klauenseuche ist nicht zu verwechseln mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit, die bei Kindern häufiger vorkommt. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit bezeichnet man auch als "falsche Maul- und Klauenseuche".
Bei Tieren mit Maul- und Klauenseuche hingegen liefern die typischen Bläschen im Mundbereich, der auffällige Speichelfluss, hohes Fieber sowie Fressunlust deutliche Hinweise für die Diagnose. Auch hier kann man die Diagnose durch Erreger- und Antikörpernachweis sichern. Da die Maul- und Klauenseuche zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen zählt, müssen Landwirte und Tierärzte den Verdacht auf MKS bei einem Tier unverzüglich anzeigen. Für die Laboruntersuchung ist die Bundesforschungsanstalt für Viruserkrankungen bei Tieren in Tübingen zuständig.
Therapie
Bei Tieren schreitet die Maul- und Klauenseuche (MKS) in der Regel einen schnell voran. Da die Seuche hochansteckend ist, erkranken in einem betroffenen Tierbestand meist alle Tiere. Die Sterblichkeit hängt vom Verlauf der Maul- und Klauenseuche und vom Alter der betroffenen Tiere ab:
- Bei erwachsenen Tieren kann die Maul- und Klauenseuche gutartig verlaufen, die Sterblichkeit liegt hier bei unter 2 Prozent.
- Für Jungtiere ist die Maul- und Klauenseuche oft tödlich. Bei ihnen beträgt die Sterblichkeit bis zu 50 Prozent. Dies gilt vor allem für Rinder: Die Kälber sterben meist an akutem Herzversagen oder an den Folgen einer Herzmuskelentzündung.
In den seltenen Fällen, in denen sich der Mensch mit dem Erreger der Maul- und Klauenseuche ansteckt, ist der Verlauf normalerweise völlig harmlos. Oft macht sich eine Infektion mit dem MKS-Virus gar nicht bemerkbar. Wenn leichte Symptome der Maul- und Klauenseuche auftreten, klingen sie auch ohne Behandlung nach wenigen Tagen wieder ab. Bei Kindern ist das Allgemeinbefinden allerdings meist stärker beeinträchtigt als bei Erwachsenen.
Verlauf
Bei Tieren nimmt die Maul- und Klauenseuche (MKS) in der Regel einen schnell voranschreitenden Verlauf. Da die Seuche leicht übertragbar ist, erkranken in einem betroffenen Tierbestand meist alle Tiere. Die Sterblichkeit hängt vom Verlauf der Maul- und Klauenseuche und vom Alter der betroffenen Tiere ab:
- Bei erwachsenen Tieren kann die Maul- und Klauenseuche gutartig verlaufen, die Sterblichkeit liegt hier bei unter 5 Prozent.
- Für Jungtiere ist die Maul- und Klauenseuche oft tödlich; bei ihnen beträgt die Sterblichkeit bis zu 70 Prozent. Dies gilt vor allem für Rinder: Die Kälber sterben meist an akutem Herzversagen oder an den Folgen einer Herzmuskelentzündung.
In den seltenen Fällen, in denen sich der Mensch mit dem Erreger der Maul- und Klauenseuche ansteckt, ist der Verlauf normalerweise völlig harmlos. Oft macht sich eine Infektion mit dem MKS-Virus gar nicht bemerkbar. Wenn leichte Symptome der Maul- und Klauenseuche auftreten, klingen sie auch ohne Behandlung nach wenigen Tagen wieder ab. Bei Kindern ist das Allgemeinbefinden allerdings meist stärker beeinträchtigt als bei Erwachsenen.
Vorbeugen
Als Tierseuche hat die Maul- und Klauenseuche (MKS) verheerende wirtschaftliche Auswirkungen auf Tierbestände. Vorbeugen kann man dem nur, indem man bei Ausbruch der Viruserkrankung in einem Tierbestand Maßnahmen ergreift, die ihre Ausbreitung zu verhindern. Diese notwendigen Maßnahmen erfolgen in Deutschland nach dem Tierseuchengesetz und der daraus hervorgegangenen Rechtsverordnung, der MKS-Verordnung. Die Maßnahmen können Folgendes umfassen:
- Vollständige Sperrung des betroffenen Betriebs: Je nach Lage errichtet man um den Betrieb herum einen etwa drei Kilometer großen Sperrbereich mit entsprechenden Zugangsbeschränkungen für Mensch und Tier. Falls erforderlich, bekommt der Hof zusätzlich eine Beobachtungszone von zehn Kilometern und eine ausgeweitete Schutzzone.
- Desinfektion von Personen und Gegenständen: Da der Erreger der Maul- und Klauenseuche (das MKS-Virus) säureempfindlich ist, lässt er sich mithilfe von Zitronen- oder Ameisensäure oder auch Formaldehyd deaktivieren. Hilfreich sind dabei beispielsweise Desinfektionsbäder oder -matten.
- Einfuhrverbot für mögliche Virusträger: Dieses Verbot kann alle möglichen Virusträger betreffen, bis hin zu Lebensmitteln für den persönlichen Bedarf.
Da der Erreger der Maul- und Klauenseuche sich nur bei engem Tierkontakt auf den Menschen überträgt, können Sie einer Ansteckung vorbeugen, indem Sie im Umgang mit Tieren auf Hygiene achten. Wenn sich aus beruflichen Gründen intensiver Kontakt zu MKS- infizierten Tieren nicht vermeiden lässt, haben Sie jedoch auch bei einer Ansteckung nichts zu befürchten.
Impfungen
Gegen drei bekannte und verbreitete Arten der Maul- und Klauenseuche (MKS) gab es bis ins Jahr 1992 innerhalb der Europäischen Union flächendeckende Impfungen gefährdeter Tiere. Diese Maßnahme hat dazu geführt, dass die bekannten Seuchentypen in Europa praktisch verschwunden sind. Da sich die Formen der Maul- und Klauenseuche – ähnlich dem Grippevirus – im Lauf der Zeit verändern und der Impfstoff seine Wirkung verliert, wurde seither auf eine flächendeckende Impfung in der EU verzichtet. Ein weiterer Grund für das Verbot der MKS-Impfung ist, dass geimpfte und infizierte Tiere aufgrund der Antikörperbildung nicht eindeutig zu unterscheiden sind. Es stehen jedoch Impfstoffe zur Verfügung, deren Anwendung im Notfall – bei Ausbruch einer Seuche zum Schutz von Tieren in der weiteren Umgebung – erlaubt ist.