Hepatitis D: Definition
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Bei Hepatitis D (griech. hépar, hépatos = Leber, -itis = Entzündung) ist die Leber durch eine Infektion mit dem Hepatitis-D-Virus (HDV) entzündet. Die Infektion schädigt die Leberzellen und stört die Organfunktion. Voraussetzung für eine Infektion mit dem Hepatitis-D-Virus ist eine gleichzeitige oder vorangegangene Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) – nur mit dessen Hilfe kann sich das Hepatitis-D-Virus vermehren, da dieser die Hüllmembran liefert.
Häufigkeit
Hepatitis D ist in Deutschland eher selten. Nur etwa sieben Prozent der Personen, die Hepatitis-B-Virus-Träger sind, sind zusätzlich von einer Hepatitis-D-Infektion betroffen. Im Jahr 2014 wurden 15 Hepatitis-D-Erkrankungen in Deutschland gemeldet. Im südeuropäischen Mittelmeerraum ist die Infektionsrate höher, ebenso in Nordafrika, im mittleren Osten und in Südamerika.
Rechtliches
Jede Hepatitis-D-Infektion ist laut Infektionsschutzgesetz eine meldepflichtige Erkrankung. Die namentliche Meldung durch den behandelnden Arzt muss bei Verdacht auf eine Hepatitis D, bei Vorliegen einer – labortechnisch bestätigten – Erkrankung und im Todesfall erfolgen.