Hämangiom (Blutschwämmchen): Definition

Zuletzt bearbeitet von Astrid Clasen • Medizinredakteurin
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Ein Hämangiom (bzw. Blutschwämmchen) ist ein gutartiger Tumor, der durch die Wucherung und Neubildung von Blutgefäßen entsteht. Er entwickelt sich in der Zellschicht, die alle Blutgefäße bis hin zu den kleinsten Aufzweigungen (den sog. Kapillaren) auskleidet – im sogenannten Endothel.
Überall dort, wo Blutgefäße vorkommen, können demnach auch Hämangiome auftreten: So kann sich zum Beispiel ein Hämangiom in der Leber, im Gehirn, in der Lunge, in der Niere oder anderen inneren Organen bilden, aber auch im Knochen. Häufig treten Blutschwämmchen bereits in den ersten Lebenstagen oder -wochen auf. In der Regel bildet sich ein Blutschwamm bis zum fünften Lebensjahr von alleine zurück.
Ein Blutschwamm kann in zwei unterschiedlichen Formen auftreten: als kapilläres und kavernöses Hämangiom. Wenn sich mehrere Blutschwämmchen gleichzeitig bilden, liegt eine sogenannte Hämangiomatose vor.
Kapilläres Hämangiom
Ein kapilläres Hämangiom besteht aus kleinsten Blutgefäßen mit sehr engem Innendurchmesser (sog. englumige Kapillaren) und ist meist hellrot gefärbt. Kapilläre Blutschwämmchen können wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter groß sein und kommen überwiegend in der Haut oder den Schleimhäuten vor. Etwa jeder zweite kapilläre Blutschwamm befindet sich im Kopf-Hals-Bereich. Meistens sind kapilläre Hämangiome angeboren.
Kavernöses Hämangiom (Kavernom)
Ein kavernöses Hämangiom oder Kavernom ist eine Gefäßmissbildung mit weiten Gefäßräumen (Kaverne = Hohlraum), die meist bläulich oder rötlich gefärbt ist. Anders als ein Blutschwämmchen aus kleinsten Blutgefäßen kann ein kavernöser Blutschwamm stark bluten. Überwiegend bilden sich kavernöse Hämangiome in der Gesichtshaut oder am Rumpf. Kavernome treten meist in den ersten Lebenstagen auf; sie können aber auch angeboren sein.