Feuermal (Naevus flammeus): Therapie

Nächste Aktualisierung von Lydia Klöckner • Medizinredakteurin
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Ob bei einem Feuermal (Naevus flammeus) eine Therapie notwendig ist, hängt vor allem von der betroffenen Stelle ab: Feuermale sind gutartige Gefäßfehlbildungen, die an sich kein besonderes gesundheitliches Problem darstellen.
Je nach Lage kann ein Feuermal aber ein großes kosmetisches Problem sein und das Kind somit seelisch stark belasten – dies gilt besonders für ein Feuermal im Gesicht. In dem Fall ist es ratsam, den Naevus flammeus frühzeitig zu behandeln. Zur Therapie stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können das Feuermal abdecken oder entfernen lassen. Ob die Kosten hierfür durch Ihre Krankenversicherung gedeckt sind, können Sie beim Arzt oder bei Ihrer Krankenkasse erfragen.
Das Feuermal nach fachkundiger Anleitung mit Camouflage oder Make-up abzudecken ist die einfachere, nicht-invasive Maßnahme. Die Abdeckung des Naevus flammeus ist allerdings sehr zeitaufwendig und verschafft häufig nur eine bedingte Verbesserung. Deshalb bietet sich besonders bei einem deutlich sichtbaren Feuermal alternativ die invasive Therapie mit einem Laser an.
Im Rahmen der Laserbehandlung behandelt der Arzt das Feuermal in mehreren Sitzungen im Abstand von 6 bis 8 Wochen mit einem gepulsten Farbstofflaser. Dabei verschwindet der Naevus flammeus durch sogenannte Photothermolyse – das bedeutet: Der Laser zerstört gezielt rötliche Farbstrukturen durch Erhitzen, löst also ein Zerreißen oder Zerplatzen der kleinen Blutgefäße aus. Da es schmerzhaft ist, ein Feuermal zu lasern, erhalten Säuglinge und Kleinkinder eine Vollnarkose.
Wegen der zu erwartenden seelischen Belastung durch ein Feuermal im Gesicht ist es ratsam, die Laserbehandlung vor Erreichen des Kindergartenalters abzuschließen. Ein guter Zeitpunkt für den Beginn der Behandlung ist das zweite Lebensjahr. In der Regel sind für eine erfolgreiche Therapie 4 bis 6 Sitzungen nötig: Dann ist die Farbe des Naevus flammeus in den meisten Fällen deutlich (um 70-80%) heller. Manchmal sind für ein solches Behandlungsergebnis allerdings mehr Sitzungen nötig – dies gilt besonders, wenn das Feuermal dunkelrot oder großflächig ist oder wenn die Laserbehandlung erst nach dem zehnten Lebensjahr stattfindet. Und auch wenn es gelingt, Feuermale weitgehend zu entfernen, können sie nach einiger Zeit erneut auftreten.
Die Risiken der Laserbehandlung sind gering: Ein Feuermal zu lasern führt nur selten zu Narben. Nach der Therapie des Naevus flammeus ist die Hautstelle allerdings bei jedem fünften bis zehnten Betroffenen stärker gefärbt als die restliche Haut. Dies ist aber meist nicht von Dauer.