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Corona: Studie zu möglichen Ansteckungsorten
An welchen Orten und bei welchen Gelegenheiten hat sich der Großteil der Menschen mit Corona infiziert? Dieser Frage sind Forscher in einer britischen Studie nachgegangen. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie und erfahren Sie, welche Orte der Studie zufolge mit den höchsten Ansteckungsrisiken verbunden sind.

Wie wurde die Corona-Studie durchgeführt?
Eine britische Studie hat untersucht, an welchen Orten und bei welchen Gelegenheiten in Großbritannien sich zwischen November 2020 und Januar 2021 die meisten Menschen gegenseitig mit Covid-19 infiziert haben. Für ihre Arbeit bedienten sich die Forschenden der Daten des nationalen Kontaktverfolgungssystems.
Außerdem untersuchten sie das Erbgut des Virus und konnten so herausfinden, von welcher Person die Infektionskette ausging und wie sie sich verbreitete. Die Studie ist vorveröffentlicht und noch nicht wissenschaftlich geprüft.
25 verschiedene Orte beziehungsweise Kategorien verglichen die Forschenden miteinander. Dabei geht es nicht darum, an welchen Orten sich zahlenmäßig die meisten Menschen infiziert haben (weil sie einfach besonders gut besucht waren). Sondern darum, wo das Risiko, sich anzustecken, für die Menschen vor Ort am höchsten war. Dort hielten sich womöglich nur kleine Gruppen zur gleichen Zeit auf, jedoch hingen viele Fälle miteinander zusammen.
Die vorläufigen Ergebnisse sind überraschend und dürften auch für die Politik interessant sein. Schließlich liefern sie Hinweise darauf, wo ein Lockdown wirklich Sinn ergibt und wo Hygienekonzepte greifen.

Corona-Ansteckung bei körpernahen Dienstleistungen
Der Friseur ist ein gefährlicher Ort, ebenso wie das Kosmetik- oder Nagelstudio. Zumindest, wenn die Studie aus Großbritannien Recht behält. Denn Geschäfte mit körpernahen Dienstleistungen stehen auf der Liste der Orte mit der höchsten Ansteckungsgefahr ganz oben.
Dass ausgerechnet Friseure und Co zu den Orten mit dem höchsten Ansteckungsrisiko gehören, überraschte die Forschenden. "Die Ergebnisse sind beachtlich,“ twitterte Ewan Birney, einer der Studienautoren. „Einige Orte haben ein bis zu 50mal höheres Risiko als angenommen.“ Die Wissenschaftler*innen erklären sich dieses Ergebnis mit der Tatsache, dass körpernahe Dienstleistungen in Innenräumen stattfinden, in denen sich die Menschen über längere Zeit aufhalten und engen Kontakt zueinander haben.

Übertragung von Corona: Private Treffen mit Freunden und Verwandten
Private Treffen finden häufig drinnen statt. Außerdem halten viele Menschen bei Zusammenkünften mit Freunden und Familienmitgliedern Abstände nicht ein und verzichten auf die Maske. Dass private Treffen auf Platz 2 der Ereignisse mit dem höchsten Ansteckungsrisiko steht, verwundert also nicht. Auf Platz 4 stehen Übernachtungen bei Freunden und Verwandten.

Corona-Ansteckung in Kitas und Schulen
Kindergärten und Schulen spielten bei der Übertragung des Coronavirus in Großbritannien ganz offenbar eine große Rolle. Die Forschenden vermuten, dass der Grund hierfür auch war, dass sie im untersuchten Zeitraum geöffnet und weniger von Einschränkungen betroffen waren als andere Bereiche.
Auf Platz 3 der Orte mit dem höchsten Ansteckungsrisiko landeten Kita und Vorschule, auf Platz 5 sonderpädagogische Einrichtungen, auf 7 die Grundschule, auf Platz 9 die weiterführende Schule. Sehr weit hinten befinden sich auf Platz 21 die Universität und auf Platz 22 andere Bildungseinrichtungen. In pädagogischen Einrichtungen mit älteren Schüler*innen fanden weniger Übertragungen statt. Offenbar hängt das Ansteckungsrisiko also vom Alter der Kinder und ihrem persönlichen Bedarf an Nähe und Zuwendung ab.

Corona-Ansteckung: Lebensmittelproduktion
Wir erinnern uns an die Schlagzeilen über diverse Corona-Ausbrüche in der Lebensmittel- und vor allem Fleischindustrie. Offenbar spielte die Branche auch in Großbritannien eine Rolle als Übertragungsort, denn viele Menschen infizierten sich dort. Die Lebensmittelproduktion steht auf Platz 8 der Orte mit der höchsten Ansteckungsgefahr.

Corona-Ansteckung im Gefängnis/Haftanstalt
Es liegt auf der Hand: Aus einem Gefängnis kann man nicht so einfach vor einer Ansteckungsgefahr fliehen. Jedoch scheinen die Hygienekonzepte in englischen Haftanstalten gegriffen zu haben. Unter den Infektionsherden befinden sich Gefängnisse im Mittelfeld.

Corona-Ansteckung: Gesundheits- und Sozialfürsorge
In Einrichtungen der Gesundheits- und Sozialfürsorge wie Krankenhäusern und Arztpraxen ist das Risiko für Clusterinfektionen der Studie zufolge besonders gering. Schließlich sind die Hygiene- und Schutzmaßnahmen hier besonders streng. Sie landen auf Platz 24 von 25 der Infektionsherde.

Corona-Ansteckung in Geschäften?
Am geringsten war das Risiko einer Ansteckung überraschenderweise in Geschäften wie Supermärkten und Kaufhäusern. Die Forschenden weisen jedoch darauf hin, dass diese Schlussfolgerung auch von den hohen Besucherzahlen in Kaufhäusern herrühren könnte. Die einzelnen Fälle lassen sich womöglich schwerer miteinander in Verbindung bringen. Andererseits hätten die britischen Behörden Geschäften strenge Maßnahmen wie Maske tragen und Abstandsregeln auferlegt.
An welchen Orten und bei welchen Gelegenheiten hat sich der Großteil der Menschen mit Corona infiziert? Dieser Frage sind Forscher in einer britischen Studie nachgegangen. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie und erfahren Sie, welche Orte der Studie zufolge mit den höchsten Ansteckungsrisiken verbunden sind.