Long Covid bei Kindern: Symptome für Langzeitfolgen

Betroffene Kinder und Jugendliche sind häufig abgeschlagen und müde. Wie bei Erwachsenen auch ist ständige Erschöpfung, ähnlich dem chronischen Erschöpfungssyndrom-Syndrom (ME/CFS), das häufigste Anzeichen für Long Covid. Betroffene Kinder und Jugendliche sind nicht belastbar, die Leistungsfähigkeit leidet enorm. Auch nach milden und asymptomatischen Infektionen kann diese Langzeitfolge auftreten.

Besonders Husten und weitere Beschwerden der Atemwege können nach einer Corona-Infektion bei Kindern und Jugendlichen anhalten oder nach einer symptomlosen Infektion neu auftreten. Halten die Beschwerden länger an, sollte ein*e Kinderarzt*Kinderärztin hinzugezogen werden, um die Symptome zu behandeln und mögliche Komplikationen wie Veränderungen des Lungengewebes oder Wasser in der Lunge auszuschließen.

Ständige Kopfschmerzen sind ebenfalls ein häufiges Symptom für Long Covid bei Kindern. Vor allem, wenn diese in Kombination mit weiteren Symptomen auftreten, besteht durchaus die Möglichkeit einer Langzeitfolge.

Wie auch bei Erwachsenen treten bei Kindern und jungen Erwachsenen Schmerzen und Druck auf der Brust häufig als Symptom bei Long Covid auf. Die Schmerzen können im Rahmen von Hustenanfällen entstehen, sollten aber bei anhaltenden Beschwerden ärztlich abgeklärt werden, um eine Herzmuskelentzündung auszuschließen.

Lesetipp: Long Covid: Symptome des Syndroms

Die Fähigkeit zu riechen und zu schmecken, kann auch bei Kindern und Jugendlichen nach einer Corona-Infektion längerfristig eingeschränkt sein. Die Störung kann zwischen sechs Wochen und circa einem halben Jahr andauern.

Die Folgen der Corona-Infektion können sich auf die Psyche der Kinder und Jugendlichen auswirken. Beschwerden wie Depressionen, Anpassungsstörungen und Schlafstörungen sind bereits im jungen Alter möglich. Eltern sollten daher einen Blick auf den eigenen Nachwuchs haben und bei Problemen medizinischen oder auch psychologischen Rat einholen.

Auch Ängstlichkeit wurde in Untersuchungen bei Kindern mit Long Covid häufiger als bei nicht betroffenen Kindern festgestellt.

Selten kommt es bei Kindern und Jugendlichen nach einer Coronavirus-Infektion zu einer schweren Entzündungsreaktion, die als PIMS (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome) oder aMIS-C (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children) bezeichnet wird. Symptome sind Fieber, Schmerzen/Bauchschmerzen, Erbrechen, Ausschlag und Müdigkeit. Zu PIMS bzw. MIS-C kommt es meist etwa 3 bis 4 Wochen nach der Ansteckung mit SARS-CoV-2. Betroffene Kinder müssen oft intensivmedizinisch behandelt werden.

Besonders bei Kindern im Alter zwischen null und drei Jahren kann Hautausschlag nach einer Corona-Infektion als Symptom von Long-Covid auftreten. Der Ausschlag erinnert an Nesselsucht (Urtikaria). Treten Hautveränderungen bei den Kleinsten auf, empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen, um diese schnellstmöglich zu behandeln.

Kinder und Jugendliche zwischen vier und 14 Jahren leiden nach einer Corona-Infektion vermehrt an Konzentrationsstörungen und Brain Fog. Schweifen die Gedanken der Kinder bei gemeinsamen Gesprächen oder im Schulalltag häufig ab, sollte eine kinderärztliche Praxis aufgesucht werden. 

Lesetipp: Brain Fog – Nebel im Gehirn