Aktinische Keratose: Ursachen
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Die aktinische Keratose hat ihre Ursachen in starker UV-Strahlung, die so lange auf die Haut einwirkt, bis dauerhafte Hautveränderungen entstehen. Dabei ist natürliches UV-Licht (im Sonnenlicht) ebenso schädlich wie künstliche UV-Strahlen (z.B. im Solarium).
Eigentlich verfügt die oberste Hautschicht (die sog. Oberhaut bzw. Epidermis) über ein ausgeklügeltes Reparatursystem, das durch Licht verursachte Veränderungen an der DNA der Hautzellen ausbessern kann. Wenn jedoch dauerhafte oder extrem hohe UV-Bestrahlung das Reparatursystem überlastet, entstehen atypische Zellen: Diese krankhaft veränderten Hautzellen können sich ungehindert vermehren und so eine aktinische Keratose verursachen.
Bleibt eine aktinische Keratose unbehandelt, kann daraus ein bestimmter weißer Hautkrebs entstehen: ein sogenanntes Spinaliom (bzw. Plattenepithelkarzinom). Insgesamt geht rund jede zehnte aktinische Keratose in ein Spinaliom über, das sich in tieferes Gewebe ausbreitet.
Deshalb gilt die aktinische Keratose als Krebsvorstufe beziehungsweise als Anfangsstadium (Carcinoma in situ) dieser Form von hellem Hautkrebs.
Da das Risiko für die aktinische Keratose mit der Anzahl der Fälle steigt, in denen die Haut starker UV-Strahlung ausgesetzt ist, entwickelt sich die Hautveränderung häufig im höheren Lebensalter (sog. senile Keratose). Allerdings tritt die aktinische Keratose zunehmend auch bei jüngeren Menschen auf: Als Ursachen hierfür gelten veränderte Umweltbedingungen sowie ein gewandeltes Freizeitverhalten – mit häufigem Aufenthalt in der Sonne und wiederholten Besuchen in Solarien. Um dem entgegenzuwirken, ist seit dem 1. September 2009 der Besuch von Solarien für Jugendliche unter 18 Jahren gesetzlich untersagt.
Neben dem Alter sind für die aktinische Keratose weitere Risikofaktoren von Bedeutung – vor allem:
- Leben in Gegenden mit hoher UV-Strahlung (z.B. in großer Höhe)
- überwiegend im Freien ausgeübte Berufe
- häufige Freizeitaktivitäten im Freien
- heller Hauttyp
- schwere Sonnenbrände in der Kindheit
- erbliche Erkrankungen, die mit einem geschädigten DNA-Reparatursystem einhergehen (z.B. die Xeroderma pigmentosum oder Mondscheinkrankheit)
- ein dauerhaft beeinträchtigtes Immunsystem (z.B. bei Menschen, die nach einer Organtransplantation Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken)
Wenn das Immunsystem dauerhaft beeinträchtigt ist, besteht auch ein erhöhtes Risiko, dass eine aktinische Keratose nachfolgend in ein Spinaliom übergeht. Hautinfektionen durch humane Papillomaviren (HPV) begünstigen den Übergang von aktinischen Keratosen in Spinaliome ebenfalls.