Man sieht den Blütenstand der Gewöhnlichen Goldrute (Solidago virgaurea).
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Goldrute (Goldrutenkraut)

Von: Onmeda-Redaktion, Dr. rer. nat. Geraldine Nagel (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.03.2021

"Echte Goldrute" (Solidago virgaurea) beziehungsweise Goldrutenkraut findet traditionell bei Harnwegsinfektionen Verwendung. Sie ist Bestandteil vieler Blasen- und Nierentees sowie von Fertigarzneimitteln, mit denen man Erkrankungen der Nieren und Harnwege behandelt.

Überblick

Goldrutenkraut enthält verschiedene Wirkstoffe, wie zum Beispiel:

  • Flavonoide
  • Saponine
  • Phenylglykoside (wie Leicarposid und Virgaureosid)
  • Gerbstoffe
  • ätherische Öle

Goldrute wird eine harntreibende Wirkung zugesprochen und kann so die Heilungsprozesse bei einer Harnwegsinfektion unterstützen. Außerdem soll Goldrute entzündungshemmend und leicht krampflösend wirken.

Anwendungsgebiete

Goldrute kann zum Einsatz kommen, wenn bei Harnwegsinfekten die ableitenden Harnwege durchgespült werden sollen. Daneben verwendet man Goldrutenkraut auch, um Harnsteinen (wie z.B. Blasensteine oder Nierensteine) und Nierengrieß vorzubeugen.

Goldrute kann sich zudem

Dosierung und Anwendung

Die Tageshöchstdosis liegt bei 6 bis 12 Gramm Goldrutenkraut. Sie erhalten Goldrute als Tee sowie in Form von Tabletten oder Kapseln.

Sollen mithilfe von Goldrute die Harnwege durchgespült werden, achten Sie während der Einnahmedauer unbedingt darauf, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen (mind. 2 Liter pro Tag).

Zwar gibt es Studien zur Wirkung von Goldrutenkraut, davon genügen jedoch nicht alle den gängigen wissenschaftlichen Kriterien oder sind sehr unterschiedlich angelegt, sodass man die Ergebnisse nicht gut vergleichen kann und weiterer Forschungsbedarf besteht. Wenn möglich sollte man unter den verschiedenen Goldrutenarten der "Echten Goldrute" den Vorzug geben, da diese hinsichtlich ihrer Wirkung insgesamt am besten untersucht ist.

Hinweise

Bislang sind keine Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen für Goldrutenkraut bekannt.

Bei Ödemen, die mit einer eingeschränkten Herz- und Nierenfunktionen in Zusammenhang stehen, sollten Sie auf eine Anwendung von Goldrute verzichten.

Bei chronischen Nierenerkrankungen sowie in der Schwangerschaft, in der Stillzeit oder bei Kindern unter zwölf Jahren sollte man Goldrute nicht ohne ärztlichen Rat anwenden.

Botanisches

Die Goldrute ist in Asien, Nordamerika und Europa verbreitet und bevorzugt sandige Böden. Bei der Goldrute handelt es sich um eine ausdauernde, bis zu einem Meter hohe Staude mit aufrechten Blütenkörbchen. Für den Einsatz als Heilpflanze verwendet man die oberirdischen Pflanzenteile (Kraut und Blüten), die zur Blütezeit (Juli bis Oktober) gesammelt werden.